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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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war.
    Seitdem verhielt sich Tela ruhig. Ihr Kopf war gesenkt, und das Haar hing ihr in losen Strähnen ins Gesicht. Abgesehen von einem Finger, der unablässig über den roten Stein in ihrem Armband strich, schien sie keinen Muskel mehr zu rühren.
    Und auf Nyras Brust blinkte ein rotes Licht.
    Irgendwo in der Halle hustete jemand – und mühte sich sogleich, das Geräusch zu unterdrücken. Nyra reagierte dennoch. Ihre Hand ballte sich zur Faust, wanderte in die Höhe, und sank wieder. Nyra leckte sich die Lippen und begann wieder zu sprechen. Ihre Stimme war zart –
sie ist immer noch ein Kind
– klang vor Anspannung aber schrill und füllte die Halle, in der Todesstille herrschte, mühelos aus.
    »Ich bin heute hier«, sagte Nyra, den Blick in die Ferne gerichtet, hochkonzentriert, »um für Cardassias Zukunft zu sprechen. Diese ist in Gefahr, doch niemand tut etwas zu ihrem Schutz. Deshalb müssen
wir
etwas tun. Cardassia wird von äußeren Einflüssen und fremdweltlichen Ideen verschmutzt, die die Überreste unserer eigenen Ideen, unserer eigenen Kultur bedrohen …«
    Keiko lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Nyra hatte diese Rede bereits zweimal gehalten. Sie war auswendig gelernt und zweifellos oft geprobt worden.
    »Deshalb wende ich mich hiermit an Alon Ghemor, der behauptet und
vorgibt
, unser Anführer zu sein, uns in Wirklichkeit aber immer weiter schwächt. Der all das wegschenkt, was uns geblieben ist.«
    Das kleine rote Licht blinkte im Rhythmus ihrer Worte. Sie strich mit dem Daumen so gedankenverloren über die Kante des Geräts auf ihrer Brust wie ihre Mutter über ihr Armband.
    »Es wird Zeit, dem ein Ende zu machen. Es wird Zeit, dass wir wieder zu uns selbst finden.«
    Keiko spürte, wie sich Feric langsam zu ihr beugte. »Was, glaubst du, ist draußen los?«, murmelte er aus dem Mundwinkel, ohne Nyra aus den Augen zu lassen.
    Auch Keiko wandte den Blick nicht von der kleinen Rednerin ab. »Es wird schnellstmöglich Hilfe eintreffen«, flüsterte sie zurück. »Ich bin mir sicher, dass man bald Kontakt zu Nyra aufnehmen wird, um auf sie einzureden …« Sie hielt einen Moment inne, da Nyra in ihre Richtung blickte. Als die Gefahr vorüber war, fuhr Keiko fort: »Hier drin sollten wir derweil nur eines tun:
nichts
. Wir müssen Ruhe bewahren. Vor allem dürfen wir sie nicht nervös machen. Lass sie weitersprechen. Solange sie redet, jagt sie uns nicht in die Luft.«
    »Wie lange«, fragte Feric zwischen zusammengebissenen Zähnen, »brauchen sie, um jemanden her zu schicken? Und wer, glaubst du, sind ‚sie‘ überhaupt?«
    »Die Polizei?«, schlug sie vor. »Das Militär?«
Miles
, ergänzte sie hoffend und versuchte umgehend, den Gedanken zu verjagen. Dies war nicht die Zeit, an sich selbst zu denken – sie hatte hier das Sagen. Zweihundert Personen sahen Hilfe suchend zu ihr, sie war für sie verantwortlich. »Und ich weiß, dass sie schnellstmöglich hier sein werden, Feric«, murmelte sie und hoffte, es klänge zuversichtlich. »Ich weiß, dass sie alles tun werden, was in ihrer Macht steht.«
    Schon allein, weil Andak so bedeutend ist.
    »Dies sind unsere Forderungen«, setzte Nyra derweil ihre Ansprache fort. »Dies ist, was Ghemors falsche, verlogene Regierung tun muss: Zunächst wünschen wir, die Auflösung selbiger Regierung zu erleben. Sie ist das Kind und das Werkzeug der Außenweltler – von Bajoranern und Menschen. Sie spricht nicht für wahre Cardassianer und gehört nicht dem cardassianischen Weg an.« Plötzlich sah sie zu Feric, der sich prompt tiefer in seinen Sitz duckte. »Zweitens: Der Oralianische Weg behauptet, den Weg in unsere Vergangenheit aufzuzeigen, doch wahre Cardassianer lassen sich von derartigen Lügen nicht blenden. Wir wollen, dass der Oralianische Weg gestoppt wird, seine Praktiken verboten werden. Sie vergiften unsere Lebensart.« Nyra zögerte kurz, als müsse sie sich den nächsten Teil ihrer Botschaft erst wieder ins Gedächtnis rufen. »Und drittens«, sagte sie dann, wandte sich um und deutete erst auf Yevir, dann auf Keiko, »müssen alle Außenweltler cardassianischen Boden verlassen. Cardassia muss allein den Weg zu sich selbst finden. Die Fremden behaupten, uns den Frieden zu bringen, doch sie lügen! Sie bieten uns nichts als Sklaverei!«
    Das war noch nicht alles, erinnerte sich Keiko. Als nächstes folgte der Teil, in dem Nyra die Bombe erklärte.
    Doch dieses Mal blieb er aus. Soweit kam Nyra gar nicht. Denn das Geräusch eines über den

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