ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
einmal waren ihre Mühen von Erfolg gekrönt gewesen.
»Helfen Sie mir mit General Cyl!«, rief er einem von zwei Soldaten zu, die von der Explosion am wenigsten beeinträchtigt schienen. »Wir müssen ihn in die Höhlen schaffen!«
Minuten später hatten sie ihn den felsigen Abhang zum Eingang hinuntergetragen. Die dort ausharrenden Wächter schienen größtenteils ebenfalls in Ordnung zu sein. Nur, wer dem Eingang am nächsten gewesen war, war von der Explosion geblendet worden. Weitere Folgeschäden konnte Keru bei keinem erkennen.
Je näher sie den Becken kamen, desto lauter drangen Klagelaute aus den Tiefen der Höhlen an sein Ohr. An den Beckenrändern standen mehrere Wächter. Sie schrien, tauchten ihre Hände in das trübe Wasser und sahen einander entsetzt an. Keru erkannte den Schrecken und die Verzweiflung in ihren Mienen. Und er erkannte, warum sie trauerten.
An der Wasseroberfläche trieben unzählige Symbionten. Sie bewegten sich nicht – außer, wenn die verzweifelten Wächter sie berührten, oder wenn weitere Symbionten von unten aufstiegen und sie anstießen. Kleine Körper, reglos wie verrottende Seerosenblätter auf einem See.
Keru und die anderen fielen auf die Knie, als ihnen das Ausmaß der Situation bewusst wurde.
Sie haben die Symbionten getötet
. Der Gedanke war wie ein Schrei in seinem Geist, und Keru wusste nicht zu sagen, ob er ihn nicht auch laut geschrien hatte.
Cyl stöhnte und umklammerte seinen Arm. »Etwas stimmt … nicht mit den …« Doch seine Schmerzen und seine Erschöpfung waren zu groß, als dass er den Satz hätte beenden können.
Keru stand auf und zerrte Cyl an das erstbeste Becken, das, in das Dax getaucht war. Er wusste, dass dies nicht der Moment für Trauer war. Viele Symbionten sanken schon wieder ab. Wie Ballons, denen die Luft ausging.
»Wir müssen seinen Symbionten extrahieren«, rief Keru zwei Wächtern zu, die völlig verwirrt in der Nähe standen. »Er lebt noch.« Schnell zog er Cyl die Jacke aus und schubste ihn ins Wasser, bevor er selbst hineintauchte. Er hielt Cyl an den Armen, damit der General nicht unterging.
Und dann, wie durch ein Wunder, schoss Cyl ein silberner Blitz entgegen. Augenblicke später kam ein zweiter, schwächerer Blitz aus dem aufgeblähten Abdomen des Generals. Keru sah dunkle Bewegungen dicht unterhalb der grauen Wasseroberfläche.
»Sie kommunizieren!«, rief einer der Wächter. »Sie sind nicht tot, zumindest nicht alle.«
Cyl regte sich im Wasser und sah Keru an. In seinem Blick lag ein Feuer, das an Wahnsinn erinnerte. »Ich muss da runter. Dax ist in Schwierigkeiten.«
»Was?« Keru wusste nicht, ob er den General richtig verstanden hatte.
»Dax ist noch in den tiefen Becken. Sie braucht meine Hilfe. Fal hat es mir gesagt. Besorgen Sie mir einen Schutzanzug.«
»Sir …«
Cyl sah ihn beschwörend an. »Holen Sie einen, Mr. Keru. Bitte. Uns bleibt wenig Zeit.«
Zwei Wächter hielten Cyl, während Keru aus dem Becken stieg und aus der Höhle eilte. Als er beim Runabout ankam, um die zwei verbliebenen Anzüge zu holen, zitterte er am ganzen Körper und war außer Atem. Doch er gönnte sich keine Pause. Als er wieder bei den Becken war, glaubte er, seine Lunge stünde in Flammen.
Keru sah, dass der General auf den Steinen am Beckenrand saß. Cyl war kreidebleich, trug aber eine entschlossene Miene zur Schau.
»Mir hat die Explosion nicht zugesetzt, General«, sagte Keru. »Ich sollte Sie begleiten.«
Oder an Ihrer Stelle gehen
, dachte er.
»Ich bin durchaus in der Lage, das selbst zu erledigen, Mr. Keru.« Cyl nahm einen der Anzüge aus Kerus großen Händen und begann, ihn anzulegen.
Keru runzelte die Stirn. Unbeeindruckt von Cyls Tapferkeitsshow schlüpfte er in den zweiten Anzug. Doch der General bremste ihn, legte ihm eine schwache Hand auf die Schulter.
»Nein. Bleiben Sie, Mr. Keru. Ihre verwundeten Freunde benötigen Erste Hilfe. Und, viel wichtiger, Sie müssen nach den Symbionten sehen. Die wenigen, die überlebten, brauchen Sie, dringend.«
»General, es … geht Ihnen nicht gut.«
»Unwichtig. Lieutenant Dax’ Mission ist von weitaus größerer Bedeutung.«
Keru erkannte, dass er Cyl nicht würde umstimmen können. Also verzichtete er darauf, sich umzuziehen, und half stattdessen dem General. Während er mit dem Anzug beschäftigt war, hörte er, wie sich mindestens ein weiterer Symbiont im Wasser regte. Das Geräusch beflügelte ihn und bestätigte, dass Cyl recht hatte.
Die Symbionten brauchen
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