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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Demo organisiert haben. Die Visionisten verstärkten offensichtlich ihre Bemühungen. Auf der anderen Seite des Platzes traten weitere Offizielle in hellen Roben ins Freie. Auch sie strömten der unterirdischen Klausurkammer entgegen.
    »Charivretha.«
    Die vertraute Stimme ließ sie zusammenzucken. Vretha blieb stehen, wandte sich um und wartete geduldig, bis Repräsentant th’Tethis, heute in auffälliges Purpur gewandet, zu ihr aufgeschlossen hatte. Dabei drängte die Zeit! Der Vorsitzende mochte es als Zeichen mangelnden Respekts auffassen, sollte sie erst kurz vor knapp in der Kammer auftauchen. Andererseits galt es als Respektlosigkeit, den Wünschen eines alten
thaans
wie th’Tethis nicht zu entsprechen.
Wie man’s macht, man macht’s verkehrt
, dachte Vretha. Ob der Alte absichtlich so trödelte, damit sie vor den Parteiältesten schlecht aussah? Gerüchten zufolge förderte er eine junge
shen
aus Wethesa, die seiner Hoffnung nach Vrethas Sitz übernehmen würde.
Aber noch bin ich nicht erledigt!
    Th’Tethis streckte ihr eine zitternde Hand entgegen. Vretha ergriff sie und verneigte sich. »Wie kann ich dienlich sein, Ältester
Tha

    »Leiste einem alten
thaan
Gesellschaft, Charivretha. Lass uns gemeinsam zur Klausur gehen.«
    »Ganz wie Ihr wünscht«, erwiderte Vretha und ergriff den Arm, den er ihr bot.
    Gemeinsam folgten sie der Rampe zur nächsten Etage. Dort musste Vretha erneut warten, da th’Tethis sein Zeremoniengewand richten wollte, während rings um sie andere Parlamentsvertreter nebst Attachés zu anderen Sitzungen eilten. Aus dem Augenwinkel sah Vretha, dass die meisten der in helle Klausurroben gewandeten Personen bereits verschwunden waren, wahrscheinlich in den unteren Etagen.
    Dann ging es weiter. Einige Minuten gingen sie schweigend nebeneinander her. Dann fragte th’Tethis: »Sag, wie geht es deinem Klan, Charivretha?«
    »Er hat Bestand, Ältester
Tha
«, antwortete sie reflexartig. »Und der Eure?«
    »Diejenigen von uns, die verblieben sind, bestehen ebenfalls«, sagte er und sah dabei aus, als mache er einen Scherz. Doch er ließ ihr keine Chance für Rückfragen. »Ich höre, dein
Chei
ist heimgekehrt.«
    Ah, er hat also den Bericht im Nachrichtennetz gesehen
. »Er kommt, seiner
Zhavey
in einer turbulenten Zeit zur Seite zu stehen.«
    »In der Tat«, sagte th’Tethis. »Turbulente Zeiten durchleben sich besser mit der als ohne die Familie, findest du nicht?«
    Worauf spielt er da an?
»Ihr sagt es, Ältester
Tha
.« Vretha blickte voraus. Der Weg war inzwischen leer. Wie befürchtet, würden sie und th’Tethis als Letzte eintreffen.
    »Dich erwartet nicht, was du vermutest«, sagte er plötzlich.
    »Wie bitte, Ältester
Tha

    »Ich will offen sprechen, Charivretha: Eile deinem Schicksal nicht entgegen, wird es dich doch bald von selbst finden.«
    Vretha kniff die Lider enger zusammen. »Darf auch ich offen sprechen, Ältester
Tha

    Der
thaan
lächelte und zeigte kupferrote Zähne. »Wie du weißt, beurteile ich meine Kollegen nicht nach ihrer Treue zu verstaubten Traditionen. Andernfalls müsste ich mich den Visionisten anschließen.«
    »Dann hört mich an.« Vretha ließ seinen Arm los und trat th’Tethis in den Weg. Wenn er nichts auf Manieren gab, brauchte auch sie sich nicht an ihnen zu orientieren, also sah sie ihm direkt in die Augen – was eine klare Verletzung seiner Intimdistanz war und seine Antennen zucken ließ. »Ich lasse mich nicht durch eine überambitionierte
shen
ersetzen, die Ihr Euch heranzüchtet.«
    »Mein Zögling ist noch mehrere Zyklen davon entfernt, den Sitz im Föderationsrat zu übernehmen«, sagte th’Tethis. Falten erschienen in seinen Augenwinkeln. »Nicht ich will dich ersetzt sehen.«
    Vretha erstarrte, geschockt ob des eigenen Fehlverhaltens. Ihr fiel keinerlei Erwiderung mehr ein. Eine derartige Naivität trugen sonst nur Provinzielle im ersten Zyklus zur Schau.
    Th’Tethis schlang seinen Arm um den ihren. »Sei froh, dass du dich mir offenbartest, Charivretha«, flüsterte er. »Jetzt weißt du, dass du einen Gegner weniger zu fürchten hast. Aber bleibe auf der Hut!«
    Vretha zögerte. Dann fragte sie: »Kann ich auf Eure Unterstützung hoffen, Ältester
Tha

    »Du kannst von niemandem erhoffen, er möge deinetwegen seine politische Karriere riskieren, Charivretha. Merke dir das. Du musst die anderen Progressiven überzeugen, ihnen noch immer von Nutzen zu sein. Zeige ihnen, dass sie mit dir mehr gewinnen als ohne

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