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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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einem Wechselbalgkind begegnet?
    Ich
war
ein Wechselbalgkind
, antwortete Odo.
Laas war ein Wechselbalgkind
.
    Indurane schien kurz innezuhalten. Ringsum regte sich die Große Verbindung unruhig, doch Odo konnte sich nicht auf sie konzentrieren. Er war ganz auf seinen Kontakt zu Indurane fokussiert.
    Warst du ein Kind?
, fragte der alte Wechselbalg schließlich.
War Laas es?
    Odo wollte es bestätigen, doch seine Karriere als Ermittler hatte ihn gelehrt, erst die Beweislage zu studieren, bevor er seine Schlüsse zog. Also betrachtete er die vorliegenden Fakten und stellte fest, dass einige Induranes Behauptung unterstützten. Odo wusste, dass er vor einigen Jahrzehnten im bajoranischen Sektor gefunden worden war, im Denorios-Gürtel. Er entsann sich des Ereignisses nur sehr vage, doch bajoranische und cardassianische Akten – und einige Bajoraner und Cardassianer selbst – hatten ihm bestätigt, dass es so gewesen war. Odo war sich seiner selbst und seines Talents zum willentlichen Formwandeln erst später bewusst geworden. Laas wusste von sich eine ähnliche Geschichte zu berichten, war allerdings schon vor über zwei Jahrhunderten von den Varalianern gefunden worden.
    Weder ihrer beider Geschichten, noch ihre begrenzten Erinnerungen an die Vergangenheit bestätigten Odo, dass Laas und er je Kinder gewesen waren. Dieser Schluss basierte eher auf Spekulation denn Fakten. Es schien unzweifelhaft, dass Odo und Laas zu einem Zeitpunkt in ihrer beider Leben
ungeformt
gewesen waren, aber ließ sich daraus wirklich folgern, dass sie Kinder gewesen waren?
    Odo entsann sich dessen, was ihm die Anführerin der Wechselbälger bei ihrem ersten Treffen gesagt hatte. Damals hatte es ihn zu einem Planeten im Omarion-Nebel gezogen, auf dem die Gründer zu jener Zeit lebten. Er hatte der Gründerin offenbart, wie sehr es ihn betrübte, sich nicht an den Planeten zu erinnern, sich dort nicht heimisch zu fühlen. »Das kannst du nicht«, hatte sie erläutert, »und das ist nur verständlich. Du warst neu geformt, als du uns verließt.«
    »Neu geformt?«, hatte er sie gefragt. »Ein Kind, meinst du?«
    »Ein Kind«, hatte sie erwidert, als denke sie über ein Konzept nach, das ihr – und vielleicht jedem Wechselbalg – nicht wirklich vertraut schien. Zwar hatte sie schließlich bejaht, doch fragte sich Odo nun, ob ihre damalige Antwort berechnend gewesen und einzig dem Willen entsprungen war, ihm so wenig wie möglich über die Gründer offenzulegen. Als er sie bei einer späteren Gelegenheit fragte, wie lange er schon getrennt von der Großen Verbindung war, hatte sie geantwortet: »Eine lange Zeit.« Angenommen, damit war beispielsweise ein Jahrhundert gemeint! Plötzlich begriff Odo, dass er, als er vor wenigen Jahrzehnten im bajoranischen System entdeckt worden war, nicht zwangsläufig ein Kind gewesen sein musste. War ein neu geformter Wechselbalg also kein kindlicher Wechselbalg?
    Aber wie ist das möglich?
, wunderte er sich. Noch immer fiel es ihm schwer, zu glauben, dass sein Volk sich nicht fortpflanzen könne. Er klammerte sich an Indurane, ihre Zellen vermischten sich, und dachte darüber nach, wie Spezies im Universum überlebten. Schließlich hatten nur diejenigen Bestand, die die notwendigen Charakteristika entwickelten. Wer dazu nicht fähig war, starb schlicht aus. Und war das Talent zur Zeugung von Nachkommen nicht absolut überlebenswichtig? Wie sollte eine Rasse, die keine Nachfolgegenerationen gebar, den durch den Tod vorgegebenen natürlichen Schwund ausgleichen? Oder … Oder starben die Gründer etwa gar nicht?
    Odo verwarf die Theorie sofort wieder.
Wir sind nicht unsterblich
, formulierte er, halb als Behauptung und halb als Frage. So abstrus die Idee einer unendlichen Existenz auch schien, würde sie Induranes Behauptung, dass die Gründer sich nicht fortpflanzten, zumindest erklären.
    Abermals veränderte Indurane seine Zellen, passte sie so gekonnt ihrer gemeinsamen Umgebung an, dass es aussah, als sei er verschwunden. Die Bedeutung war dieselbe wie vorhin und offenkundig: Nichtexistenz. Dann bestätigte er, was Odo nur zögerlich gedacht hatte:
Wir sind nicht unsterblich
.
    Aber wie kann uns Gründern dann die Fähigkeit zur Fortpflanzung fehlen?
, fragte Odo.
Wie hätten wir uns je entwickeln können?
    Die Gründer haben sich nicht entwickelt
, betonte Indurane mit Nachdruck, und seine Zellen wurden einmal mehr zu einer formlosen Masse.
Wir sind kein zufälliges Ereignis in Raum und Zeit. Wir sind

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