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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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geht zurück, außerdem sind unsere Möbel lange nicht mehr so gut wie früher. Bis vor etwa fünf Jahren hatten wir noch hervorragende Möbelbauer, die sind mittlerweile alle in Rente. Nach dem Tod meines Großvaters vor dreißig Jahren hat mein Vater den Betrieb übernommen, unterstützt hat ihn dabei Russ Link, die rechte Hand meines Großvaters. Nach dem Unfall hat es lange gedauert, bis mein Vater wieder gesund wurde, aber nach seiner Genesung hatte er kein Interesse mehr am Betrieb. Nach allem, was ich weiß, haben sich weder er noch sein Bruder jemals wirklich ums Tagesgeschäft gekümmert. Ich glaube wirklich, dass es so ist, wie man sagt: Die erste Einwanderergeneration schuftet, um den Kindern alle Vorteile zu verschaffen, die ihr selbst noch versagt waren.«
    Hannah spürte, wie gut es tat, so offen mit ihrer Freundin reden zu können, der sie uneingeschränkt vertraute. »Jess, es spitzt sich mehr und mehr zu. Und ich verstehe es nicht. Dad geht immer leichtsinniger mit dem Geld um. Stell dir vor, letzten Sommer hat er für einen Monat eine Jacht geleast! Für fünfzigtausend Dollar die Woche! Er least Jachten, während das Familienschiff im Sinken begriffen ist. Ich wünschte mir, er hätte, als wir noch jünger waren, eine Frau kennengelernt und geheiratet. Eine vernünftige Frau, die ihn vielleicht in die Schranken gewiesen hätte.«
    »Ich habe mir darüber, ehrlich gesagt, auch schon Gedanken gemacht. Er war erst dreißig, als deine Mutter ums Leben kam. Meinst du, er hat sie wirklich so sehr geliebt, dass er keine andere mehr finden konnte?«
    »Ich glaube schon, dass sie die Liebe seines Lebens war. Leider kann ich mich nicht mehr an sie erinnern. Wie alt war ich? Acht Monate? Kate war damals drei. Natürlich, es war eine fürchterliche Tragödie. Er hat meine Mutter, seinen Bruder Connor und vier enge Freunde verloren. Und er hat am Ruder des Bootes gestanden. Man muss aber auch sagen, seine Schuldgefühle haben ihn nie davon abgehalten, sich eine Freundin nach der anderen zuzulegen. Jetzt aber genug von der Familie. Genießen wir das Essen, zu dem du mich einlädst, und hoffen wir, dass sich Kate und Dad und seine Freundin, wie immer sie heißen mag, nicht gegenseitig an die Gurgel gehen.«
    Zwei Stunden später, auf der Fahrt zu ihrer Wohnung in der Downing Street in Greenwich Village, war Hannah erneut mit ihren Gedanken in der Vergangenheit. Ich war noch ein Baby, als wir unsere Mutter verloren haben, dachte sie, als sie aus dem Taxi stieg. Sie musste auch an Rosemary »Rosie« Masse denken, ihr Kindermädchen, das zehn Jahre zuvor, nach ihrer Pensionierung, wieder in ihre Heimat Irland gezogen war.
    Möge Gott sie beschützen! Rosie hat uns großgezogen, und sie hat immer gesagt, wie sehr sie sich wünschen würde, dass Dad wieder heiratet. »Heiraten Sie eine nette Frau, die Ihre wunderbaren kleinen Mädchen liebt und ihnen eine gute Mutter ist«, so ihr Ratschlag an Dad. Daran musste Hannah nun wieder denken, als sie sich in der Wohnung in ihren Lieblingssessel kuschelte, den Fernseher und Digitalrekorder anschaltete und sich eine aufgezeichnete Sendung ansah.
    Der tödliche Unfall, bei dem ihre Mutter, ihr Onkel und vier weitere Personen ums Leben gekommen waren, hatte sich ereignet, weil sich das Boot ihres Vaters in der nächtlichen Dunkelheit regelrecht in die Kette zwischen einem Schlepper und einem Lastkahn gefräst hatte. Sie wollten etwa siebzig Seemeilen weit in den Atlantik hinaus zu den Futterplätzen der Thunfische. Ihr Vater Douglas Connelly war der einzige Überlebende gewesen. Ein Hubschrauber der Küstenwache hatte ihn bei Sonnenaufgang schwer verletzt und bewusstlos in einem Rettungsboot gefunden. Trümmerteile des sinkenden Boots hatten ihn am Kopf getroffen.
    Dad, dachte Hannah, als sie im schnellen Vorlauf die Werbung übersprang, war nicht unbedingt ein Rabenvater. Er war nur nicht oft da – entweder war er auf Geschäftsreisen, oder er war stark in seine gesellschaftlichen Verpflichtungen eingebunden. Russ Link hat sich um den Betrieb gekümmert, und Russ war ein Perfektionist. Leute wie Gus Schmidt, die damals noch bei uns gearbeitet haben, waren nicht nur einfach Handwerker. Sie waren Künstler. Rosie hat mit uns in der East Eighty-second Street gewohnt und war immer da, im Sommer und in den Ferien, wenn wir wieder nach Hause gekommen sind. Denn sobald wir alt genug waren, hat Dad uns aufs Internat geschickt.
    Erst gegen Mitternacht schaltete Hannah den Fernseher

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