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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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mir geraten ist und meine dunkelbraunen Haare und blauen Augen bekommen hat. Nur ist sie etwas kleiner ausgefallen. Keine eins sechzig. Ist es nicht so, Kate?«
    Dad hat wohl schon getrunken, bevor er hier aufgekreuzt ist, dachte Kate. Dann kann er ziemlich widerlich werden.
    Sie versuchte, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. »Meine Schwester ist in der Modebranche tätig, Sandra«, erklärte sie. »Sie ist drei Jahre jünger als ich. Als wir klein waren, hat sie für ihre Puppen immer Kleider gemacht, und ich hab immer so getan, als würde ich viel Geld gewinnen, indem ich Fragen bei Jeopardy! oder Glücksrad beantwortet habe.«
    Mein Gott, was mach ich bloß, wenn Gus bestätigt, was ich mir denke?, fragte sie sich, als der Kellner ihre Vorspeisen brachte.
    Zum Glück kehrte die Band, die eine Pause eingelegt hatte, in den voll besetzten Speisesaal zurück, und bei der ohrenbetäubenden Musik war ein vernünftiges Gespräch kaum mehr möglich.
    Sie und Sandra ließen das Dessert ausfallen, aber zu Kates Entsetzen orderte ihr Vater daraufhin die teuerste Flasche Champagner, die sich auf der Karte finden ließ.
    »Dad, wir brauchen das doch nicht …«, protestierte sie.
    »Kate, verschon mich mit deiner Knausrigkeit.« Doug Connelly war so laut geworden, dass die Gäste am Nachbartisch aufblickten.
    Sandra ließ den Blick durch den Raum schweifen und hielt anscheinend nach Berühmtheiten Ausschau. Plötzlich ging ein Strahlen über ihr Gesicht, und sie lächelte einem Mann zu, der ihr zuprostete. »Das ist Majestic. Sein Album ist in den Charts auf dem Weg nach ganz oben«, sagte sie aufgeregt und fügte schnell hinzu: »Wie schön, dich näher kennenzulernen, Kate. Vielleicht kannst du dich ja um meine Finanzen kümmern, wenn ich mal groß rauskomme.«
    Doug Connelly lachte. »Tolle Idee. Dann lässt sie mich vielleicht in Ruhe.« Sehr hastig sagte er gleich darauf: »War nur Spaß. Ich bin doch stolz auf mein kleines, kluges Mädchen.«
    Wenn du wüsstest, was dein kleines, kluges Mädchen vorhat, dachte Kate. Hin- und hergerissen zwischen ihren Sorgen und ihrem Zorn, ließ sie sich bald darauf an der Garderobe ihren Mantel aushändigen, trat hinaus in die kalte, windige Novembernacht und winkte ein Taxi heran.
    Ihre Wohnung in der Upper West Side hatte sie im Jahr zuvor gekauft. Es war ein geräumiges Apartment mit zwei Schlafzimmern und einem sagenhaften Blick über den Hudson. Sie liebte die Wohnung und bedauerte zugleich, dass der Vorbesitzer, Justin Kramer, ein arbeitslos gewordener Investmentberater Anfang dreißig, gezwungen gewesen war, sie zu einem Schnäppchenpreis zu verkaufen.
    Bei der Übergabe hatte Justin ihr mit einem herzlichen Lächeln eine Bromelie geschenkt, eine Pflanze wie die, die sie bei ihrer ersten Wohnungsbesichtigung ausdrücklich bewundert hatte.
    »Robby hat mir erzählt, Ihnen hätte meine Pflanze so gut gefallen«, sagte er und deutete zum Immobilienmakler neben sich. »Die alte habe ich mitgenommen, die hier ist ein Einweihungsgeschenk für Sie. Stellen Sie sie ans Küchenfenster, so wie ich es gemacht habe, und sie wird wie Unkraut vor sich hin wuchern.«
    Daran musste Kate jetzt denken, als sie in ihre freundliche Wohnung trat und das Licht einschaltete. Im Wohnzimmer hatte sie nur moderne Möbel. Das Sofa, golden-beige mit weichen Kissen, lud zu einem Nickerchen ein. Die dazu passenden und ebenso gepolsterten Sessel hatten breite, bequeme Arm- und Kopflehnen. Kissen in der Farbe der geometrischen Muster auf dem Teppich verliehen dem Raum etwas Buntes.
    Kate erinnerte sich an Hannahs Lachen, als sie nach der Anlieferung der Möbel zur Wohnungsbesichtigung gekommen war. »Mein Gott, Kate«, hatte sie gesagt. »Bei uns zu Hause hat Dad immer Wert darauf gelegt, dass nur echte Stilmöbel von Connelly herumstehen – und jetzt hast du dich ganz offensichtlich für das genaue Gegenteil ent schieden!«
    Da hatte sie recht, dachte Kate. Ich habe genug von Dads ständigem Gerede über seine erstklassigen Stilmöbel. Vielleicht sehe ich das irgendwann mal anders, im Moment bin ich sehr glücklich damit.
    Erstklassige Stilmöbel. Allein bei dem Gedanken wurde ihr übel.

3
    M ark Sloane wusste, dass das Abschiedsessen mit seiner Mutter schwierig und tränenreich werden könnte. Der achtundzwanzigste Jahrestag des Verschwindens seiner Schwester war nicht mehr fern, außerdem stand sein berufsbedingter Umzug nach New York an. Vor dreizehn Jahren hatte er sein Jurastudium beendet

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