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Spur der Flammen. Roman

Spur der Flammen. Roman

Titel: Spur der Flammen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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einem antiken römischen Mosaik vom Sonnengott Helios: einen mittelalterlichen Wandteppich. Darauf waren in leuchtenden Farben und absolut detailgetreu Menschen dargestellt, die sich um einen Felsen scharten, die Gesichter gen Himmel gewandt. In der oberen rechten und linken Ecke der Szene zwei Symbole: Alpha und Omega.
    Anfang und Ende.
    Und über den Köpfen der Knienden war Jesus, der gen Himmel fuhr.
    »Glenn! Hier!«
    Er stürzte an ihre Seite.
    »Es ist nicht die Sonne«, rief sie aufgeregt. »Es ist
Gottes Sohn!
« Sie zogen den Wandteppich beiseite und sahen …

Kapitel 32
    E inen Fahrstuhl.
    Noch eine Minute.
    »Welches war das Jagdzimmer?«
    »Das mit den Jagdtrophäen. In welchem Stockwerk war das?«
    »Im sechsten«, sagte Candice. »Nein, im fünften! Oder war es im vierten?«
    Glenn drückte auf Vier und der Fahrstuhl kroch erbärmlich langsam nach oben. Glenn hielt Candices Hand fest, während sie die Leuchtanzeige des Fahrstuhls verfolgten.
    Aber Glenns Uhr lief schneller. Als sie gerade den zweiten Stock passiert hatten, stand der Zeiger auf zwölf. Die Zeit war abgelaufen. Glenn zog Candice an sich, und fest umklammert hörten sie die Sekunden ticken. Eine Minute verging. Absolute Stille umgab sie, als der kleine Fahrstuhl mühsam dem dritten Stock zu ratterte.
    »Ist sie losgegangen?«, fragte Candice.
    »Das hätten wir hören oder spüren müssen.«
    »War das womöglich falscher Alarm?«, wisperte Candice ungläubig. »Eine Attrappe, um uns Angst einzujagen?«
    »Oder Philo hat die Frequenz durch Fernsteuerung geändert.«
    Glenn sah ihr gerötetes Gesicht und die pochende Ader an ihrem Hals. »Ich habe dir immer wieder gesagt, Philo ist wahnsinnig. Und wir wildern jetzt in seinem Revier. Lass mich das machen. Keine überstürzten Aktionen. Versprich mir das.«
    »Glenn …«
    »Candice, er will, dass wir die Nerven verlieren. Bleib ganz cool.«
    Im vierten Stock öffnete sich die Fahrstuhltür auf einen kleinen Flur, von dem mehrere Türen abgingen. Die zur Rechten und in der Mitte waren verschlossen. Die dritte schwang unter Glenns Hand auf.
    Sie erkannten den Raum wieder, es war das Clubzimmer mit dem prasselnden Kaminfeuer, den tiefen Sesseln und den Jagdtrophäen an den Wänden. Und neben einem der Fenster stand Philo Thibodeau, eine Erscheinung in Weiß.
    »Wie ich sehe, habt ihr das Rätsel gelöst«, begrüßte er sie. »Ich wusste, dass ich auf euch zählen konnte.« Er setzte ein vieldeutiges Lächeln auf. »Hat dir das Labyrinth gefallen, Glenn? Es stammt von deinem Ur-Urgroßvater, Frederick Keyes. Wusstest du das? Die Sicherheit von Morven zu gewährleisten, war meinem Ur-Urgroßvater, Desmond Stone, das größte Anliegen, aber Keyes hat ihn ausgetrickst.«
    Während sie eintraten, musterte Glenn den Raum mit einem raschen Rundumblick. Niemand sonst war anwesend, alles schien in Ordnung zu sein. Philos Hände waren leer. »Die Bombe«, sagte Glenn.
    »Keine Sorge«, beschwichtigte Philo ihn. »Die Zeit ist noch nicht gekommen.«
    Glenn sah ihn misstrauisch an.
    »Bei dem Countdown, den du gesehen hast, ging es nicht um die Detonation. Es ging um die Ladung. Jetzt sind die Bomben scharf.«
    »Sie! Es gibt also mehr als eine?«, fragte Candice hastig. Glenn spürte ihre Anspannung.
    »Es sind sieben Bomben über das Schloss verteilt«, erklärte Philo gelassen. »Im Schatzgewölbe habt ihr die siebente gesehen – die größte und gewaltigste von allen.« Er hob den Arm und zog die Manschette seines makellos weißen Hemdes zurück. Die Armbanduhr blitzte im Licht der Lüster auf. »Die Bomben werden per Funksignal durch Fernbedienung gezündet. Ein Wunder der Technik. Um genau zu sein, mein eigenes Design. Diese Uhr ist antimagnetisch, feuerfest und so stoßsicher, dass sie nicht einmal mit einem Hammer zerschlagen werden kann. Insofern also pannensicher. Wenn die Frequenz erst einmal eingestellt ist, gibt es kein Zurück mehr. Und falls du glaubst, du kannst mich überwältigen – das Stahlarmband ist fest verschlossen und kann ohne den Schlüssel nicht von meinem Handgelenk gelöst werden.«
    »Warum das alles?«, fragte Candice, fast ohne Stimme.
    »Glenn weiß, warum. Deshalb ist er ja hier.«
    »Ich bin hier«, entgegnete Glenn gelassen, »um dich zum Fall des Mordes an meinem Vater zu befragen.«
    »Nein, deswegen bist du nicht gekommen. Du brauchst mich auch nicht zu befragen. Ich habe ihn getötet.« Philo zog eine Augenbraue hoch. »Wie ich sehe, überrascht dich das

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