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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Doch leider finden mitunter entsprechend motivierte Leute einen Weg, sie zu umgehen.«
    »Aber was
macht
das
Saf
? Warum ist es diese Risiken scheinbar wert?«
    Phillipa seufzte. »Unter anderem ist es ein starkes Aphrodisiakum …«
    Shar beschleunigte seinen Schritt und ging nun ein wenig voraus.
    »… das diverse Aspekte sexueller Aktivität zu steigern vermag.«
    »Oh«, machte Prynn. »Ich verstehe.« Shar mochte das Gegenteil behaupten, doch das Gespräch bereitete ihm sichtliches Unbehagen, und Prynn hatte nicht die Absicht, ihre Neugierde auf seine Kosten zu befriedigen. Allerdings holte das Thema andorianische Sexualität, wenn auch wissenschaftlich betrachtet, einige sorgsam verdrängte Gedanken wieder hervor.
    Ja, sie
hegte
sexuelle Gedanken bezüglich Shar. Na und? Gedanken, wegen derer sie dieses
Saf
-Gerede interessanter fand als wohl die meisten Menschen. Sie fühlte sich mehr als nur emotional und intellektuell zu Shar hingezogen, und sofern sie nicht völlig begriffsstutzig war, beruhte dies auf Gegenseitigkeit. Allerdings waren sie in Prynns Vorstellungen noch nie über so unschuldige körperliche Zuneigungsbekundungen wie Küssen hinausgegangen – wenn Andorianer überhaupt küssten. Sie wusste nichts über sie, nicht in diesen Dingen. Bislang hatte sie sich im Bereich Intimität nie über die eigene Spezies hinaus orientiert, doch sie war gewillt, dies zu ändern, neue Möglichkeiten zu erforschen. Die Vorstellung, Shars glatte Lippen auf den eigenen zu spüren, mochte eine rein menschliche sein, weckte in Prynn aber einen Instinkt, den sie auskosten und erkunden wollte. Ein höchst interessantes Verlangen, das sie zunächst aber verdrängen, willentlich ignorieren musste …
    »Alles in Ordnung, Prynn?«, fragte Phillipa freundlich.
    Prynn runzelte die Stirn und sah den Counselor an.
    Diese berührte ihre Wangen und bedeutete ihr, Gleiches zu tun.
    Als Prynn ihr Gesicht berührte, trafen ihre kalten Fingerkuppen auf heiße Haut. »Alles gut«, log sie schnell. »Der Wind setzt meiner Haut nur zu. Du hast nicht zufällig eine Feuchtigkeitscreme bei dir?«
    Phillipa schüttelte den Kopf. In ihren Augen funkelte der Schalk. Sie glaubte Prynns Erklärung offensichtlich nicht, verzichtete aber darauf, weiter nachzuhaken.
    Prynn selbst wurde sich der in ihr aufkeimenden Emotionen zunehmend unsicherer. Vielleicht existierte diese sich anbahnende Beziehung nur in ihrem Kopf und sie wurde eine dieser dummen, lächerlichen Personen, die an unerwiderter Liebe litten. Andererseits war der Gedanke einer Romanze mit Shar faszinierend. Prynn hasste sich dafür, wie sehr sie auf diese Fantasie hoffte und sich ihr die Brust zuschnürte, wann immer sie nicht wusste, ob etwas Gesagtes oder Geschehenes für ihn okay war. Wie bescheuert glücklich sie ein Kompliment oder eine Berührung von ihm machte. Sie brauchte keine Blumen und exotischen Weine, niemanden, der ihr aufwändig den Hof machte. Aber sie merkte, dass ihre Shar-Fixierung sie zu schnellen Entscheidungen trieb – und das mochte sich für eine Frau wie sie, deren Neigung zu abenteuerlichen Aktivitäten mitunter ins Waghalsige tendierte – als höchst problematisch erweisen. War sie nicht ohnehin schon zu impulsiv? Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, welcher Teufel sie eigentlich ritt, Shar quer durch die Föderation zu folgen.
    Du machst das, weil du dich um ihn sorgst. Weil er dich braucht, als Stütze und Freundin. Und weil du keinen Schimmer hast, wie du ihm sonst helfen sollst
.
    Sie erreichten die Fahrzeugvermietung früher, als Prynn erwartet hatte. Die Nacht senkte sich herab und verdrängte den orangepinken Himmel hinter den Horizont. Sich nähernde Sturmwolken erzeugten zudem ein eigenartig dumpfes Licht, das sich wie ein Bluterguss über dem Land ausbreitete.
    Shar hatte für den Ausflug das einzige verfügbare Gefährt gemietet, ein kleines Untertassenauto. Zu dritt und mit allen Taschen dürfte es darin ziemlich eng werden. Prynn, die sich ziemlich ausgelaugt vorkam, konnte sich für das Ende dieses langen, stressigen Tages Schöneres vorstellen. Oder nagte da bloß die Ungewissheit an ihr, besonders über die Kurzschlussentscheidung, Thantis zh’Cheen aufzusuchen? Sie wünschte, sie könnte bei Vretha schön Wetter machen und mit Shar irgendwohin abhauen. Irgendwohin, wo es Entspannung gab.
    Während Phillipa und Shar im Büro die Rückgabe des Luftautos klärten, belud Prynn den Lastenhalter mit ihren Taschen, kletterte auf den

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