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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Noah Kym
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gerade …«
    »Ich meinte Folgendes: Hätte ich die Daten über Sidau Ihrem Vorschlag gemäß nicht genauer in Augenschein genommen, hätte ich vielleicht erst viel später erfahren, dass der Leitende Medizinische Offizier und der ehemalige Chefingenieur dieser Station das Dorf einst besuchten. Und darüber in ihren Logbüchern berichteten.«
    »Was fanden Sie heraus?«
    »Dazu komme ich gleich. Die Recherche ist noch nicht abgeschlossen, und wir haben noch viel Arbeit vor uns.«
    »Wir?«
    »Ich habe viel über das nachgedacht, was Sie dort unten zu mir sagten, Major.« Ro stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Und über einige von General Lenaris’ Worten. Nach unseren Gesprächen verstand ich besser, wie es zu Ihrem Wutausbruch kam. Verstehen Sie mich nicht falsch – Ihr Verhalten
war
unangemessen, und ich freue mich über Ihre Entschuldigung. Aber als ich meine Untersuchungen fortsetzte, begriff ich auch, dass Militär und Sternenflotte noch stärker zusammenarbeiten müssen. Deswegen sind Sie hier. Sie wurden – mit voller Unterstützung General Lenaris’ und Captain Kiras – als neuer Verbindungsoffizier des Militärs nach DS9 versetzt.«
    Cenn starrte sie sprachlos an.
    »Keine Erwiderung?«, fragte Ro.
    Cenn brauchte noch mehrere Sekunden, bis er wieder fähig war, die erste seiner vielen Fragen zu stellen: »Soll das ein Scherz sein?«
    »Ich bin mir der Ironie bewusst«, gestand Ro, »aber ich scherze nicht. Sie sind mit sofortiger Wirkung die Augen und Ohren des Militärs auf der Station und koordinieren sämtliche Gemeinschaftsaktionen mit der Sternenflotte.«
    »Aber …«
    »Was denn?«
    Cenn suchte nach den richtigen Worten, um seinen Gedanken Ausdruck zu verleihen. »Lieutenant, ich verstehe, was Sie zu erreichen versuchen. Ich weiß es zu schätzen, und es ehrt mich, für den Posten ausgewählt worden zu sein. Mir ist bewusst, dass wir, die wir dienen, nur selten den Luxus genießen, uns unseren Einsatzort auszusuchen … aber ich habe keinerlei Verlangen, auf Terok Nor zu leben und zu arbeiten.«
    Ro legte die Stirn in Falten. »Dann hören Sie auf, von ihr als Terok Nor zu denken. Dies ist die Föderationsraumstation Deep Space 9.«
    »Mir ist bewusst, dass sich hier alle daran gewöhnt haben«, sagte er, »aber ich weiß nicht, ob ich das kann. Diese Station war während der Besatzung der Sitz der cardassianischen Entscheider. Ein Ort der Sklavenarbeit und Massenverurteilungen. Erst vor Kurzem kam Premierminister Shakaar hier gewaltsam ums Leben. Dass diese Station nach all den Jahren immer noch betrieben wird, ist, ganz ehrlich gesagt, widerwärtig. Sie ist ein Affront gegen alle Bajoraner.«
    Ro lehnte sich in ihrem Sessel zurück und betrachtete Cenn über den Schreibtisch hinweg. »Kommen Sie drüber weg«, sagte sie schließlich.
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte, sie sollen drüber wegkommen. Glauben Sie, Sie seien hier der Einzige mit Narben? Glauben Sie, die Leute hier oben hätten einfach vergessen, was jahrzehntelang auf diesen Decks geschehen ist? Sind Sie wirklich so arrogant?«
    »Ich versichere Ihnen, Lieutenant, dass ich nicht die Absicht hatte, jemanden zu beleidigen.«
    »Und
ich
weiß nicht, ob ich mich einen feuchten Furz um Ihre Absichten schere. Ich weiß nur eins …« Ro brach mitten im Satz ab, schien nachzudenken. Dann lachte sie kurz auf und schüttelte den Kopf.
    »Was?«, hakte Cenn nach.
    »Ich musste gerade an eines meiner ersten Gespräche mit dem General denken. Ist nicht weiter wichtig«, erwiderte Ro und konzentrierte sie sich wieder auf Cenn. »Folgendes will ich sagen: Wer sich nicht auskennt, ist schnell herablassend. Und Sie, Major, kennen sich hier nicht aus. Sie wissen so wenig über DS9, wie ich über Sidau wusste.«
    »Das mag sein«, räumte Cenn ein. »Aber es ändert die Vergangenheit nicht. Dieser Ort …«
    »Dieser Ort«, unterbrach Ro ihn, »ist eben nur das: ein Ort. Er wird zu jeder Zeit durch die Personen definiert, die sich an ihm aufhalten. Sie haben vollkommen recht. Einst war er ein Ort der Furcht, der Unterdrückung und des Todes. Nun aber ist er ein Ort der Hoffnung, des Optimismus und des Lebens. Er ist, was wir aus ihm machen. Natürlich kann er noch immer gefährlich sein. Seine Vergangenheit ist wichtig und darf nie in Vergessenheit geraten. Aber seine Gegenwart und Zukunft sind wichtiger. Helfen Sie uns, sie zu definieren.« Ro stand auf und streckte ihm über den Tisch hinweg ihre Hand entgegen. »Was sagen Sie?«
    Cenn betrachtete

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