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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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vegetierten vor seinen Augen dahin. Ihre Symbiose wurde zur Belastung und löste sich auf, ihre Symbionten verfielen in neuroleptischen Schock. Die Vereinigten bekamen die Wucht der neurogenen Impulse zu spüren, und ihr Autoimmunsystem reagierte auf extremste Weise – es stieß die Symbionten ab, als wären sie fremdartige Eindringlinge.
    Ironisch, dass die radikalen Neo-Puristen – die einzig wahrscheinlichen Übeltäter hinter den Strahlungsattacken – genau so von ihnen dachten.
    Einen Patienten sterben zu sehen, gehörte zu den schlimmsten Dingen, die Ärzte ertragen mussten. Aber es gab nichts, was Bashir hätte tun können. Er wusste, dass eine Vereinigung von kompatiblem Wirt und Symbiont nach wenigen Tagen dauerhaft wurde und der Wirt fortan nicht mehr ohne den Symbionten überleben konnte. War die physiologische Schwelle erst überschritten, verschmolzen beide zu einem einzigen, untrennbaren Wesen. Den Symbionten vom Wirt zu trennen, hieße damit, den Wirt zu töten. So wie ein Erdenmensch starb, wenn man ihm die Leber entnahm, obwohl das Organ selbst im Körper eines anderen weiterleben mochte.
    Nach der Schwere ihrer Autoimmunreaktionen zu urteilen, blieb den meisten Patienten hier wohl noch eine Stunde, nachdem die Symbionten entfernt waren. Ein paar von ihnen starben jedoch schon direkt nach der Operation, trotz aller Rettungsversuche.
    So viel zum Respekt der Trill vor Erinnerungen
, dachte Bashir, als ihm abermals jemand entglitt, eine Frau mittleren Alters. Er hoffte, ihr strahlungsgeschädigter Symbiont könne sich in den unterirdischen Höhlen regenerieren, wo die unvereinigten Symbionten heranwuchsen und sich zwischen zwei Verbindungen erholten. Falls der Symbiont überlebte, würden auch die Erfahrungen der toten Frau weiterleben – in ihm.
    Wie üblich war es Bashir unverständlich, wie ein Volk manche seiner Angehörigen höher wertschätzen konnte als andere. Und das nur wegen ihrer langen Lebensspannen und Erinnerungen. Diese Denkweise lief diametral zu seiner eigenen, ungeachtet seiner toleranten und egalitären Sternenflottenausbildung. Er fand sie allmählich richtig abstoßend, gesellschaftliche Zwänge hin oder her.
    Und er war überzeugt, dass es eine Alternative gab – wenn schon nicht für die von den neurogenen Waffen ins Visier genommenen Symbionten, dann für die humanoiden Trill, die aufgrund beendeter Symbiosen starben.
    Es gab zum Beispiel ein Mittel, das helfen konnte. Soweit Benjamin Sisko und Jadzia Dax ihm vor vier Jahren berichteten, hatte ein inzwischen verstorbener Trill-Wissenschaftler namens Bethan Roa ein Medikament entwickelt, das erfolgreich an dem Störenfried Verad Kalon angewandt worden war. Bethan Roas Serum hatte es Verad erlaubt, den Symbionten von Duhan Vos zu stehlen, ohne das Mitglied der Symbiosekommission dadurch zu töten. Später hatten sowohl der Roa-, als auch der Vos-Symbiont erfolgreich entfernt werden können, ohne ihnen oder dem Humanoiden nennenswerten Schaden zuzufügen.
    Leider hatte Bashir nie Gelegenheit erhalten, Bethan Roas pharmazeutische Leistungen persönlich zu testen. Als er Dr. Torvin darauf ansprach, bestritt dieser die Existenz eines solchen Serums und bezeichnete es als Ding der Unmöglichkeit.
    Würde Bashir seiner Suche in der offiziellen medizinischen Datenbank der Trill glauben, hätte Dr. Roa genauso gut nie existieren können.
    Das roch stark nach Vertuschung, auch wenn Bashir die Beweise fehlten. Nicht zum ersten Mal wünschte er sich, Ezri wäre hier, um der Sache mit ihr auf den Grund gehen zu können. Sie kannte die Eigenheiten und Archive ihrer Heimatwelt weit besser als er.
    Seit die erste Welle sterbender Patienten hereingekommen war, mühte er sich, nicht an Ezri zu denken. Er hatte nichts mehr von ihr gehört, seit sie nach Mak’ala aufgebrochen war, wohl aber von neurogenen Explosionen außerhalb der Stadt. Es hieß, auch an den Aufzuchtorten der Symbionten wüte der Kampf.
    Lebt Ezri überhaupt noch?
, fragte er sich einmal mehr und verdrängte den Gedanken sofort wieder. Er musste sich auf dringendere Dinge konzentrieren.
    Bashir und Torvin hatten gerade in ihrem improvisierten »Vereinigtenflügel« die Runde gemacht. Dort lagen über sechzig vereinigte Trill und starben, selbst wenn ihre Symbionten noch nicht entfernt worden waren. Wer bewusstlos war, den hatte man auf eine Pritsche, Trage, einen behelfsmäßigen Tisch oder schlicht den Fußboden gebettet. Wer wach war, wirkte meist abwesend, starrte ins

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