ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
nicht minder beschäftigt sein wie wir Wächter, bis diese Sache durchgestanden ist.«
»Wenn nicht noch mehr«, erwiderte Gard leise und an Dax und Keru gewandt. »Angenommen, inmitten der Tausenden unzufriedenen Fast-Vereinigten befindet sich ein künftiger politischer Anführer, dann steht uns mehr Arbeit denn je bevor.« Damit verabschiedete er sich von den anderen und ging in Richtung der Turbolifte. Vermutlich wollte er die schweren Aufgaben, die ihm bevorstanden, direkt angehen. Es gab keine neuen Verbindungen mehr. Hiziki Gard musste sich seine Monster und Mutationen in Zukunft woanders suchen.
Keru sah zu Dax. »Wie ich höre, hat der Senat weitere Sitzungen zu den Anschlägen und der Symbiont/Parasit-Verbindung anberaumt. In ein paar Wochen, sobald sich die Lage ein wenig beruhigt hat, werden die ersten Zeugen gehört.«
Dax nickte. »Ich kam eigentlich her, um bei diesen Anhörungen auszusagen. Der Senat wird mir wohl weitere Fragen stellen wollen. Von daher komme ich wahrscheinlich viel früher zurück auf die Heimatwelt, als ich dachte.«
»Auch ich wurde zu den nächsten Sitzungen gebeten«, sagte Keru. »Vielleicht sehe ich Sie ja dort. Dann können Sie mir berichten, was seit meinem Weggang in der Sternenflotte los war.«
Nun verabschiedete sich auch er. Dax und Julian standen plötzlich allein inmitten der Lobby. Rings um sie zogen die Angestellten zu den Turboliften in der südlichen Wand.
Dax sah Keru nach und dachte an die vielen bereits Erwählten, denen man die Aussicht auf eine Symbiose wieder genommen hatte. Aus den Erinnerungen der meisten ihrer ehemaligen Wirte wusste sie noch genau, wie man sich als Aspirant fühlte. Jeder von ihnen durchlief ein zermürbendes Auswahlverfahren, das nur für wenige in einer Vereinigung endete. Ezri Tigan hatte diese Mühle nie durchlaufen, doch ihr Symbiont speicherte die Erfahrungen ihrer Vorgänger. Sie wusste, wie enttäuscht jene momentan sein mussten, die erwählt, aber noch nicht vereinigt worden waren. Sie würde nie vergessen, wie schwer Jadzia daran hatte knabbern müssen, dass ihr erster Symbioseantrag abgelehnt worden war – und zwar von niemand Geringerem als Curzon.
Den Erwählten muss das Leben aktuell echt hoffnungslos vorkommen
, dachte sie. Ezri Tigan hatte nie vereinigt werden wollen, doch Ezri Dax empfand großes Mitleid für die, deren Sehnsucht nach einer Symbiose unerfüllt bleiben würde.
Als hätte der Evaluierungsausschuss plötzlich
sämtliche
Aspiranten als ungeeignet eingestuft
.
Keru war inzwischen am Ausgang am hinteren Ende der Lobby angekommen. Als er aus ihrer Sicht verschwand, fiel Dax ein, dass nicht jeder auf materielle Weise von einer Verbindung mit den Symbionten zu profitieren hoffte. Anders als die jungen Aspiranten – und unvereinigten Neider wie Verad Kalon –, waren die Wächter zufrieden damit, den Symbionten dienen zu dürfen. In ihrem Orden fand sich kein einziger Vereinigter.
Vielleicht ruht Trills Zukunft auf denen
, dachte sie,
die stark genug sind, freiwillig auf die Vorteile einer Symbiose zu verzichten. Auf Leuten wie Ranul Keru oder Präsidentin Lirisse Durghan
.
Oder gar Leuten wie Ezri Tigan, bevor Dax ihres Weges kam
.
»Wie bitte?«, fragte Julian und hob die Brauen.
Erst jetzt merkte Dax, dass sie zumindest einen Teil ihrer Überlegungen laut ausgesprochen haben musste.
»Ich fragte mich gerade«, begann sie leicht peinlich berührt, »ob ich den Mut hätte, meinen Symbionten herzugeben wie die Präsidentin.«
»Sie hat wahrscheinlich jahrelang hart gearbeitet, um sich als würdig für Maz zu erweisen«, betonte Julian. »Du wurdest mit Dax vereinigt, weil es der einzige Weg war, sein Leben zu retten.«
Er begreift’s einfach nicht
. »Klar habe ich mich nie für eine Vereinigung entschieden, aber ich
bin
jetzt seit zwei Jahren vereinigt. Ezri Tigan und Dax sind eine Einheit. Mein Leben und meine Karriere werden nie wieder wie vorher sein. Ezri und Dax haben gemeinsame Erinnerungen, die uns für den Rest dieses Lebens verbinden. Und seine weiteren Wirte werden von meinen Erfahrungen profitieren, wie ich von Curzons, Torias’, Emonys und all den anderen.«
Er nahm ihre Hand sanft zwischen die seinen und schien kurz zu staunen, dass sie ihre Phaserwunde seit Mak’ala hatte behandeln lassen. Dann fragte er: »Liegt das nicht in der Natur einer Symbiose?«
Dax entzog ihm die Hand sanft, aber bestimmt. »Ja. Anfangs wollte ich sie gar nicht, und jetzt darf ich sie behalten –
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