Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
Vom Netzwerk:
einen der Mitarbeiter, einen Erwachsenen.
    »Wären die Herren so freundlich, mir die Bedeutung dieser Information zu erklären?«, drängte Macet.
    »Nyra ist noch ein Kind, Macet«, antwortete Miles. »Sie ist … was, vierzehn Jahre alt?«
    Emmett nickte. »So was um den Dreh.«
    »Ah«, machte Macet. Er hob die Hand zum Kinn und strich sich langsam über den Bart. »Das könnte die Dinge verkomplizieren … Aber das soll uns im Moment nicht kümmern. Was geschah dann, Emmett?«
    »Nyra ging auf die Bühne und begann zu sprechen.« Er schluckte. »Sie hatte all diese Forderungen und die Bombe … Und wir waren nur eine Handvoll hier draußen. Wir wussten nicht, was wir tun sollten. Der Sicherheitschef ist in der Halle, und dann sind da die vielen Reporter und … Ich wusste, dass die Übertragung mit einigen Minuten Zeitverzögerung lief, und ich dachte, wenn das aktuelle Geschehen über ganz Cardassia gesendet würde, bräche Chaos aus, wissen Sie? Deshalb … Deshalb brach ich die Ausstrahlung ab.« Er sah nervös zu Macet.
    »Gut gemacht«, sagte dieser. »Empfangen Sie denn noch Bilder von da drin?«
    »Ja … Eine Journalistin scheint mit ihrem Kollegen direkt rechts an der Bühne zu stehen. Die senden uns gute Aufnahmen. Wir beobachten alles vom Sicherheitsbüro aus.« Damit deutete er zu einem Gebäude an der Seite des Platzes.
    »Ich werde sie mir in einer Minute ansehen«, sagte Macet ruhig. »Was geschieht sonst noch?«
    »Nicht viel. Nyra nennt immer wieder ihre Forderungen, hält ihre Ansprache …«
    »Ich verstehe.« Macet starrte an Emmett vorbei zur Halle. »Eins nach dem anderen. Können wir in das Gebäude beamen?«
    Emmett schüttelte den Kopf. »Nyra sagt, wenn jemand versucht, Transporter einzusetzen, wird die Bombe gezündet.«
    Macet wandte sich an Miles. »Das hab ich noch nie gehört. Ist das überhaupt möglich?«
    Miles nickte. »So ein Transmitter lässt sich recht simpel auf die gleiche Frequenz einstellen. Sie bräuchte die Bombe nicht mal mehr zu aktivieren – das liefe alles automatisch.«
    »Also verlieren wir selbst den winzigen Handlungsspielraum, den wir zwischen dem Beamen und ihrer Reaktion darauf gehabt hätten …« Nachdenklich strich sich Macet über den Bart. »Andererseits könnte sie natürlich bluffen.«
    Miles hob eine Braue. »Wollen Sie darauf wetten?«
    »Nein.«
    »Außerdem«, fuhr Miles fort, »lagern in den Labors rechts der Halle einige höchst sensible Geräte. Wenn Sie in deren Nähe beamen, vernichten Sie möglicherweise den Großteil dessen, was die hiesige Forschung nach den ersten zwei Monaten an Ergebnissen aufzuweisen hat. Ich schätze aber, Ghemor hat Ihnen aufgetragen, die Krise zu beenden und nicht das Projekt.«
    Macet sah ihn seltsam an. »Richtig geschätzt«, sagte er. »In Ordnung, Transporter sind also leider keine Option.« Er sah sich auf dem Platz um, betrachtete die Halle und die Umgebung. Sonnenlicht fiel auf das Schwarz der Berge und ließ sie glühen. Macet schirmte seine Augen ab und dachte nach. »Dann bleiben uns zwei Alternativen«, sagte er schließlich, ließ seine Hand sinken und wandte sich zu Miles. »Entweder überzeugen wir sie mit Worten, oder wir überzeugen sie mit Gewalt.«
    »Was? Indem wir das Gebäude stürmen?«
    »Kein subtiles Vorgehen, aber eines, das die Lage zweifelsfrei klären würde.«
    Miles atmete scharf ein und langsam wieder aus. »Was sagten Sie doch gleich über winzige Handlungsspielräume? Wenn Sie die Türen eintreten, ist das Überraschungsmoment sogar noch kleiner, als wenn Sie reinbeamen. Glauben Sie wirklich, dann bleibt Ihnen genügend Zeit, um sie zu stoppen?«
    »Es wäre natürlich ein Risiko. Wir müssten die Bombe vollständig vaporisieren, oder …«
    Kann man das auch weniger beifällig sagen, verdammt?
    »Sie haben das Kommando, Macet. Aber ich erinnere Sie gern daran, dass meine Familie da drin ist …«
    »Und etwa zweihundert weitere Personen, von denen ich keine einzige sterben sehen möchte. Auch diese Nyra nicht.«
    Miles starrte auf den gelben, staubigen Boden und war plötzlich froh, nur als Berater hier zu sein. Macet würde die richtigen Entscheidungen fällen, das wusste er. Und die objektivsten.
    »Ich finde, wir sollten als Erstes versuchen, mit dem Mädchen zu sprechen«, sagte der Cardassianer. »Vielleicht bedauert sie ihr Handeln und will nichts lieber, als einen Ausweg angeboten zu bekommen.«
    Vielleicht ist es einer Person, die so verrückt ist, einem Kind eine Bombe

Weitere Kostenlose Bücher