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Spür die Angst

Spür die Angst

Titel: Spür die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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ihn bezahlt hab. So vermeiden wir es, direkten Kontakt zu haben und zusammen gesehen zu werden. Ein guter Deal, bisher. Aber jetzt scheint es ja so, dass er mich verpfiffen hat. Den ganzen Shit ins Lager gestopft, damit ich verdonnert werde.
    Staatsanwalt – Noch einmal im Klartext: Sie sagen also, dass der Lagerraum nicht Mrado gehört. Ihnen gehört er eigentlich auch nicht. Er gehört auch nicht Ihrem Dealer, aber der benutzt ihn manchmal für die Transaktionen zwischen Ihnen beiden. Und jetzt glauben Sie, dass er seinen gesamten Kokainbestand dort deponiert. Jorge, meinen Sie wirklich, dass wir Ihnen das glauben? Warum sollte Ihr Dealer drei Kilo Kokain in einem Lagerraum verwahren, zu dem Sie Zugang haben? Außerdem ändern Sie Ihre Aussage ständig und wollen keine Namen nennen. Sie sind nicht besonders glaubwürdig.
    Angeklagter – Kommen Sie, das ist nicht so kompliziert, ich bin nur ’n bisschen durcheinander. Es ist so: Ich nutz das Lager extrem selten. Mein Dealer nutzt es fast nie. Ich weiß nicht, wem all das Kokain gehört. Aber ich vermute mal, dass es der Shit von meinem Dealer ist.
    Staatsanwalt – Und die Briefmarkentütchen, wem gehören die?
    Angeklagter – Die müssen meinem Dealer gehören.
    Staatsanwalt – Und wie heißt er?
    Angeklagter – Das kann ich nicht sagen.
    Staatsanwalt – Warum beharren Sie nur darauf, dass der Lagerraum eigentlich nicht Ihnen gehört und das Rauschgift da drinnen nicht Ihres ist? Alles deutet doch darauf hin.
    Angeklagter – Ich könnt es mir niemals leisten, so große Mengen Rauschgift zu kaufen. Und außerdem deal ich nicht, hab ich doch gesagt. Was soll ich denn noch sagen? Der Stoff gehört mir ganz einfach nicht.
    Staatsanwalt – Weitere Zeugen in diesem Prozess haben noch einen anderen Namen genannt. Kann es sein, dass das Rauschgift einem Kollegen von Mrado mit dem Namen Radovan Kranjic gehört?
    Angeklagter – Nein, das glaub ich nicht. Denn ich hab keine Ahnung, wer das sein soll.
    Staatsanwalt – Doch, ich glaube schon, dass Sie es wissen. Sie haben nämlich während der Vernehmung ausgesagt, dass Sie Mrados Chef kennen. Meinten Sie in diesem Fall nicht Radovan?
    Angeklagter – Ich hab niemals von ’nem Mrado gesprochen, das ist total falsch, woher sollte ich also wissen, von wem Sie reden? Hm? Können Sie mir das sagen?
    Staatsanwalt – Hier bin ich derjenige, der die Fragen stellt, nicht Sie. Wer ist Radovan?
    Angeklagter – Ich weiß es nicht, hab ich doch gesagt.
    Staatsanwalt – Versuchen Sie es …
    Angeklagter – VERDAMMT ! Ich weiß es nicht. Kapieren Sie das doch endlich!
    Staatsanwalt – Das war offensichtlich ein empfindlicher Punkt. Dann habe ich keine weiteren Fragen mehr. Danke. Der Rechtsanwalt kann nun seine Fragen stellen.
    ***
    Es handelt sich um die Strafsache B 4537-04 , Staatsanwaltschaft gegen Jorge Salinas Barrio, Anklagepunkt 1 . Es folgt die Vernehmung des Zeugen Mrado Slovovic betreffend den Rauschgiftfund in einem Lagerraum in Kungens kurva. Der Zeuge wurde auf die Bedeutung des Eides hingewiesen und hat einen Eid abgelegt. Der Staatsanwalt führt die Vernehmung durch und stellt einleitend seine Fragen:
    Staatsanwalt – Sie wurden im Rahmen der Voruntersuchung im Zusammenhang mit dem Angeklagten Jorge Salinas Barrio als derjenige genannt, der einen Lagerraum bei Shurgard Self-Storage in Kungens kurva auf Skärholmen angemietet haben soll. Wie würden Sie Jorges und Ihre Beziehung zueinander schildern?
    Zeuge – Ich kenne Jorge, aber ich habe keinen Lagerraum angemietet. Wir kennen uns von früher. Ich hatte auch mit Drogen zu tun, hab aber vor ein paar Jahren aufgehört. Hin und wieder laufen wir uns über den Weg. Das letzte Mal im Zentrum von Solna. Er hat mir erzählt, dass er neuerdings seine Drogengeschäfte über einen Lagerraum auf der anderen Seite der Stadt abwickelt. Er hat gesagt, dass er es inzwischen zu was gebracht hat und jetzt einiges an Kokain verkauft.
    Staatsanwalt – Er behauptet, dass er Sie nicht kennt.
    Zeuge – Das ist falsch. Wir sind nicht gerade Freunde, aber wir kennen uns.
    Staatsanwalt – Aha. Können Sie sich daran erinnern, wann Sie ihn getroffen haben? Und können Sie mir ein wenig detaillierter schildern, was er gesagt hat?
    Zeuge – Es war irgendwann im Frühjahr. April, glaub ich. Ich war in Solna, um ein paar alte Bekannte zu besuchen. Bin sonst eher selten dort. Auf dem Rückweg bin ich kurz im Zentrum vorbei, wegen der Pferdewette V 75 . Drinnen im Tippcenter bin ich

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