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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Föderationsvolk und inmitten von anderen geben und wie wir unter uns sind, muss nicht unbedingt identisch sein.«
    »Warst du schon mal … berauscht? Außer Kontrolle?«
    »Ja.«
    Prynn hob verblüfft die Brauen. »Ja zum Rausch oder zum Kontrollverlust? Oder zu beidem?«
    Shar zuckte bloß vielsagend mit den Antennen.
    Prynn betrachtete ihn mit neu entfachter Faszination und fragte sich, wie viel seiner wahren Natur er wohl unter Verschluss hielt – und was es brauchte, sie zum Vorschein zu bringen und Shar ungehemmt, ganz und gar den Moment auslebend zu sehen.
    »Hier geht’s nach links«, sagte Shar, bog von der Straße ab und durchschritt ein offenes Portal. Der Weg führte durch einen kiesbedeckten Hof, vorbei an mehreren dunkelgrünen Gebäuden, dann einige Treppen hinab und durch einen feuchten, rußigen Gang, der nach Moder roch und an dessen Ende ein großer unterirdischer Markt wartete. Reihenweise säumten Verkaufsstände die marmornen Wände, und eine weitere Reihe teilte den Raum in seiner Mitte. Rostige Metalllampen, die an Haken von der Decke hingen, warfen trübes Licht auf den felsigen Boden. Prynn sah glitzernde Metallreifen, Reetkörbe, glänzende Stoffe, gewaltige Teppiche, dekorativen Wandschmuck und überquellende Behältnisse, in denen sich alles vom Datenchip über Padds bis hin zu Obst befand. Käfige mit handgroßen Käferpanzern hingen von den Stützstreben. Bei den orangefarbenen, vermutete Prynn, handelte es sich um
Shaysha
.
    Prynn trat gegen Nussschalen und schmierige Verpackungen, während sie Shar ins Gedränge folgte. »Andorianer halten nicht allzu viel von dieser ganzen Recycler-Replikator-Nummer, oder?«
    »Oh, doch. Nahezu jeder Haushalt hat einen. Dieser Markt dient dem Handel mit beziehungsweise der Suche nach frischen Lebensmitteln, Kunst und einzigartigen Objekten. Die Leute aus dieser Region schätzen vor allem handgemachte Textilien.«
    »Genau«, sagte Prynn. Sie erinnerte sich, dass Sessethantis zh’Cheen Stoffkünstlerin war.
    »Dabei dient die handwerkliche Arbeit nicht allein dem kreativen Ausdruck oder dem Vergnügen. Wir betrachten den Arbeitsprozess als notwendigen Bestandteil unserer individuellen Einswerdung.«
    »Ich verstehe, was euch an Kunst fasziniert. Aber warum fragt ihr nicht einfach den Replikator, wenn ihr etwas wollt oder braucht?«
    »Sessethantis hat sich immer beklagt, dass wir – also meine Bündnispartner und ich – für unseren Besitz nicht arbeiten müssten. Sie erwartete von Thriss, ihre eigene Kleidung herstellen und aus Rohzutaten Mahlzeiten zubereiten zu können. Thriss sollte Talente entwickeln, die vielen Leuten dank der Replikatoren inzwischen fehlen.«
    Prynn stellte sich vor, sie selbst stünde mit hochgekrempelten Ärmeln, das Haar unter einem Schal verborgen, an einer der schweren hölzernen Olivenpressen der alten Toskana und fange die wertvollen Öltropfen in grünen Glasflaschen auf, um sie auf dem Markt zu verkaufen.
Könnte ich das …?
Sie schüttelte den Kopf, vertrieb das malerische Bild einer den fruchtbaren Boden der italienischen Provinz beackernden Bäuerinnenversion ihrer selbst. Nein, sie war und blieb überzeugtes Kind des vierundzwanzigsten Jahrhunderts.
    Shar berührte sie am Ärmel, lenkte ihre Aufmerksamkeit zu einem Marktstand in einiger Entfernung. Phillipa stand dort, ins Gespräch mit einem Händler vertieft. Gemeinsam näherten sie sich ihr, passierten einen irdenen Grill mit brutzelnden, dampfenden Fischfilets und einen breiten Tisch, an dem eine Gruppe Andorianer dem Anschein nach kunstvoll gewebte Schlafmatten zusammennähte.
    Als Shar und Prynn bei Phillipa eintrafen, beendete diese gerade ihren Handel und schob dem Händler einige Creditchips über die Theke, wie sie es durch ihre regelmäßigen Besuche in Quarks Bar – die in diesen Tagen auch als Ferengi-Botschaft auf Bajor diente – gewohnt war. Die Sternenflotte versorgte ihr Personal mit entsprechenden Mitteln, wenn es in nicht zur Föderation gehörenden Örtlichkeiten lebte oder arbeitete, wo pekuniäre Wirtschaft noch immer die Norm war. Üblicherweise genügte ein Daumenabdruck unter der Rechnung, damit der Händler diese zum Zwecke finanzieller Kompensation an die Sternenflotte weiterleiten konnte. Creditchips erfüllten allerdings denselben Zweck und boten zudem Anonymität. Prynn war überrascht, eine derartige Transaktion auf einer Föderationswelt und zwischen Föderationsbürgern zu sehen.
    Phillipa verstaute eine kleine, grüne

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