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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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werden keinen neuen Wirten zugewiesen. Dieses Vereinigungsmoratorium stellt für unsere Welt fraglos einen grundlegenden Wandel dar. Aber es ist ein Wandel absoluter biologischer Notwendigkeit. Auch die Symbiontenbevölkerung braucht Zeit, sich von den Anschlägen zu erholen. Die Verletzten und ihrer Wirte Beraubten müssen genesen, die Populationszahlen steigen können. Wir werden keinem gesunden Wirt den Symbionten wegnehmen, doch damit die Spezies so schnell wie möglich wieder wachsen kann, muss jeder
verfügbare
Symbiont zurück zu den Brutstätten. Die Symbionten dürfen nicht aussterben. Sie brauchen unseren Schutz, wenn wir Humanoiden jemals wieder von ihren langen Leben, gesammelten Erfahrungen, von ihrer Weisheit – und scheinbaren Unsterblichkeit – profitieren wollen. Sie sind und bleiben unsere Geschwister.«
    Maz hielt inne, atmete durch. »So radikal und vielleicht erschreckend dieser Wandel ist, so einzigartig ist die Chance, die er uns bietet. Während wir auf neue Symbiontengenerationen hoffen – auf die Möglichkeit neuer Symbiosen –, werden die Grenzen, die unsere Gesellschaft zwischen den Vereinigten und den Unvereinigten zog, durchlässiger werden und letztlich verschwinden, wird die Zahl der unter uns lebenden vereinigten Trill abnehmen. Wir werden die Annahme, in dieser unserer Gesellschaft kämen nur Vereinigte zu Positionen der Macht und Einflussnahme, widerlegen und gleichzeitig eingestehen, diesbezüglich in der Vergangenheit schwerwiegende Fehler begangen zu haben. Wir werden unsere Gesellschaft offener gestalten, als es Trill je zuvor war. Nie wieder wird eine kleine Minderheit auf Trill das Sagen haben. In gewisser Weise werden wir alle Unvereinigte sein, früher oder später!«
    Jetzt kommt’s
, dachte sie. Von ihrem nächsten Schritt war sie, als sie ihn geplant hatte, noch deutlich überzeugter gewesen als jetzt. Denn damals war sie noch vereinigt gewesen.
    Die Präsidentin kratzte alles an Selbstsicherheit und Würde zusammen, das sie noch aufbringen konnte, und erhob sich von ihrem Stuhl. Ihr war, als flattere ein ganzes Nest von
Yilga
-Motten in ihrem Bauch – ein seltsames Gefühl, an das sie sich wohl würde gewöhnen müssen.
    »Ich kann keinen derart großen Wandel anordnen, ohne mich selbst einzubeziehen«, sagte sie. Dann öffnete sie ihre dunkelgraue Jacke und hob die weiße Robe an, die sie darunter trug. Nun, das wusste sie, war ihr merklich schlaffer Bauch im gesamten Komm-Netz zu sehen.
    »Sie haben mir die Macht dieses Amtes anvertraut, und ich habe Sie stets angeführt. Deshalb muss ich auch nun, da ich Trill mehr Veränderungen aufbürde, als es seit Jahrtausenden gesehen hat, vorangehen. Heute Morgen unterzog ich mich eines experimentellen medizinischen Eingriffs, der die symbiotische Beziehung, von der ich nahezu mein gesamtes Leben als Erwachsene profitierte, erfolgreich beendete.«
    Sie mühte sich, die Trauer zu unterdrücken, die plötzlich in ihr aufstieg. Der Tränenschleier, der ihr die Sicht nahm, bezeugte ihr Scheitern. Trotzdem fuhr sie fort: »Ich bin nicht länger Lirisse Maz, sondern Lirisse Durghan. Der Maz-Symbiont wurde bereits zurück nach Mak’ala gebracht, wo sich die Wächter darum bemühen, die Symbiontenpopulation wieder ansteigen zu lassen. Ich bin jetzt, genau wie die meisten von Ihnen, unvereinigt.«
    Eine Pause folgte, die diese Aussage unterstrich. »Ich stehe nicht vor Ihnen, um leere Versprechungen zu machen. Die Kaste der Vereinigten hat keine andere Wahl als sich meinem Verbot zu fügen. Ich vertraue darauf, dass die Wächter, das Verteidigungsministerium und die überwältigende Mehrheit unvereinigter Trill dafür sorgen werden, dass mein Verbot zur Selbstverständlichkeit wird. Und ich stehe an Ihrer Seite, der Seite der Unvereinigten. All jene, die ihren gerechten Zorn auf die Straßen getragen haben, bitte ich, von weiterer Gewalt abzusehen. Ich bitte Sie, gründlich über die vor uns liegenden Veränderungen nachzudenken. Darüber, welchen Nutzen sie Ihnen bringen können. Überlegen Sie, wie wir gemeinsam eine Zukunft gestalten, in der alle Trill gleich behandelt werden.
    Wir stehen heute gemeinsam am Rand eines Abgrunds. Wir haben die Chance, gemeinsam Geschichte zu schreiben. Wir können die Dinge zum Besseren wenden, ganz Trill einen Fortschritt ermöglichen, ganz Trill die Gleichberechtigung zu schenken. Ich bitte Sie einmal mehr: Sagen Sie Nein zur Gewalt. Lassen Sie uns, Vereinigte und Unvereinigte, vereint in die

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