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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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Boden geschobenen Stuhls unterbrach ihren Sermon.
    Keiko blickte erschrocken auf. Miles, dachte sie, fand in jeder Situation die richtigen Worte. Und sie war bereits seit Langem mit Miles Edward O’Brien verheiratet. Lange genug, um seine Stimme in ihrem Kopf zu hören:
Was verflucht
noch mal denkt er, was er da macht?
    Am Ende einer Sitzreihe des Auditoriums war Naithe aufgestanden und trat nun zur Bühne vor.
    Nyra verstummte und regte sich nicht. Sie starrte Naithe an, als begreife sie nicht, was er gerade tat. Als könne sie es nicht glauben.
    Das steht nicht in ihrem Drehbuch
, begriff Keiko. Die Erkenntnis war alles andere als beruhigend.
Falls sie sich bedroht fühlt, wird sie die Bombe zünden … Oh, Naithe! Ich weiß nicht, was du hier zu erreichen glaubst, aber das ist ein paar Nummern zu groß für dich! Setz dich wieder und sei still!
    »Nun denn, meine liebe junge Dame«, sagte Naithe. Er streckte Nyra eine Hand entgegen und ignorierte einfach Keikos panisches Kopfschütteln. »Ich denke, du solltest mir zuhören …«

Kapitel 14
    Das Glitzern des Transportereffekts verblasste und die Welt um Miles herum kehrte zurück. Blinzelnd schüttelte er den Kopf, um die Verwirrung zu verscheuchen, die mit dem schnellen Wechsel vom wolkenverhangenen Himmel der Hauptstadt zum strahlend hellen Licht in Andak einhergegangen war.
    Seltsam, wie schnell man sich an manches gewöhnt …
    Dann kehrte seine Orientierung zurück.
    Das Camp war die reinste Geisterstadt, es wirkte völlig leblos. Nur die Berge waren geblieben, geduldige Beobachter des Geschehens. Tagsüber war der große Platz oft ruhig, denn dann waren die Kinder in der Schule und die Wissenschaftler in den Labors, doch selbst dann fühlte er sich nicht so verlassen an wie in diesem Moment. Normalerweise hörte man stets den Pulsschlag des Lebens, die Arbeiten und Gespräche, spürte das Treiben in den kleinen Bauten ringsum. Abends sah man die Leute vorbeigehen und die Lichter brannten in den kleinen Häusern am östlichen Rand des Platzes oder in einem Labor, wo sich noch jemand an seiner Arbeit versuchte.
    Doch nicht jetzt. Jetzt herrschte eine unnatürliche Stille.
    Auch Macet, der neben Miles stand, betrachtete die Umgebung. Dann murmelte er seinem Stellvertreter etwas zu, woraufhin sich sofort seine Truppen materialisierten. Fünfzehn bis zwanzig Einheiten, uniformiert und bewaffnet, erschienen schwarzgrau im hellen Sonnenlicht. Die Männer setzten sich sofort in Bewegung und hantierten mit der mitgebrachten Ausrüstung herum. Miles beobachtete sie skeptisch. Bewaffnete Cardassianer machten ihn nervös. Auch Macet war kein Anblick, der ihn beruhigte. Macet sah aus wie Dukat – und war diesem doch gänzlich unähnlich. Das Gesicht war identisch – zumindest nahezu –, Stimme und Körperhaltung erinnerten aber nicht im Geringsten an den toten Gul. Cardassia – ein Ort, an dem Freunde wie Feinde aussahen. Einer, der die Dinge wirklich auf den Kopf stellte.
    Verwirrt sah Miles fort und zur Vortragshalle. Irgendjemand lief ihm von dort entgegen. Es handelte sich um Jack Emmett, einen ebenso jungen wie eifrigen Sicherheitsoffizier, der zu der Handvoll hier stationierter Sternenflottenangehöriger zählte. Emmett hatte ein Padd in einer Hand, die andere zuckte nervös in Richtung seines Phasers.
    »Chief O’Brien«, grüßte er ziemlich atemlos. Obwohl er merklich froh war, jemand Ranghöheren zu sehen, zögerte er ein wenig. Miles konnte es ihm nicht verdenken.
    Armer Kerl. Ist sicher hart, wenn du nur zusehen kannst, wie sich unter deiner Aufsicht eine Geiselnahme entwickelt.
    »Emmett, dies ist Gul Macet«, stellte Miles seinen Begleiter vor. »Er übernimmt hier das Kommando.«
    Emmett wirkte nun noch erleichterter.
    Macet wandte sich an ihn und sparte sich die Formalitäten. »Können Sie mir beschreiben, was vorgefallen ist?«
    »Nun«, sagte Emmett und atmete tief durch, »wir sahen uns die Rede des Vedeks auf den Monitoren an. Auf einmal stand sie aus einer der Sitzreihen auf, trat nach vorne … Wir fanden das seltsam, da ja der Vedek gerade sprach, aber schließlich saß ihre Mutter auf der Bühne, von daher dachten wir, es hätte wohl damit zu tun …«
    »Ihre
Mutter
?«, wiederholte Miles.
Molly?
, dachte er, für einen Moment vollends verwirrt.
    Emmett schüttelte den Kopf. »Nein, nein – Tela Malerens Tochter, Nyra, wissen Sie? Sie ist die mit der Bombe.«
    »
Was?
« Miles sah ihn ungläubig an. Er hatte vermutet, es handele sich um

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