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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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sehen. Um ehrlich zu sein, würde mich Ihre Meinung über ihn interessieren.«
    »Wohnt er der Sitzung des Komitees bei?«
    Garak nickte.
    »Dann werde ich nach ihm Ausschau halten.« O’Brien setzte seine Tasse ab und kam wieder zum Geschäftlichen. »Was, glauben Sie, kommt bei dieser Sitzung rum, Garak? Muss ich mich vor irgendwem hüten? Gibt es Opposition?«
    Garak ließ seinen Blick erneut durch den Gastraum schweifen. Er fand zwar niemanden, der ihm Sorgen bereitet hätte, beugte sich aber dennoch vor und senkte seine Stimme, bevor er antwortete: »Sie werden im Namen des Ingenieurkorps der Sternenflotte empfehlen, die Fördergelder Andak zukommen zu lassen, richtig?«
    Die Kernaussage der Präsentation, die O’Brien halten würde, unterlag bis zur Sitzung der Geheimhaltung. Dennoch nickte er.
    Garak interpretierte dies als Zustimmung. »Das will ich auch hoffen«, murmelte er, und seine Mundwinkel zuckten. »Als Flottenvertreter haben Sie eine starke Position. Wir hier auf Cardassia haben zurzeit wenig Verlangen, Ihresgleichen zu verärgern – und das, da stimmen Sie mir sicher zu, nicht ohne Grund. Was das Projekt Andak betrifft, sitzen jedoch durchaus einige Gegner im Komitee. Zum Beispiel Entor.«
    »Entor?«
    »Ein Ex-Gul. Und der Hauptvertreter des Direktorats.« Garaks Finger trommelten wieder auf der Tischplatte, diesmal aus Ungeduld, und er schürzte die Lippen. »Das Direktorat legt es zweifellos nicht darauf an, jede von Ghemors Entscheidungen zu blockieren, aber man kann durchaus diesen Eindruck gewinnen. Ihnen scheint die Euphorie über den demokratischen Prozess zu Kopfe gestiegen zu sein. Entor wird sich in der Sitzung als harter Knochen präsentieren.«
    »Damit kann ich umgehen. Und die Empfehlungen des Korps sind absolut eindeutig.« Auch O’Brien, so merkte Garak, hatte die Stimme gesenkt. Seine Erfahrung in Geheimmissionen kam wohl zum Vorschein. »Die Sternenflotte wird nicht gerade erfreut sein, sollten die Fördermittel statt nach Andak in Projekte wie das von Setekh gepumpt werden.«
    »Erwarten Sie nur nicht, dass Entor Männchen macht und artig nickt, nur weil die Flotte es wünscht.« Garak zögerte. Als er weitersprach, tat er es noch leiser. »Und seien Sie nicht überrascht, falls er darauf herumreitet, dass Ihre Gattin die Forschung in Andak leitet.«
    O’Brien hätte fast seinen Kaffee über den Tisch gespuckt. »Das wagt er nicht …«
    »Seien Sie darauf gefasst. Ernsthaft. Ghemor hat einiges an politischem Kapital in Projekt Andak gesteckt, und Entor wird jede Gelegenheit nutzen, dagegen zu argumentieren. Für ihn ist dieser Tag erst dann ein guter, wenn er Ihren und den Namen Ihrer bezaubernden Ehefrau durch den Dreck ziehen konnte.« Garak lehnte sich erneut vor, als könne er seine Worte so unterstreichen. »Dieser Mann fühlt sich der cardassianischen Demokratie nicht verpflichtet, O’Brien. Für ihn sind nur schnelle Lösungen gute Lösungen, und die liefert seiner Ansicht nach einzig das Militär. Seien Sie vorbereitet, ihm Paroli zu bieten.«
    O’Brien nickte. »Wenn Sie das sagen.«
    »Das sage ich in der Tat.«
Ob er meine Lüge bemerkt?
, fragte sich Garak.
Ich bin schließlich neu in diesem Spiel, obwohl mir einige der Regeln bekannt vorkommen … Oder lege ich bloß die alte Stadtkarte auf die neue und hoffe, einen vertrauten Orientierungspunkt zu finden? Das könnte sich als Fehler erweisen
.
    »Sonst noch wer, auf den ich achten sollte?«, fragte O’Brien und riss Garak aus seinen Gedanken.
    »Fürs Erste nicht. Ghemor möchte nach dem Vortrag noch mit Ihnen sprechen. Sie brechen hoffentlich nicht sofort wieder nach Andak auf.«
    »Keine Eile. Keiko hat alles unter Kontrolle – hoffe ich zumindest. Immerhin ist das ihr Job und so.«
    Sie erhoben sich, zahlten und brachen auf. Draußen schienen sich der Regen und die Schlange auf einen längeren Aufenthalt eingestellt zu haben. Eine Föderationspatrouille – vier junge Offiziere, Friedenstruppen – schlenderte vorbei und beäugte die Schlange misstrauisch. Die Wartenden revanchierten sich, indem sie böse zurückstarrten.
    »Ich dachte, auf Cardassia wär’s warm«, murmelte O’Brien, als sie zurück um das Bürogebäude eilten und vergeblich versuchten, dabei nicht allzu nass zu werden. »Wie oben in Andak. Aber seit ich in dieser Stadt bin, hört der Regen nicht mehr auf.«
    »Das liegt an all dem Staub«, erklärte Garak. »Unsere gesamte Identität ist zu Staub reduziert worden, und was einst

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