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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Noah Kym
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winzige, irrelevante Fußnote. Auch sie verurteilte den Kreis für seine Taten.« Krim starrte in das dunkel werdende Tal. »Tatsache bleibt, dass ich auf der falschen Seite stand. Ich entschied, die Truppen des Kreises nicht vom Betreten Ashallas abzuhalten. Ich persönlich führte eine bewaffnete Truppe in den Kampf um die Kontrolle über Deep Space 9. Ich war nicht minder schuldig als Jaro. Der Unterschied besteht allein darin, dass nur er im Gefängnis von Kran-Tobal verrottet.«
    »Du bist nicht wie Jaro«, sagte Asarem wütend. »Den Kreis hast du nur unterstützt, weil du geglaubt hast, er sei die beste Chance, unserem Volk Stabilität zu geben, Sicherheit und Unabhängigkeit. Jaro hingegen wollte nur Macht und tarnte seine Gier als Patriotismus. Er log, als er das Interesse der Föderation an Bajor beschrieb. Er log auch dir gegenüber, belog uns alle. Außerdem: Dein eigener Vize hat dich hintergangen und ermordete Li Nalas …«
    Asarem hielt inne, als sie den Schmerz auf seinen Zügen sah. Er verschwand sofort wieder, aber sie wusste, dass sie ihn sich nicht eingebildet hatte. Der Tod des meistgefeierten Helden der Besatzungszeit war für Aldos noch immer wie eine offene Wunde, war Nalas doch in seiner Obhut umgekommen.
    »Niemand gab dir die Schuld«, sagte sie. »Auch nicht dafür, dass du nicht auf deine eigenen Leute feuern wolltest.«
    »Ich ließ mich in die Irre führen«, beharrte Krim. »Das kann weder vergessen noch vergeben werden.«
    »Du meinst,
du
kannst dir nicht vergeben. Bajor hat dir schon vor langer Zeit verziehen – nicht zuletzt, weil du dein Leben lang für unser Volk gekämpft hast. Auch das kann niemand vergessen.
So
erinnert man sich deiner, Aldos: Als Held, nicht als Jaros Narr.«
    Asarem atmete kurz durch, bevor sie fortfuhr. »Ich weiß, wie sich ein Vertrauensbruch anfühlt. Wie es ist, einem Anführer zu folgen, der nicht ist, was er zu sein behauptet. Aber als die Wahrheit herauskam, hatte ich nicht den Luxus, mich zurückzuziehen. Ich musste härter kämpfen denn je zuvor, weil Bajor genau das von mir brauchte. Und jetzt auch von dir.«
    »Kam dir denn nie der Gedanke, Bajors Bedürfnisse könnten für mich nicht mehr von Belang sein?«, fragte Krim.
    »Nicht für eine Sekunde«, antwortete Asarem mit Nachdruck. »Unser beider Leben drehte sich stets um den Dienst am Volk – ob wir nun im Widerstand kämpften oder das Militär anführten. Es war falsch, diesem Weg zu entsagen. Nein, lass das Kopfschütteln! Du wusstest, dass ich herkommen würde, also wusstest du auch den Grund. Warum solltest du nach wie vor über das aktuelle Geschehen innerhalb der Regierung informiert sein, wenn dich Bajor nicht mehr kümmert? Du kannst nicht anders. Du bist so. Selbst bei deinem Rücktritt hast du geglaubt, Bajor zu dienen, dass es ohne dich besser dran sei. Dass
ich
ohne dich besser dran sei. Davon hast du sogar mich überzeugt. Nun ja, wie ich inzwischen weiß, lagen wir beide falsch.«
    Krim blieb still. Sie versuchte, seine Gedanken zu erraten, doch sein Gesicht war ausdruckslos.
    »Ich bin nicht hier, um dir zu sagen, dass wir weitermachen können, wo wir aufgehört haben«, fuhr sie fort. »Unsere Ehe starb aus den falschen Gründen, und ich zog weiter. Deine Karriere starb auch aus den falschen Gründen, und das Militär zog weiter. Aber dein Wert für Bajor lebt nach wie vor … und du bist nie weitergezogen.«
    »Wadeen, hörst du dir eigentlich selbst zu? Du fantasierst! Selbst wenn das alles wahr wäre, bin ich doch stets gegen den Föderationsbeitritt gewesen. Gut, die Zeit hat gezeigt, dass sie nicht die ‚neuen Cardassianer‘ sind, als die der Kreis sie einst zu zeichnen versuchte. Und bislang hat Bajor durchaus von der Verbindung mit ihnen profitiert. Aber ich war und bin skeptisch.«
    »Verstehst du denn nicht, Aldos?«, fragte Asarem. »Genau deswegen musst du es sein.«
    »Ich bin kein Diplomat. Ich bin Soldat.«
    »Dann
sei
Soldat!«, sagte Asarem. »Zieh aufs Schlachtfeld und kämpfe für dein Volk. Verteidige, presche vor, schmiede Pläne, gehe Bündnisse ein, greife an, sofern es nötig ist, und weiche zurück, wenn du nicht anders kannst. Tue, was getan werden muss – und zwar auf Krim Aldos’ Art. Sei Bajors Stimme.«
    Krim sah ihr in die Augen, als suche er dort nach Anzeichen von Wahnsinn. Ein Teil von ihr fragte sich, ob er da vielleicht nicht ganz falschlag.
    »Die Ministerkammer wird dich nicht gerade loben«, sagte er. »Sollte ich zusagen, bekommst

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