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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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wahr?«
    »Ich denke, diese Sorge sollten Sie uns überlassen.«
    »Wissen Sie, was das Schlimmste ist? Ich kann nichts tun. Ich muss warten, zusehen und das Beste hoffen.« Er hielt inne. »Solche Situationen sind höchst instabil, wissen Sie? Glauben Sie, es wird Macet gefallen, wenn ich ihm im Nacken sitze? Es ist ja nicht so, als wäre ich ihm eine große Hilfe.«
    »Das sehe ich anders. Meiner Einschätzung nach, sitzen nahezu alle Entscheider Andaks in dieser Halle fest. Sie, Miles, sind der Einzige mit entsprechender Erfahrung, der noch frei herumläuft. Macet kann gar nicht anders, als daraus Nutzen zu ziehen.«
    »Ich bin nur ein Ingenieur …«
    Miles brach ab, als sich die Tür öffnete und Jartek zurückkam. Jartek warf ihm und Garak einen kurzen Blick zu, ging an ihnen vorbei und direkt zu Ghemor.
    »Sie, Miles«, murmelte Garak, »sind genauso nur ein Ingenieur, wie ich nur ein Schneider bin.« Dann streckte er die Hand aus.
    Miles ergriff sie.

Kapitel 13
    Keiko wagte es nicht, sich zu rühren. Ein Schauer lief ihr den Rücken hinab, und das Shirt klebte ihr schweißnass und kalt am Leib.
Die Temperaturmodulatoren sind wohl zu niedrig eingestellt
, dachte sie – und ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie an Miles denken musste. Miles mit dem Kopf in den Wandpaneelen. Miles, der die Arbeit vor sich her schob, weil er ihr zuliebe ihre Wohnung kühler machen wollte.
    Sie sah zu Molly, die mit ihren Klassenkameraden in einer der ersten Reihen saß. Molly war nicht länger aufgeregt, sondern kreidebleich und sehr, sehr still. Sie hatte die Arme um den Körper geschlungen. Keiko spürte plötzlich einen Kloß im Hals und schluckte hart. Ganz vorsichtig wagte sie es, ihrer Tochter zuzulächeln, doch anstatt das Lächeln zu erwidern, starrte Molly sie nur aus schreckgeweiteten Augen an.
    Schock
, erkannte Keiko.
Ich glaube, sie hat einen Schock. Warum in aller Welt haben wir unsere Kinder hierhergebracht?
    Sorgenvoll betrachtete sie die anderen Schulkinder in Mollys Sitzreihe, dann die kleineren weiter vorn. Sie waren älter als Yoshi (
Yoshi!
Abermals machte ihr Herz eine Pause.), doch immer noch klein. Nachdem Nyra ihre kleine Ansprache gehalten hatte, hatte Keiko gemerkt, wie die Lehrer ihren Zöglingen zuflüsterten, sie müssten jetzt ganz still und reglos sein. Da es sich beim Großteil der Kinder um pflichtbewusste Cardassianer handelte, taten sie dies ohne Probleme. Insgesamt befanden sich dreiundzwanzig im schulpflichtigen Alter in der Halle.
    Oder vierundzwanzig, wenn man Nyra Maleren mitzählte.
    So vorsichtig, wie sie nur konnte, drehte Keiko den Kopf zu Tela Malerens Tochter.
    Nyra stand am anderen Ende der Bühne. Ihre Jacke war offen, wodurch Keiko und alle anderen das Ding an ihrem Oberkörper sehen konnten. Es wirkte völlig unscheinbar – fast wie ein Spielzeug –, sah man aber genauer hin, bemerkte man das bedrohlich blinkende rote Licht.
    Sie sagte, die Bombe müsse gezündet werden. Aber würde sie es überhaupt wissen, wenn es einen Countdown gibt …? Sie wird das Ding schließlich nicht selbst gebastelt haben – jemand muss es ihr gegeben haben …
    Unter den Augen aller Anwesenden stand Nyra einfach nur da, wiegte sich leicht vor und zurück, vor und zurück. Hin und wieder schien sie etwas vor sich hin zu murmeln. Ihre Lippen waren trocken, und ihr Blick wanderte durch den ganzen Raum.
    Wer hat dich hierzu angestiftet? Du bist doch noch ein Kind …
    Als Nyra auf die Bühne gekommen und ihre Forderungen genannt hatte, war Keiko zunächst durch den Kopf gegangen, dass Tela hinter all dem stecken musste. Hatte die Wissenschaftlerin es nicht selbst gesagt? Dass Yevir Cardassia Prime verlassen sollte? Dass sie den Oralianischen Weg verachtete? Wen wunderte es da also, Ähnliches aus Nyras Mund zu hören? Doch Keikos wütende Vorurteile waren wie weggeblasen (das Wortspiel ließ Keiko erschaudern), als sich Tela an ihre Tochter gewandt hatte – fragend, flehend. Tela hatte wissen wollen, was sie da tat. Warum sie es tat.
    Nyra hatte daraufhin zwar nicht gezetert und geschrien, aber je länger ihre Mutter auf sie eingeredet hatte, desto mehr hatte sie gezittert. Als sie fast die Beherrschung zu verlieren drohte, hatte Yevir – ausgerechnet Yevir – Schlimmeres verhindert, indem er, der neben Tela saß, dieser die Hand auf den Arm gelegt und ihr zugeflüstert hatte, es wäre wohl besser, wenn sie schwiege. Keiko war nicht entgangen, dass seine Hand dort lange geblieben

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