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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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nicht einmal dem Peilsender folgen müssen, womit sie eigentlich gerechnet hatte. Stattdessen hatte Kim nun sogar die Gelegenheit, vor Tora dort zu sein und die Dinge so zu arrangieren, dass es aussah, als hätte Gabriel Martins düstere Warnung Hand und Fuß.
    Doch die Zeit war knapp.
    Sie rief Shepard an.
    »Was gibt’s, Kim?«
    »Shep, ich möchte, dass du mir einen Brief vom Mighty Third schreibst. Verwende ihren Briefkopf und schreib eine Bestätigung, dass Kay Braddock für den heurigen Tag einen Termin zu Sichtung der Materialien aus dem Krieg gegen Pacifica hat.«
    »Was willst du denn damit, Kim?«
    »Mach dir darüber keine Gedanken, Shep.«
    »Soll ich es auch unterzeichnen?«
    »Mit Mikel Alaams Unterschrift, ja. Er ist der Direktor des Museums.«
    »Kim, das ist strafbar!«
    »Ich wüsste keine andere Möglichkeit, seinen Namen auf das Dokument zu bekommen.«
    Shepards Elektronik gab die merkwürdigsten Geräusche von sich. »Weißt du eigentlich«, sagte er, »dass du eine professionelle Banditin geworden bist?«
    »Ich kann es nicht ändern.«
    »Was hast du jetzt vor?«
    »Ich muss mich umziehen«, antwortete sie. »Ich brauche neue Kleidung.«
     
    Um zehn Uhr vierzig traf Kim beim Museum ein. Sie trug einmal mehr eine männliche Verkleidung und den schicken Schnurrbart. Enge Unterwäsche verbarg ihre Brüste, und eine weite Bluse mit ausgepolsterten Schultern verlieh ihr ein breiteres Kreuz. Ihr Haar leuchtete jetzt rot, sie hatte ihre Hautfarbe abgetönt und trug dunkle Kontaktlinsen. Sie war überzeugt, dass nicht einmal Mikel selbst sie erkennen würde.
    Sie trug zwei Datendisks bei sich, beide sorgfältig beschriftet.
    Sie schenkte einer jungen Frau in den Verwaltungsbüros ein strahlendes Lächeln, verstellte ihre Stimme, so gut es ging, und fragte in vertraulichem Tonfall nach dem Direktor. »Mein Name ist Jay Braddock«, sagte sie. »Ich bin Forscher in der Arbeitsgruppe von Professor Teasdale.« Teasdale war die anerkannte Kapazität auf dem Gebiet des Pacifica-Krieges.
    »Es tut mir Leid, Mr. Braddock …«, erwiderte die junge Frau.
    »Dr. Braddock«, korrigierte Kim freundlich.
    »Es tut mir Leid, Dr. Braddock, doch Direktor Alaam befindet sich zurzeit in einer Konferenz.« Ihrem Namensschild nach hieß sie Wilma LaJanne, und sie war wahrscheinlich eine Studentin in der praktischen Ausbildung.
    »Das ist aber dumm«, sagte Kim.
    Wilma sah auf ihren Bildschirm. »Sein Terminplan ist bis zum späten Nachmittag voll.«
    »Das kann unmöglich sein«, entgegnete Kim. Würdevoll zog sie den Brief heraus, den Shep für sie vorbereitet hatte. »Ich habe einen Termin! Um zehn Uhr fünfundvierzig.«
    Wilma las den Brief durch und biss sich auf die Unterlippe. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, Dr. Braddock. Ich werde ihn augenblicklich informieren, dass Sie warten, sobald die Konferenz zu Ende ist. Leider kann ich nicht viel mehr tun.«
    »Wann erwarten Sie, dass die Konferenz zu Ende ist?«
    »Gegen elf Uhr dreißig, Sir. Aber ich kann es nicht genau sagen.«
    »Das reicht nicht«, sagte Kim. »Das reicht ganz und gar nicht! Ich habe einen sehr engen Zeitplan, verstehen Sie? Professor Teasdale wird sicherlich nicht erfreut sein.« Sie blickte gequält drein, bevor sie Wilma hoffnungsvoll und Hilfe suchend ansah. Als Wilma nicht reagierte, verschränkte Kim die Arme vor der Brust und lächelte. »Aber vielleicht können Sie mir ja auch weiterhelfen. Ich brauche wirklich nicht viel.«
    »Das würde ich sehr gerne«, antwortete Wilma zweifelnd. »Aber ich bin erst seit vierzehn Tagen hier im Museum.«
    Kim nahm das Schreiben wieder an sich, faltete es zusammen und schob es in eine Innentasche. »Sie wissen sicherlich, wer Professor Teasdale ist, nicht wahr?«
    Wilma nickte.
    »Dann werden Sie auch wissen, dass Professor Teasdale an einer definitiven Geschichte des Krieges gegen Pacifica arbeitet?«
    »Ja«, antwortete Wilma und nahm den Wink dankbar an. »Ich habe davon gehört.«
    »Das Museum hatte bis vor kurzem eine Ausstellung über die 376 und die Schlacht über Armagon. Hinten im Ostflügel.«
    »Ja. Wir haben sie erst vor einer Woche abgebaut. Nachdem die Wahrheit über Markis Kane ans Tageslicht gekommen ist.«
    Kim zeigte ihr Missbehagen. »Das war eine schlimme Geschichte, nicht wahr?«
    Wilma gab ihr durch eine Grimasse zu verstehen, wie peinlich sie die Tatsache berührte, dass das Museum je eine Ausstellung zu Ehren dieses Mannes veranstaltet hatte.
    »Jedenfalls«, fuhr Kim

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