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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Sternhüter überantworten würden. Dann schaute er zu Thantis, die die kristallene Anzahl aus dem Ritus des Erinnerns trug. Mit dieser würde sie Thriss entsenden.
    Der gewundene Pfad führte durch das Gras und das Buschwerk, war aber nicht lang. Shar beschritt ihn und näherte sich dem Ende des Lebens, wie er es kannte. Er klammerte sich an die Reste dieses Lebens, streckte die Hände nach Dizhei und Anichent aus.
    Die Priesterin sang vom Anbeginn des Ganzen, als alles Leben Eins war. Ihr schlichtes Lied berührte Shar, weckte Kindheitserinnerungen. Bilder aus der Liturgie stiegen in seinen Geist, bis sich seine Lippen stumm zur
Sage der Spaltung
bewegten, die die Priesterin sang und der Wind weitertrug.
    Hinter Shar sang ein Chor aus Trauernden mit.
    Jeder Schritt in Richtung Turmhügel brachte sie der Stelle der Geschichte näher, an der Uzaveh Thirishar in vier zerbrach. Nun, da er endlich verstand, was verloren war, trauerte auch Shar. Seine Beine wurden schwer. Er blickte auf zu den letzten Kurven ihres Weges und fühlte sich plötzlich zu schwach, zu traurig, um sie zu beschreiten. Er sackte ein.
    Anichent hielt ihn.
    Dizhei hielt ihn.
    Mit vereinten Kräften zogen sie weiter, bis die letzte Kurve gemeistert war. Seite an Seite standen sie auf dem Turmhügel, umgeben von den Geschenken der Erde: dem Geruch frischen Erdreichs, grünen Grases und einer Unmenge von Blumen. Die Erste Sippe stand am Altar aus Obsidian, als die vermummten Träger die Bahre dort ablegten.
    Hinter ihnen verteilten sich die übrigen Gäste, ihre weiße Kleidung vereinte sie in diesem Anlass. Thirishar sah viele Masken, private Trauerbekundungen, viele gesenkte Blicke und verhüllte Gesichter. Er hörte das Schluchzen.
    Als die letzten Trauernden eingetroffen waren, nahm die Priesterin ihren Platz gegenüber der Ersten Sippe ein. »Wer kommt, für Shathrissía sicheres Geleit zu erbitten?«
    Die Erste Sippe antwortete einstimmig: »Wir, ihr Ganzes.«
    Die Priesterin hob die Arme zum Himmel. »So geben wir Shathrissía zurück, Ihr großen Hüter der Nacht, und erflehen für sie sicheres Geleit ins nächste Leben. Von dir, Mutter Sterne, kam die Substanz ihres Lebens. Du gossest sie in das Gefäß ihrer Eltern, um ihr die Form zu geben. Dir, Mutter Sterne, geben wir sie zurück. Wer wird Shathrissía heim senden?«
    Thirishar erwartete, dass Thantis vortrat, immerhin trug sie die Anzahl. Doch sie blieb reglos neben ihm stehen. Er spürte ihren Schmerz und berührte sie tröstend am Arm. Ohne sie fragen zu müssen, wusste er, dass sie das Ritual nicht beenden würde. Ihre Trauer war zu groß.
    Einen langen Moment betrachtete er Thriss – zum letzten Mal. Erinnerungen fluteten seinen Geist, und die Welle aus Emotionen drohte, ihn zu ertränken. Ihm war, als könne er Thriss’ Stimme hören, ihr melodisches Lachen, ihre Berührung spüren. Er würde sie vermissen, so lange er atmete, das wusste er.
    Und, dass er sie gehen lassen musste.
    »Ich, Thirishar, halte die Anzahl«, sagte er, »und ich entsende Shathrissía.« Er zwang sich, laut und klar zu klingen. Zum Wohle der Ersten Sippe, die bei ihm stand.
    Shar setzte die Anzahl in eine Öffnung im Tisch, am Kopfende des Sarges. Als sie einrastete, drehte er sie zwei Mal fest und trat zurück zur Sippe.
    Der Tisch gab ein Geräusch ab, ein tiefes Knacken. Dann schoss eine Säule blauen Feuers aus ihm empor, gefangenes Sonnenlicht. Sie ließ den Hügel erstrahlen, als sei es helllichter Tag.
    Thirishar starrte in die Flammen und sah Shathrissía vergehen. Eben noch lag dort die Eine, die er kannte und liebte, dann niemand mehr.
    Die Flammen wüteten weiter, krachend, springend, fließend.
    Und eine Stimme erklang, sang klar und rein. Eine Trauerhymne, ein Lied von Verlust und Schmerz, die so treffend war, dass niemand, der sie hörte, das Leid der Sängerin hätte in Frage stellen können. Viele sahen sich nach ihr um, auch Thirishar, doch fand sie keiner. Erst als sich die Menge teilte, trat eine schlanke Gestalt in weißem Gewand auf den am Tisch versammelten engsten Kreis zu. Sie schlug die Kapuze zurück.
    Thia.
    Die Arme zum Himmel geöffnet, sang sie weiter, flehte um Uzavehs Gnade. Der Feuerschein fiel wie ein Heiligenschein um sie. Sie sah aus, als glühe sie. Thia sang, als ob sie Uzaveh kenne, als glaubte sie, die Macht zu besitzen, Thriss zu retten.
    Ohne dass er es hätte begründen können, trat Thirishar auf sie zu und zog seine Bündnispartner mit sich. Anichent und Dizhei

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