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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Wilma gelangweilt wegsah. Dann nahm sie das Paket in die Hand und öffnete es.
    Zwei Disks.
    VISUELLES LOG und SYSTEM LOG, 17. Juni 531.
    Im gleichen Augenblick hörte sie das Surren des Aufzugs. Jemand kam nach unten.
    Wilma drehte sich zum Aufzug um, und Kim steckte die beiden Disks hastig in ihre Tasche und packte die Fälschungen zurück.
    Der Aufzug hielt, und die Türen glitten auf.
    Stimmen ertönten.
    Mikel. Und eine Frau.
    Tora.
    »Oh«, sagte Wilma dankbar. »Da kommt ja Dr. Alaam.«
    Die Konferenz schien früher zu Ende gewesen zu sein. »Er weiß, dass ich hier bin?«
    »Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen.«
    Kim tat, als würde sie die falschen Disks untersuchen, dann wickelte sie sie rasch wieder ein und legte das Paket zurück auf den Tisch.
    Mikel und Tora kamen zum Gitter. Beide sahen überrascht auf den Besucher. »Was ist hier los?«, fragte Mikel und blickte fragend von Wilma zu Kim und wieder zurück. »Ist das Braddock?«
    »Ja«, sagte Wilma.
    »Ich dachte, Sie würden oben warten?« Er musterte Kim neugierig, und ihr stockte der Atem, während sie darauf wartete, dass er sie erkannte. »Kenne ich Sie irgendwoher?«, fragte er.
    »Wir haben uns ein- oder zweimal gesehen«, antwortete Kim mit tiefer Stimme. »Professor Teasdale arbeitet noch immer an der Geschichte des Krieges, und ich habe ein paar Materialien nachgesehen.«
    »Ja«, sagte Mikel. »Ich erinnere mich. Nun ja, schön, Sie wieder einmal zu sehen, Braddock. Wir sind froh, wenn wir helfen können. Allerdings schlage ich vor, dass Sie sich in Zukunft anmelden, bevor Sie vorbeikommen.«
    Wilma kam ihr zu Hilfe. »Dr. Braddock besitzt ein Schreiben von uns.« Diplomatischerweise und zu Kims Glück hatte sie nicht ›von Ihnen‹ gesagt.
    »Oh.« Mikel dachte darüber nach, als Tora Kane ungeduldig, die Initiative übernahm. »Können wir jetzt vielleicht weitermachen?«, fragte sie.
    »Ja«, antwortete Mikel. »Natürlich.«
    Kim lächelte höflich. »Nun«, sagte sie, »ich denke, ich habe alles, was wir brauchen.«
    »Schon?«, fragte Wilma erstaunt. »So schnell?«
    »Wir mussten uns nur wegen einiger Details Sicherheit verschaffen, das war alles«, erklärte sie und nickte Tora zu, die mit verschränkten Armen dastand und vorgab, sich für eine Navigationskonsole zu interessieren. Kim hatte Mühe, ein Grinsen zu unterdrücken. Sie warteten darauf, dass Kay Braddock endlich ging, damit sie die Disks einpacken konnten.
    Nein. Wahrscheinlicher war, dass Mikel von alledem nichts wusste. Tora spielte das gleiche Spiel, das Kim auch gespielt hatte. Sie fragte sich, welche Geschichte sie dem Direktor aufgetischt hatte. Oder ob sie ihn einfach ohne Erklärung überfahren hatte. Wie dem auch sei, es würde nichts geschehen, solange Kim und Wilma sich in der Nähe aufhielten.
    Kim verabschiedete sich und stieg in Begleitung Wilmas in den Aufzug. Wilma wartete eindeutig darauf, dass Jay einen Annäherungsversuch unternahm. Als nichts geschah, blickte sie enttäuscht drein und stieg dann im Erdgeschoss aus. Kim fuhr weiter bis zum Dach.
    Toras Kondor stand abseits vom Taxilandeplatz in einer privaten Bucht. Kim schlenderte zu dem Flieger, entfernte den Peilsender, stieg in ein Taxi und flog in bester Stimmung nach Hause.
     
    Sie schob das visuelle Log in die Konsole und instruierte Shep, die Daten abzuspielen.
    Die Wand über dem Sofa wurde hell, der Bildschirm leuchtete auf, und sie blickte auf die Brücke der Hunter. Ein Techniker arbeitete, und auf seiner Brusttasche sah Kim das Symbol von St. Johns.
    Das Datum war der 12. Februar 573.
    Spezialisten kamen und gingen, kalibrierten Sensoren, überprüften Sende- und Empfangsgeräte und testeten eine Unzahl anderer Funktionen.
    Die Aufzeichnung war identisch mit dem, was Kim bereits aus dem Archiv kannte. Sie schaltete den schnellen Vorlauf ein. Die Techniker rasten durch die Brücke, dann gingen alle, und der Schirm wurde dunkel. Die Borduhr machte einen Sprung von mehr als zwei Stunden, und Kane tauchte auf.
    Sie schaltete auf normale Abspielgeschwindigkeit zurück. Kane drehte sich um und blickte in die Aufnahmeoptik, direkt aus dem Schirm heraus auf Kim. Seine Kiefermuskeln traten hervor, sein Mund war ein dünner Strich. Er ging eine Checkliste durch, erhob sich von seinem Sitz und verließ die Brücke. Die Kamera schaltete ab. Sechzehn Minuten später (Schiffszeit) aktivierte sie sich erneut.
    »Die Hunter ist bereit zum Abflug«, sagte Kane zur Raumflugkontrolle.
    »Hunter, Sie

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