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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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fort, »gibt es in der Ausstellung ein paar faktische Daten, die unserer Forschung weiterhelfen würden. Vielleicht können Sie mir zeigen, wo das Material jetzt untergebracht ist? Und es so einrichten, dass ich darauf Zugriff erhalte?«
    Wilma blickte sich nach jemandem um, den sie fragen oder an den sie das Problem weiterreichen konnte. Doch es gab niemanden. »Ich weiß nicht, ob ich das darf, Sir.«
    Kim lächelte verzweifelt. »Ich verspreche, dass ich nichts durcheinander bringe. Es wäre wirklich eine große Hilfe, und ich brauche ganz bestimmt nur ein paar Minuten.«
    Wilma überlegte, ob die Erfüllung der Bitte sie in Schwierigkeiten bringen konnte.
    »Professor Teasdale ist ein guter Freund von Mikel Alaam«, fügte Kim hilfreich hinzu.
    Die Lippen der jungen Frau verzogen sich zu einem Lächeln. Kim vermutete, dass sie recht hingerissen von Jay Braddock war. Eine amüsante Feststellung.
    »Selbstverständlich«, sagte Wilma. »Warten Sie, ich sehe nach, ob ich einen Schlüssel finde.«
    Sie ging in eines der Büros, und Kim hörte Stimmen. Augenblicke später spähte ein dunkelhäutiger Mann mit eisblauen Augen aus der Tür auf sie, runzelte die Stirn und zog sich wieder zurück, ohne ein weiteres Anzeichen, dass er ihre Existenz zur Kenntnis genommen hätte. Wilma kehrte mit einem Schlüssel zurück.
    »Das war Dr. Turnbull«, sagte sie ohne weiteren Kommentar, als wäre Turnbull allgemein bekannt.
    Sie führte Kim zu einem Frachtaufzug, und sie fuhren nach unten und in die Eingeweide des Gebäudes. Wilma trat nervös von einem Bein aufs andere, bis der Lift schließlich anhielt und die Türen aufglitten. Die Beleuchtung schaltete sich ein, und Kim sah, dass sie in einer Art Lagerhalle angekommen waren, die mit Gittern in kleine Räume unterteilt war. Wilma suchte ein wenig, doch schließlich fand sie heraus, wo sie hin mussten. »Hier entlang bitte«, sagte sie und ging los. Weitere Lichter schalteten sich ein. Wilma hielt den Schlüssel hoch, Schlösser klickten, und die Türen zweier Zellen öffneten sich. »Das ist sämtliches Material von der 376- Ausstellung.«
    Der Pilotensitz, die Teile des Raketenwerfers sowie die verschiedenen übrigen heiligen Artefakte aus der Schlacht über Armagon waren bereits von einer dünnen Staubschicht bedeckt. Irgendjemand hatte ein paar Container dazugestellt, doch bis jetzt war noch nichts von allem eingepackt worden.
    »Nach was genau suchen Sie, Dr. Braddock?«
    Wilma blieb dicht bei ihr. Was nur bedeuten konnte, dass sie den Auftrag hatte, dafür zu sorgen, dass der Besucher nicht irgendetwas entwendete. »Ein paar Details über die Kommando- und Kontrollfunktionen während des Kampfes«, antwortete Kim.
    Kim steckte eine Hand in die Tasche und tastete nach den beiden Ersatzdisks, die sie mitgebracht hatte. Sie waren auf die gleiche Weise beschriftet wie die beiden Disks in der Ausstellung: 376 VISUELLES LOG, 17. Juni 531 sowie 376 SYSTEM LOG, 17. Juni 531. Es war eines der am meisten gefeierten Daten in der bunten Geschichte Greenways.
    Hier unten lagerte auch Material, das nicht in der Ausstellung gewesen war, hauptsächlich Teile der Inneneinrichtung der 376 und anderer Schiffe, die an der Schlacht über Armagon teilgenommen hatten, ein Nachbau der Kapitänskajüte, eine Reihe von Bechern mit den Insignien der verschiedenen Schiffe, Uniformen, Kopien von Briefen, die das Konzil an die Familien derer geschickt hatte, die im Kampf gefallen waren.
    Kim verdrängte den Gedanken daran und konzentrierte sich darauf, die Logbücher zu suchen.
    »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein, Dr. Braddock?«, fragte Wilma.
    »Nennen Sie mich doch Jay«, antwortete Kim, als ihr bewusst wurde, dass sie sich nicht getäuscht hatte, was den Eindruck anging, den sie auf die junge Frau machte. Sie lächelte Kim einladend entgegen. Kim wusste, dass Wilma keine Ahnung hatte, wo was verstaut war; sie hatte bereits Mühe gehabt, das richtige Abteil zu finden. Also war es besser, wenn sie es vermied, ihre Aufmerksamkeit auf die beiden Disks zu lenken. »Nein«, antwortete sie. »Es geht schon so. Ich glaube, ich finde mich ganz gut zurecht.«
    Wilma trat ein paar Schritte zurück, und Kim bemerkte ein in Plastik eingeschlagenes Paket mit einem Aufkleber, auf dem ›Logs‹ stand. Es besaß die richtige Größe und lag auf einem Arbeitstisch, der nach einem anderen Aufkleber zu urteilen der einstige Besprechungstisch der 376 war. Kim kramte ein wenig in den anderen Materialien, bis

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