Spuren im Weltall
können.“
„Welches Ergebnis?“
Bevier schaute den Kommandanten überlegend an. Wie würde Thorsten auf dieses Ergebnis reagieren?
„Unser Zielstern lag fünfhundert Lichtjahre von der Erde entfernt. Sie haben diese Position selbst von der Galaktischen Gesellschaft erhalten. Darf ich fragen, ob ein irdisches Schiff diesen Fixstern innerhalb der letzten, sagen wir, innerhalb der letzten zehn Jahre besucht hat?“
Thorsten beugte sich vor. „Das ist nicht der Fall. Sagt Ihnen das etwas?“
„Allerdings! Unsere eindeutigen Berechnungen haben nämlich ergeben, daß der Stern inzwischen eine Nova geworden ist!“
„Unmöglich!“
Bevier fuhr eifrig fort: „Leider nicht. Stellen Sie sich folgendes vor: Der Stern ist fünfhundert Lichtjahre von der Erde entfernt. Nun wird der Stern plötzlich zu einer Nova. Niemand weiß bislang genau, aus welchem Grunde manche Sterne plötzlich zu einer Nova werden. Es gibt zwar manche Theorien über die Novabildung, doch ist keine zufriedenstellend. Bis die Meldung davon aber die Erde erreicht, vergehen fünfhundert Jahre, denn diese Zeit braucht das Licht dieses Sternes, um bis zur Erde zu dringen. Die Novabildung ist aber wahrscheinlich erst in den letzten Jahren erfolgt. Das konnte Simé bei seiner Berechnung nicht wissen. Die RIGEL kam daher genau an der berechneten Stelle in der Nähe der kleinen Sonne heraus, nur war diese inzwischen auf das Vielfache ihrer ursprünglichen Größe angeschwollen.“
Thorsten stand auf. „Professor Holm, wie ist Ihre Ansicht dazu?“
„Ich kann Beviers Worte nur bestätigen. Das aufgezeichnete Spektrogramm der Sonne ist dem von der Erde aus gemessenen noch ähnlich, wenn es natürlich durch die Novabildung auch Veränderungen erfahren hat. Außerdem finden sich für den Umstand, daß es sich wirklich um eine Nova handelt, so untrügliche Zeichen, daß wir mit Sicherheit von dieser Annahme ausgehen dürfen.“
„Dr. Farring?“
„Ich kann dem nichts mehr hinzusetzen. Höchstens dies: Wir können von Glück sagen, daß wir nicht in die heißeste Zone der Nova geraten sind, sonst hätte auch Ihre zweite Transition uns und das Schiff nicht mehr retten können.“
Alger Thorsten nickte. „Dann wäre Simé rehabilitiert und zu entlassen“, meinte er zögernd.
Bevier sah erfreut auf. Es war ein gutes Zeichen, daß Thorsten so rasch diese Konsequenz zog. Er sagte daher auch sogleich: „Ich wollte Ihnen soeben diesen Vorschlag machen, Kommandant.“
Thorsten schaute ihn ironisch lächelnd an.
„Wollten Sie das, Bevier? Dann erteilen Sie bitte den Befehl dazu.“
* *
*
Fahle Wolken zogen über der Oberfläche des Planeten dahin, der sich unmerklich unter ihnen hinwegdrehte. Schon aus dieser Ferne zeigten sich die unendlichen grünen Weiten einer Sauerstoffwelt, die reich an Pflanzenwuchs ist.
„Dein Gerät funktioniert sicherlich noch nicht“, meinte Aarn Hemming skeptisch.
„Wenn ich dir sage, es arbeitet hundertprozentig, dann darfst du mir das glauben“, brummte Kurt Wilm gereizt.
Aber auch er war verzweifelt. Da lag ein so offensichtlich bewohnbarer Planet vor ihnen, aber kein Zeichen von Leben zeigte sich. Aus dieser Höhe waren zwar Ansiedlungen noch nicht unbedingt erkennbar, doch hätten Funknachrichten schon durchdringen müssen.
Wilm beugte sich über seine Geräte und drehte an den Skaleneinstellungen.
„Wenn ich nicht die Statik im Gerät hätte“, meinte er versöhnlich, „würde ich vielleicht deiner laienhaften Ansicht zustimmen. So aber kann es nicht an meinen Geräten liegen, wenn wir keine Antwort bekommen. Vielleicht ist diese Welt doch unbewohnt.“
„Der Kapitän hat angeordnet, daß Simé heute trotz allem die RIGEL auf diesem Planeten landet. Wir können nicht länger warten.“
„Was nützt es uns, wenn der Planet unbewohnt ist. Wir hatten doch auf Hilfe bei der Reparatur des Schiffes gehofft“, meinte Wilm.
„Wer sagt dir denn, daß dieser Planet, selbst wenn er bewohnt ist, genügend technisiert ist, um uns wahre Hilfe bieten zu können. Nein, damit hat Kommandant Thorsten ohnehin nicht gerechnet. Es genügt schon, wenn wir das Raumschiff am Boden in Ruhe ausbessern können.“
Kurt Wilm sah von seinen Instrumenten auf und drehte sich zu seinem Freund um. „Sag einmal, können wir dann unseren Auftrag noch durchführen?“
Aarn Hemming zögerte. Der Kadett wußte nicht, ob er dem Freund sein volles Wissen anvertrauen
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