Spuren im Weltall
Sicherheit über die Eingabetastatur des Automaten gleiten ließ, wenn er aus den Meßwerten das Ergebnis zu ziehen hatte.
Die Zentrale summte wie ein Bienenkorb, als Kommandant Alger Thorsten sie betrat. Er hörte kaum auf die Meldung des Wachoffiziers, sondern wandte sich gleich an den ersten Astrogator.
„Keine neuen Feststellungen, Bevier?“
„Keine, Kommandant. Die Funkortung hat ebenfalls nichts feststellen können, obwohl wir uns die größte Mühe gegeben haben.“
„Ist der Pilot mit seinen Vorbereitungen fertig?“
„Simé hat die Landeautomatik bereits eingestellt. Er wartet nur noch auf Ihren Befehl.“
„Die Sicherungseinrichtungen?“
„Wir haben den Boden nur unter Radarortung, da die anderen Geräte ausgefallen sind.“
„Kommt also praktisch einer Blindlandung gleich?“
„Leider. Ich sehe aber kaum eine andere Möglichkeit.“
Thorsten nickte. Die Verantwortung für die Landung hatte er zu tragen, doch daran war er gewöhnt. Der Pilot blickte auf, als Thorsten den Kommandantensessel einnahm.
„Landezeit?“
„Nächste Möglichkeit in zehn Minuten. Wir haben ein günstiges Landefeld ausgemacht, das auf Meilen freie Sicht hat.“
„Vorbereitungen fertig?“
„Alles.“ Simé zögerte, setzte dann aber doch hinzu: „Soweit den Umständen nach möglich. Ordnen Sie Landung an?“
„Angeordnet!“
Thorsten lehnte sich zurück. Die Landung war allein Sache des ersten Piloten, der Kommandant hatte in diesen Augenblicken zu schweigen.
Simé prüfte die Instrumente, dann setzte er zur Bremsbeschleunigung an. Die RIGEL wurde aus ihrer Fallbahn gerissen und senkte sich dem Planeten zu.
„Atmosphäre!“ meldete die Außenortung.
Simé schaltete hastig. Nach dem Ausfall der Schutzschirme hatte er bei der Landung mit größerem Reibungswiderstand mit der Lufthülle des Planeten zu rechnen, der sonst durch die Energieschirme absorbiert wurde.
„Erhitzung!“ kam die Meldung der Außenortung. „Temperatur zwanzig Grad.“
Das war für den Beginn des Landemanövers reichlich viel.
„Kühlen Sie die Schiffswand!“ ordnete Simé an.
„Temperatur sinkt“, kam die Meldung. „Kühlen Sie weiter.“
Die RIGEL sank in dichtere Atmosphäreschichten.
„Höhe zweihundert Kilometer! Temperatur steigt wieder!“ meldete die Außenortung.
„Weiterkühlen!“ befahl Simé.
„Funkortung!“ Die Stimme des Funkers durchdrang das Gemurmel in der Zentrale. „Anflug unbekannter Objekte auf das Schiff!“
Thorsten griff nach dem Mikrofon.
„Kommandant an Funker. Haben Sie Bildortung?“
„Keine Bildortung. Mein Bildgerät steht fest. Die unbekannten Objekte sind außerhalb des Sichtwinkels. Aber ich höre zum erstenmal seit unserer Ankunft hier Funksignale.“
„Welcher Art?“
„Nicht genau identifizierbar. Aber ich vermute Fernsteuerung der fremden Objekte durch Funkleitung.“
Thorsten sprang auf.
„Bevier, können Sie die Objekte in Ihr Gerät bekommen?“
„Ich will es versuchen.“ Der Astrogator schaltete hastig.
Da schlug wieder die Stimme des Funkers in die Zentrale:
„Wir werden radargepeilt. Ich habe einwandfreie Signale aufgefangen.“
Thorsten wandte sich dem Piloten zu, der mit zusammengebissenen Zähnen hinter seinem Schaltpult saß.
„Wollen Sie die Landung abbrechen?“
Simé atmete auf.
„Wenn Sie es befehlen, Kommandant.“
Thorsten zögerte, doch dann kam die Anordnung:
„Brechen Sie die Landung ab.“ Thorsten eilte wieder zu Bevier an das Sichtgerät.
„Haben Sie etwas erfaßt?“
„Noch nicht!“
Der Antrieb des Schiffes heulte auf. Simé ging auf Gegenbeschleunigung. Langsamer wurde die Fahrt der RIGEL, dann schwang der Bug des Schiffes zögernd herum.
„Funkortung! Objekte nähern sich dem Schiff.“
Thorsten eilte zum Mikrofon.
„Stellen Sie fest, ob die Objekte der Wendung des Schiffes folgen!“
„Funkortung. Wir bleiben in der Radarpeilung. Achtung, unbekannte Objekte ändern die Flugbahn, nähern sich uns rasch.“
In der Zentrale herrschte eisiges Schweigen.
„Ich hab’ sie!“ schrie Bevier erregt.
Thorsten stürzte wieder an den Sichtschirm.
„Simé, beschleunigen Sie!“ keuchte er dann.
Auf dem Sichtschirm standen vier schlanke Projektile, die mit weitem Feuerschweif hinter sich auf das Raumschiff zurasten.
Sie wurden angegriffen!
„Stören Sie den Peilfunk!“ befahl der Kommandant der Funkortung.
„Das versuche ich schon“, meldete Wilm, „aber ich komme mit meinen Instrumenten nicht durch. Der
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