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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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unsere Kunst, unsere Architektur, unsere Lyrik war … unser
Volk
, wenn ich es recht bedenke … hängt jetzt in diesen Wolken und fällt als Regen auf uns herab.«
    »Ganz schön makaber.« O’Brien schauderte. »Sie werden
wirklich
ein wenig seltsam, Garak.«
    »Wie wir alle«, erwiderte er, öffnete die Tür und gewährte O’Brien den Vortritt ins Trockene. »Ich bin nur das Produkt meines Umfelds.«

Kapitel 4
    »Ähm, renn jetzt bitte nicht schreiend weg, Keiko«, flüsterte Feric, »aber ich glaube, Naithe hat dich gesehen.«
    »Oh nein …« Keiko stöhnte, hob die Hand und massierte sich die Nasenwurzel. »Das hat mir heute Morgen gerade noch gefehlt.« Sie atmete tief ein, setzte ihr bestes Ich-bin-immer-für-mein-Team-da-Lächeln auf und hob den Blick gerade rechtzeitig, um den kleinen Bolianer auf sich zuwatscheln zu sehen. Naithe neigte dazu, nicht mehr aufzuhören, wenn er einmal mit Reden anfing – und Keiko musste noch den ganzen Rest der Basis kontrollieren.
    »Guten Morgen, Direktorin, guten Morgen!«, grüßte Naithe fröhlich. »Und ist es nicht ein wunderbarer? Aus den Erfahrungen der letzten Tage schließe ich, dass auch der uns bevorstehende Nachmittag wunderbar werden wird, und das entledigt Sie zweifelsohne einiger Ihrer Sorgen.«
    »Danke, Naithe. Dem ist tatsächlich so. Es ist immer schön, wenn einen wenigstens das Wetter unterstützt.«
    »Seien Sie versichert, Direktorin: Wir stehen alle hundertprozentig hinter Ihnen,
hundertprozentig
, sage ich. Wir sind sehr stolz auf Andak und die Arbeit, die wir hier unter Ihrer talentierten Führung leisten, und wir wissen, wie wichtig der Besuch des Vedeks für die Zukunft des Projektes ist. Ich persönlich freue mich darauf, zu entdecken, welche Folgen dieser wichtige Tag für unsere knospende kleine Gemeinschaft haben wird.«
    Keiko und Feric sahen einander an und unterdrückten ein Grinsen. Naithe neigte dazu zu glauben, das Andak-Projekt diene allein seinen eigenen Studien.
    »Insbesondere interessiert mich, ob ein Ereignis dieser Größe zu Missstimmungen unter den leitenden Mitarbeitern führt. Ob die Präsenz einer solch umstrittenen Person – noch dazu eines Bajoraners – wie des guten Vedeks Spannungen zwischen den cardassianischen und den föderationszugehörigen Projektlern erzeugt.«
    Feric hüstelte. »Ich bin mir sicher, dass, wie Sie selbst sagten, wir alle heute zu hundert Prozent hinter Keiko stehen, Dr. Naithe.«
    »Zweifellos! Zweifellos!« Naithe sah sie beide an und blinzelte. »Na, ich hege keinerlei Zweifel, dass Sie noch viel zu tun haben, Direktorin – viel zu tun.« Er lächelte strahlend. »Nur zu! Nur zu!« Damit trottete er zurück über den Platz.
    »Hat der irgendetwas Gehaltvolles gesagt?«, fragte Feric und sah ihm verblüfft hinterher.
    »Nein, aber dank ihm bin ich jetzt noch nervöser als vorher.« Keiko seufzte. »Er meint es bestimmt gut.«
    »Sollte er nicht eigentlich andere Leute verstehen können?«
    »Sollte er. Immerhin hat er Bücher zu dem Thema publiziert.«
    Feric schüttelte den Kopf. »Was für ein eigenartiges Forschungsfeld … Wie nennt er es noch gleich? Xenosol…«
    »Xenosoziologie«, verbesserte Keiko prompt. »Das Studium fremdweltlicher Gesellschaftssysteme.«
    »Hier auf Cardassia nannte man so etwas Geheimdienst.«
    Sie lachte. Gemeinsam schlenderten sie zur Ostseite des Platzes, wo sich die Unterkünfte befanden. Eine Weile folgten sie den schmucklosen Bauten, bogen dann aber auf eine provisorische Straße, die zwischen den grauen Wohneinheiten verlief. Vor einigen der Gebäude hatte jemand Pflanzen gesetzt. Vor einem anderen buddelte ein kleines Mädchen fröhlich im Dreck herum. Keiko lächelte und winkte, und die Kleine grinste zurück. Wie es schien, machte sich der Unterricht, den Keiko diesen Kindern zuteilwerden ließ, langsam bezahlt – auch wenn sonst noch keines zum Gärtner mutierte. Sie konnte sich zumindest nicht vorstellen, Molly jemals mit einer Schaufel zu erwischen.
    Dieser Teil der Siedlung war so neu und karg wie der Rest und der Boden trocken. Dennoch versprachen die kleinen, tapferen Grünvorstöße dort hinten Potenzial. Und Wachstum.
    Wir könnten hier wahnsinnig viel bewirken – und voneinander lernen
.
    Ob Yoshi ihr nächstes Jahr beim Bau eines Wassergartens würde helfen wollen? Die Hintergründe eines effizienten Bewässerungssystems begriff er auch dann noch nicht, dafür war er noch zu klein, aber Keiko hegte keinen Zweifel, dass es ihm Spaß

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