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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Noah Kym
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die Hand, stand langsam auf und ergriff sie. »Dass ich nicht die leiseste Ahnung habe, worauf ich mich gerade einlasse.«
    Ro grinste. »Dann passen Sie perfekt hierher. Willkommen auf Deep Space 9.«

Kapitel 20
Asarem
    Die Tür stand offen.
    Betrachtete man das Haus aus der Vogelperspektive, wirkte es klein und unscheinbar. Nun, da sie vor ihm stand, fand Asarem keinen Grund, diesen Eindruck zu revidieren. Ein Rückzugsort in den Bergen, leicht zu übersehen und leicht zu vergessen. Vermutlich war das genau der Punkt. Asarem folgte dem staubigen Pfad, der am Landeplatz ihres ministerialen Luftgefährts begann, bis zu den steilen steinernen Stufen, die zur Vordertür des bescheidenen, zweigeschossigen Gebäudes führten. Es war, fand sie, mit dem Wort Rückzugsort tatsächlich sehr passend beschrieben.
    Sie hatte ihren Piloten, ihren Assistenten und ihre Sicherheitsleute angewiesen, im Luftgefährt zu warten. Die Bodyguards hatten natürlich protestiert, doch Asarem hatte betont, Janitza sei eine der entlegensten und am dünnsten besiedelten Gegenden des Planeten und die Wahrscheinlichkeit, ausgerechnet hier könne ein Attentäter auf ihren unangekündigten Besuch warten, gleich null. Schwache Argumente, das wusste sie. Niemand, der für die Sicherheit des bajoranischen Staatsoberhauptes verantwortlich war, würde ihnen nachgeben – und die Bodyguards stellten da keine Ausnahme dar. Dann aber hatte Theno sich eingeschaltet. Er sagte, die Premierministerin sei aus privaten Gründen gekommen und verdiene daher auch eine entsprechende Privatsphäre. Die Wachleute, so Theno weiter, würden sich damit begnügen müssen, das Haus zu umstellen und zu sichern. Dem hatten sie sich ergeben.
    Die Tür am Ende der Stufen stand offen, wirkte aber wenig einladend. Nirgends brannte ein gastfreundliches Licht. Die Dämmerung hatte das Janitza-Gebirge erreicht und warf bereits lange Schatten ins Innere der Behausung. Nur ganz am Ende des Flures fiel Licht durch einen schmalen Spalt ins Dunkel. Dort musste eine weitere offene Tür sein.
    Ich werde erwartet
, begriff Asarem. Ihr Herz klopfte wild in ihrer Brust, doch sie ignorierte es und trat ein.
    Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie sich um. Bescheidene Möbel, breite Bücherregale. Ein schlichter Tisch, auf dem sie einen kleinen Papierstapel und darauf einen Stift ausmachte. Wäre der Duft frischen Kerzenwachses nicht unverkennbar, sie hätte den Schrein in der Ecke eines der Zimmer fast nicht bemerkt. Es überraschte sie nicht, dass Aldos noch immer ein Denker und Leser war. Sie musste sich zwingen, nicht am Tisch stehen zu bleiben und nachzuschauen, woran er gerade arbeitete.
    Erst an der nächsten Tür hielt sie an. Sie führte auf eine weite hölzerne, grün gestrichene Terrasse. Ein Geländer, auf dem Kerzen brannten, umkränzte sie, und der Ausblick war atemberaubend. Die Sonne war bereits hinter den Gipfeln verschwunden und hatte den Himmel in beeindruckende Farben getaucht. Ein waldiger Abhang führte vom Haus fort in ein üppig bewachsenes wildes Tal, das im Schatten der Berge lag. Asarem stellte sich vor, wie die Szenerie am späten Vormittag aussah, wenn alles in Licht gebadet war.
    In der Nordwest-Ecke der Terrasse, direkt am Geländer, stand ein beachtliches Teleskop, das zum Himmel ausgerichtet war. In ihrer Mitte, unmittelbar vor Asarem, stand ein hochlehniger Stuhl. Auf dem Tischchen daneben warteten ein leeres Glas und eine elegante, offenbar mundgeblasene Karaffe mit Frühlingswein.
    Die Person im Stuhl saß mit dem Rücken zu Asarem. Nun streckte sie eine starke Hand aus und stellte ein zweites Glas auf den Tisch. Es war halb leer, und für einen Sekundenbruchteil kam Aldos’ Profil hinter der Lehne hervor. Er schien sich in den sieben Jahren kaum verändert zu haben. Nur sein Haar war grauer. Asarem wollte sich schon bemerkbar machen, als er ihr zuvor kam.
    »Manche behaupten, man wisse erst, wie sehr man Leute vermisst, wenn sie gegangen sind«, sagte Aldos. »Ich merke aber gerade, dass es ganz anders ist: Erst, wenn sie wiederkehren und deinen Frieden stören, weißt du, wie sehr du sie nicht vermisst hast.«
    Asarems Augen verengten sich. »Es ist auch schön, dich zu sehen, Aldos. Du bist charmant wie eh und je.«
    Krim Aldos stand langsam auf und drehte sich zu ihr um. In seinen Mundwinkeln formte sich das typische kleine Lächeln, das er für sie reserviert hatte. »Ich hatte nie viel Verwendung für Charme, Wadeen. Das

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