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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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Leere, denn die Einheit zwischen Symbiont und Wirt war dahin. Hier und da drangen schrille, knappe Schreie an Bashirs Ohr.
    Bei jedem dieser vom Wahnsinn gespeisten Schreie fragte er sich, wer mehr litt: Wirt oder Symbiont.
    »Wir haben lange genug gewartet«, sagte Dr. Torvin und schüttelte traurig den kahl werdenden Kopf. Sie standen in der Notaufnahme und beobachteten ihre unglückseligen Patienten.
    Bashir war, als sei sein Magen in den freien Fall übergegangen. »Wie meinen Sie das, Doktor?«
    Der große und schlacksige Trill runzelte missbilligend die Stirn. »Ich glaube, das wissen Sie, Doktor Bashir. Wir müssen umgehend die Symbionten dieser Wirtspersonen extrahieren. Wenn wir noch länger warten, kann es zu spät sein.«
    »Doktor Torvin, wenn wir die Symbionten entnehmen, werden diese Leute sterben wie die anderen. Wir können nicht weiter derartige Opfer bringen.«
    »Uns bleibt keine Alternative«, sagte Torvin kopfschüttelnd. »Das sehen Sie doch selbst. Manchmal muss man den Wirt opfern, damit der Symbiont überleben kann.«
    »Aber nicht, wenn es auch anders geht. Falls wir Unterlagen über Bethan Roas Arbeiten mit nicht tödlichen Symbioseaufhebungen fänden, könnten wir wenigstens …«
    »Schon wieder Roa«, unterbrach ihn Torvin. Sein Ton war tadelnder geworden, seit Bashir das Thema zuletzt angesprochen hatte. »Ich dachte, wir hätten diesen Unfug hinter uns, Doktor. Wie ich Ihnen bereits erklärte, existieren diese Arbeiten nicht.«
    Bashir hatte endgültig genug von den Lügen der Trill. »Ja. Haben Sie. Und ich bezweifle nicht, dass Sie recht haben, zumindest was Roas Akten angeht.«
    »Was soll das jetzt heißen?«, fragte Torvin vorsichtig.
    »Dass Roas Arbeit einer weiteren Säuberungsaktion der Symbiosekommission zum Opfer gefallen ist.«
    Aus Torvins Skepsis wurde eine Mischung aus Neugier und Verblüffung. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    Es gelang Bashir kaum, seinen aufsteigenden Zorn zu zügeln. »In diesem Moment befindet sich Ihre Gesellschaft im Krieg mit sich selbst. Und das scheint mir direkt auf die Art und Weise zurückzugehen, wie Ihre Regierung derlei Dinge regelt. In der offiziellen Datenbank Ihrer Welt finden sich keinerlei Verweise auf Roas Wirken – auch wenn Sternenflottenoffiziere es verifizieren können. Die Vereinigungskartei der Symbiosekommission gibt ja noch nicht einmal Auskunft über den Verbleib des Roa-Symbionten!«
    Er seufzte. »Ich will offen zu Ihnen sein, Doktor Torvin. Ich glaube, die Symbiosekommission will verhindern, dass jemand Roas neuen Wirt, so es denn einen gibt, über Bethan Roas Serum zur Symbioseauflösung befragt.«
    Torvin deutete auf die Dutzenden Patienten, die in der kleinen und durch Vorhänge abgetrennten Ecke des Raumes lagen und litten. Seine Miene wurde immer verzweifelter. »Eine Medizin, mittels derer wir Symbionten für Strahlungsbehandlungen entnehmen könnten, ohne diese Personen hier zu töten, wäre selbstverständlich ein Segen. Wir sind keine Monster, Doktor Bashir. Doch wenn ein solches Mittel existiert, warum sollte jemand es verheimlichen wollen?«
    Nach Torvins Reaktion zu urteilen, hatte er nichts mit einer etwaigen Vertuschung durch die Symbiosekommission zu tun. Darauf hätte Bashir inzwischen gewettet. Torvin machte auf ihn nicht den Eindruck eines politischen Wesens.
    Was allerdings nicht bedeutete, dass er nicht von anderen betrogen und manipuliert worden sein konnte. Von Leuten, die Roas Arbeit vergessen und vergraben wissen wollten.
    Bashir hob die Hand als Geste des Waffenstillstands. »Doktor Torvin, stellen Sie sich mal vor, was geschähe, wenn bekannt würde, dass Symbiosen auf Zeit möglich wären. Dass der Bund zwischen Symbiont und Wirt nicht zwangsläufig einer fürs Leben sein müsste, sondern auch nur vorübergehend geknüpft werden könnte. Die Symbiontenpopulation ist recht klein. Würde Roas Serum bekannt, der Schwarzmarkt für Symbionten würde explodieren.«
    Einen Moment lang wirkte Torvin entsetzt. Dann nickte er. Er schien tatsächlich über Alternativen zum Tod weiterer Wirte nachzudenken, und das gab Bashir neue Hoffnung.
    Schließlich seufzte der Trill-Mediziner. Er sah zu Boden und schüttelte erneut das silberne Haupt. »Wenn die Kommission etwas begraben will, dann
bleibt
es leider meist auch begraben.«
    Bashir dachte an die Aufstände in den Straßen von Leran Manev und den anderen Städten auf Trill. Er dachte an die Bomben. Und an die Geheimhaltung, die zu all dem Elend geführt

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