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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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wir uns hinter einige Felsen und spielten Soldaten …«
    Plötzlich hielt er inne. Keiko sah von den Bergen fort und ihn an. Feric hatte die Stirn gerunzelt und sein Blick ging auf die andere Seite des Platzes. Als Keiko ihm folgte, begriff sie, warum er verstummt war.
    Eine große Cardassianerin kam ihnen gerade über den Platz entgegen. Ihre Bewegungen hatten etwas Würdevolles, Entschlossenes. Feric straffte die Schultern und faltete die Hände hinter dem Rücken. Er wirkte auf Keiko, als bereite er sich auf eine Schlacht vor.
    »Keine Sorge«, raunte sie ihm zu. »Tela ist schwierig, ich weiß, aber sie will niemandem etwas Böses.«
    »Das vielleicht nicht, Keiko, aber garantiert auch nichts Gutes …«
    Inzwischen war die Frau fast in Hörweite, weshalb sie den Rest dieses Gesprächs verschieben mussten.
Auf morgen
, dachte Keiko.
Wir besprechen’s morgen. Heute kann ich keine weiteren Baustellen brauchen. Aber nach Telas Miene zu urteilen, hab ich wohl keine Wahl …
    »Dr. Lakhat«, wandte sich Tela zunächst an Feric. Sie nickte ihm knapp zu, als habe sie es geprobt – respektvoll genug, aber nicht zu respektvoll. Cardassianer gingen leider auch mit der Etikette um wie mit einer Waffe.
    »Professorin Maleren«, erwiderte er leise und höflich – aber auch mit wissenschaftlicher Nüchternheit.
    Telas Blick wanderte weiter. »Direktorin O’Brien …«
    »Ach, bitte. Wir sind knapp zwei Monate hier. Nennen Sie mich Keiko.«
    »Einverstanden …
Keiko
.« Sie klang regelrecht unglücklich dabei. »Mir ist bewusst, wie beschäftigt Sie heute sind, aber wenn ich darf, würde ich Sie dennoch gern in einer dringenden Angelegenheit sprechen. Privat.« Das letzte Wort wurde von einem Nicken in Ferics Richtung begleitet.
    Dieser lächelte müde. »Wie wäre es, wenn ich den Kontrollgang fortsetze, und du stößt zu mir, sobald du fertig bist?«, fragte er Keiko.
    Sie erwiderte sein Lächeln. Ihre rechte Hand, ihr Freund. »Danke, Feric«, sagte sie herzlich – doch die Herzlichkeit verschwand, als sie sich wieder der Cardassianerin zuwandte. »Wie wäre es mit meinem Büro?«
    Gemeinsam gingen sie nebeneinander über den Platz, und keine von ihnen sagte ein Wort.
    Genau das hat mir heute Vormittag noch gefehlt …

Kapitel 5
    Es standen nur noch wenige Bürotürme in der Hauptstadt. In den meisten hatten sich Regierungsorgane eingenistet, außerdem diverse Hilfsorganisationen und die wenigen Glücklichen, deren Reichtum der Krieg erstaunlich unberührt gelassen, ja, vielleicht sogar vergrößert hatte. An den meisten waren die Aufstände nicht spurlos vorübergezogen. Wohlstand zog Missgunst nach sich, und Missgunst äußerte sich in Furcht, Hass, Feuer und Tod.
    In einem der ruhigeren Bereiche der Hauptstadt hielt ein einzelnes Gebäude der Anarchie mit erstaunlicher Gelassenheit stand. Vier oder fünf Männer hatten an diesem Morgen den Weg zu ihm gefunden. Sie waren einzeln eingetroffen, in unregelmäßigen Abständen von mal fünf, mal zehn, mal siebzehn Minuten. Doch ihre Anreise war sorgfältig geplant gewesen: Hier ein Halt an einem mit Kreide markierten Geröllhaufen, dort ein Stopp, als habe man sich plötzlich wieder an etwas lange Vergessenes erinnert, gefolgt von einem Richtungswechsel. Es war ein Schauspiel, genauestens einstudiert und sicher.
    Zwei Wege führten ins Innere des Gebäudes – einer vorne, einer hinten. Zwei Männer hatten, wenngleich mit dreißigminütigem Abstand, die große, doppelflügelige Tür auf der Vorderseite genommen. Der erste von ihnen war jung. Er hatte beide Flügel aufgezogen und war eingetreten, ohne der Versuchung zu erliegen, sich umzusehen. Der zweite, ältere ging den halb gebeugten Gang des Durchschnittsbürgers und hatte, nachdem er sichtlich unsicher über das Geröll gestiegen war, nur einen der Flügel benutzt. Ein dritter Mann war durch den Hintereingang gekommen, vor dem überquellende Abfalltonnen den Weg säumten, und hatte geflucht, als der Unrat auf seine kostbaren Schuhe getropft war. Zwei weitere Personen wagten sich gar nicht erst an das unauffällige Bauwerk heran, sondern suchten Schutz in der Ruine einer Bäckerei unten an der Straßenecke, wo verbogene Metallstreben nackt aus den Schuttbergen ragten. Von dort aus zogen sie in das Netzwerk aus Kellern weiter und fanden so ebenfalls den Weg zu ihren Kollegen.
    Diese Männer trafen sich nur selten. Normalerweise bedienten sie sich subtilerer Methoden, einander zu kontaktieren und hinterließen etwa

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