Spuren im Weltall
fremde Sender ist erheblich stärker. So sehr ich mich bemühe, ich kann nicht einmal den Kurs der Objekte stören.“
Simé stand schweißüberströmt an der Schalttafel. Der Antrieb der RIGEL heulte auf.
„Ortung!“ gellte die Stimme des Funkers auf. „Wir liegen im Bahnschnittpunkt der Projektile.“
Thorsten krampfte die Hände um die Lehne des Kommandantensessels. Ein furchtbarer Ruck erschütterte das Schiff. Die Besatzung im Zentraleraum wurde durcheinandergeschüttelt.
Die RIGEL bäumte sich auf, da traf eine zweite Erschütterung das Schiff. Die Raketen explodierten an der Wandung des Raumschiffes.
„Schotten schließen!“ schrie Thorsten, aber keiner hörte auf sein Kommando.
Das Schiff sackte ab. Alger Thorsten keuchte. Da schleuderte ein dritter Ruck ihn zur Seite. Hart prallte er an der Pulttafel auf, doch achtete er nicht auf den Schmerz. Mühsam zog er sich mit den Händen voran, Zentimeter um Zentimeter. Dann hatte Thorsten endlich sein Ziel erreicht. Seine Hand riß den plombierten Nothebel herum.
Überall im Schiff schlossen sich die Sicherungsschotten.
Aber noch war das Schiff nicht gerettet. Wo war Simé?
Der Kommandant blickte sich mühsam um, bis sein Blick endlich auf den Piloten fiel, der sich verzweifelt an seiner Schalttafel anklammerte und versuchte, den Hebel der Landeautomatik zu erreichen.
Simé hatte den richtigen Gedanken.
Nur die Landeautomatik konnte den Sturz des Raumschiffes noch auffangen! Es kam nicht mehr darauf an, ob das Schiff noch an den zuvor berechneten Zielpunkt gelangte; es genügte, wenn das Raumschiff durch die Landeautomatik aufgefangen und der rapide Absturz dadurch vermieden wurde.
Mit aufgerissenen Augen verfolgte Thorsten, wie der Pilot sich mühte, an den Automatikhebel zu gelangen. Er konnte ihm nicht helfen, denn es war ihm bei dem wirbelnden Absturz nicht möglich, zu dem Piloten vorzudringen.
Mit verbissenem Eifer verfolgte Simé sein Ziel. In diesem Augenblick bewunderte Thorsten zum erstenmal die Ausdauer dieses Piloten.
Und dann erreichte Simé sein Ziel!
Ein letzter verzweifelter Griff, dann flog der Hebel herum.
Im gleichen Augenblick heulten die Antriebsdüsen wieder auf. Die Bremsverzögerung setzte ein. Zitternd drehte sich das Schiff wieder in die gewohnte Lage.
Thorsten richtete sich sofort auf. Er stellte die Rundrufanlage ein. „Kommandant an alle! Der Absturz der RIGEL ist verhindert worden. Alle Mann auf Alarmstationen, wir sind angegriffen worden. Suchen Sie sich festen Halt, wir wissen nicht, ob die Landung reibungslos erfolgen kann!“
Dann eilte er an den Sichtschirm, wo Bevier schon wieder beobachtend stand.
„Höhe?“ fragte er nur kurz.
„Noch fünfzig Kilometer“, gab Bevier zurück.
„Luftreibung?“
„Überstark! Die Kühlung versagt. Haben Sie die Beschädigungen feststellen können?“
„Keine Zeit!“
Alger Thorsten hastete zum Piloten.
„Arbeitet der Automat?“
„Noch, wenn auch stockend. Das Schiff bleibt jedoch zum Glück im Gleichgewicht. Wenn kein weiterer Angriff erfolgt …“
Das war ihre einzige Hoffnung.
„Funkortung!“ Die Stimme des Funkers kam keuchend über die Sprechanlage. „Weitere Objekte im Anflug auf unser Schiff!“
Bevier schaltete schon, ohne den Befehl des Kommandanten abzuwarten. Als Thorsten ihn erreichte, hatte er die Projektile schon im Bild. Drei silberne Pfeile zogen ihre Bahn über den sonnendurchglühten Planeten, der rasch unter ihnen vorbeiglitt.
„Höhe?“ fragte Thorsten atemlos.
„Noch zwanzig Kilometer.“
„Das ist zu hoch. Wir müssen schneller landen!“ schrie er dem Piloten zu.
„Unmöglich, Kommandant!“ stöhnte Simé verzweifelt. „Einen rascheren Sturz verträgt das Schiff nicht mehr.“
Ein furchtbarer Stoß traf die RIGEL und schleuderte sie aus ihrer Bahn. Das Schiff drehte sich um sich selbst, so daß die Zentrale kopf stand. Der Pilot Simé wurde durch den Raum gegen die Wand geschleudert, vor der er regungslos liegen blieb.
Bevier krampfte sich an seinem Halt fest.
Alger Thorsten robbte durch den Raum. Vor seinem Astrogator richtete er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf.
„Schaffen wir es noch?“ keuchte er.
„Vor uns ist Land. Aber, Kommandant, ist Ihnen etwas zugestoßen?“ fragte Bevier besorgt.
„Habe mir anscheinend den linken Arm gebrochen. Schaffen wir es?“
„Wenn man uns jetzt in Ruhe läßt, können wir noch landen.“
Bevier schaute besorgt auf das zerklüftete Land, das nun unter ihnen
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