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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Eröffnung. »Sie erwiesen uns mit Ihren Diensten große Ehre, Rätin, aber Sie sind zweifellos weise genug, zu erkennen, dass unsere Lage drastische Maßnahmen verlangt. Unsere Regierung wird von politischen Gegnern umzingelt, den Visionisten. Die Progressiven kämpfen überall darum, unsere Agenda für Andors Zukunft durchzusetzen. Doch Sie, Vretha, sind zu einem Fehler in der Gleichung geworden, Sie sind Ballast, denn die Visionisten haben Sie zum Ziel ihrer Attacken erkoren.«
    »Und Ihr Lösungsansatz besteht darin, mich aus dieser Gleichung zu entfernen, ja?«, fragte Vretha mit hoch erhobenem Kopf. »Dann enttäuscht Ihr mich, Vorsitzender. Ich hätte nicht gedacht, dass meine eigene Partei, die bereits für weit geringere Ziele leidenschaftlich gekämpft hat, dem Druck der Visionisten derart schnell nachgibt.«
    Ch’Shelos’ Augen zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen. »Es gilt, das große Ganze zu bedenken, Rätin. Sie werden mir zustimmen, dass ein strategisches Opfer die Angriffe der Visionisten lange genug unterbrechen wird, um uns die nötige Zeit zu verschaffen …«
    »Ihr wollt also Zeit?«, unterbrach Vretha ihn. Das gehörte sich keineswegs, doch die Situation schien nach riskanten Manövern zu verlangen. »Wie passend. Schließlich geht es in unserer gesamten Agenda um nichts anderes als den Gewinn von Zeit – sei es Zeit zur Lösung politischer Krisen oder Zeit für die Suche nach einem Weg aus unserem Fortpflanzungsproblem. Wen kümmern schon kleine Opfer – Karrieren, Beziehungen, Leben –, solange sie uns Zeit bringen?« Wo kam
das
denn her? Vretha spürte Hitze in sich aufsteigen, und ungefragt drängte sich Thriss’ Bild in ihren Geist.
    Ein Repräsentant in Azurblau – aufgrund der Kapuze erkannte sie ihn nicht – ergriff das Wort. »Eine dramatische Ansprache, Rätin, wenngleich eine mit rein hypothetischem Inhalt, schließlich haben Sie selbst die Strategie stets unterstützt, die Sie nun kritisieren.«
    »Nicht nur das«, entgegnete Vretha nachdrücklich. »Ich half sogar, sie zu entwickeln. Und genau darum geht es mir,
Cha
-Vorsitzender und verehrte Kollegen: Wie uns die Historie und die Erfahrung zeigen, war Andor stets eine komplexe Welt. Sie handelte nie vorschnell, suchte stets nach den bestmöglichen Lösungen ihrer Probleme und nahm nie die, die sich als erste anboten. Mein Rücktritt wäre die erstbeste Lösung. Doch Zeit gewinnt Ihr, wenn Ihr mir gestattet, meine Arbeit im Namen unseres Volkes fortzuführen. Daher bitte ich um die Gelegenheit, die gegen unsere Partei gerichteten Attacken zu erwidern.«
    »Gegen Sie, meinen Sie wohl«, sagte der Mann in Blau. »Sie argumentieren zu Ihrem politischen Wohl, Ratsmitglied zh’Thane, nicht dem unseren. Und in Ihrer Verzweiflung bedienen Sie sich sogar der Fürsprache von Radikalen wie Ihrem
Chei

    Vretha zischte durch zusammengebissene Zähne. Sie starrte den Blauen an und mühte sich, ihren Zorn zu zügeln, während rings um sie die Kapuzenträger tuschelten. Sie war nicht nur auf ihn wütend. Er hatte ja recht. Auch Shar sagte seit Langem, die Andorianer opferten zu viel, um Zeit zu gewinnen. Wie oft schon hatte er mit dieser Anklage seinen Verstoß gegen die Tradition zu rechtfertigen versucht? Vretha erkannte, dass sie einen Fehler beging, wenn sie sich durch ihren Zwist mit Shar um die Konzentration bringen ließ. Einen Fehler, der sie teuer zu stehen kommen würde.
    Plötzlich hob der Vorsitzende die Hand, die Innenfläche nach unten gerichtet. »Genug!«
    Sofort kehrte Ruhe ein. Charivrethas Blick hing weiterhin an dem Mann in Blau.
    »Dieser Streit verschwendet nur Energie«, sagte ch’Shelos. »Rätin zh’Thane, so bewundernswert leidenschaftlich Ihre Argumente auch sind, so wenig verändern sie die politische Realität. Ihrer Bitte um Aufschub wird nicht stattgegeben.«
    »Ich bitte den Vorsitzenden um Vergebung«, erklang eine sanfte Stimme, »und um das Wort.«
    Aller Köpfe wandten sich in Richtung des Sprechenden. »Der Vorsitz erkennt Repräsentant th’Tethis«, sagte ch’Shelos.
    Der alte
thaan
neigte das Haupt. »Ihr ehrt mich, Vorsitzender. Danke sehr. Ich möchte nur sagen, dass ich glaube, Rätin zh’Thane hat – vielleicht ohne es selbst zu erkennen – einen Aspekt angesprochen, den wir bedenken sollten, bevor unsere erhabene Versammlung dem Willen unserer Gegner entspricht und die Rätin ihres Postens enthebt.«
    Charivrethas Wut wandelte sich in Staunen. Abermals hallte Gemurmel durch die

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