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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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überprüfte Richtung, Geschwindigkeit und Systemleistung des Runabouts. Zufrieden lehnte sie sich dann zurück und sah zu Taran’atar. Er saß noch immer steif in seinem Sessel, den Blick nach vorn gerichtet. Kira öffnete den Mund, schloss ihn aber umgehend wieder. Sie wusste nicht, wie sie das Gespräch anfangen sollte.
    Obwohl Taran’atar noch nie gesellig gewesen war, hatte sie in jüngster Zeit eine besondere Kälte an ihm bemerkt. Er war verschlossener geworden, weniger nahbar, und schien auch deutlich desinteressierter daran, das Leben der Stationsbewohner zu beobachten – der Aufgabe, die Odo ihm übertragen hatte. Kira wusste, dass Taran’atar seit kurzer Zeit mehrmals pro Woche Schlaf benötigte, was ein Unding für jemanden seiner Spezies sein musste. Vermutlich nagte das noch an ihm, und die von ihr bemerkten Verhaltensänderungen gingen darauf zurück. Doch das war nicht alles. Seit seiner Ankunft auf DS9 war er ihr nie mehr wie ein Jem’Hadar vorgekommen als in den letzten Tagen und Wochen. Irgendwie war sie sich seiner körperlichen Stärke, seiner langen militärischen Ausbildung und Erfahrung, seines ihm angeborenen Gehorsams gegenüber den Gründern und ihrer Wünsche noch nie so bewusst gewesen. Letzteres irritierte sie aktuell besonders: Taran’atars Gehorsam seinen Göttern gegenüber. Würde sie selbst nicht auch alles geben, den Willen eines Propheten zu erfüllen?
    »Freuen Sie sich schon?«, fragte sie über das konstante Hintergrundgeräusch des monoton summenden Warpantriebs hinweg.
    »Ich verhalte mich entsprechend meiner Pflichten«, sagte er, ohne den Blick abzuwenden.
    »Richtig, das verstehe ich.« Und das stimmte auch, wenngleich Taran’atar seinen Wunsch beim ersten Vortragen deutlich persönlicher hatte wirken lassen. »Ich dachte nur, Sie
wollen
diese Reise unternehmen, Pflicht hin oder her.« Da er nicht reagierte, setzte sie gleich nach: »Ist dem nicht so?«
    Endlich drehte Taran’atar sich zu ihr um. Seine Miene war undeutbar, doch der Blick seiner dunklen Augen hielt sie gefesselt. »Ich verhalte mich entsprechend meinen Pflichten«, wiederholte er. »Das ist alles.« Es missfiel ihm sichtlich, ausgefragt zu werden, insbesondere bezüglich seiner Motive. Kira hatte schon vor langer Zeit erkannt, dass Taran’atar sich seiner Bestimmung bewusst war und dass diese seine Taten definierte. Fragen erachtete er als irrelevant und Zeitverschwendung.
    Kira nickte und sah zurück auf ihre Station. Taran’atar, so registrierte sie im Augenwinkel, tat es ihr gleich.
Ich muss ihm vertrauen
, dachte sie. Während seines Aufenthalts auf DS9 hatte er ihr allen Grund dazu gegeben. Er hatte ihre Befehle ausnahmslos befolgt, so wie Odo es wünschte, und war bei mehreren Gelegenheiten von entscheidender Bedeutung für die Beendigung einer Krise gewesen. Darüber hinaus mochte der Erfolg seines Besuchs im Alpha-Quadranten auch die Beziehungen zum Dominion auf lange Sicht beeinflussen. Kira wusste, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun musste, um ihn bei der Erfüllung seiner Mission zu unterstützen. Im Moment bedeutete dies, ihm zu vertrauen.
    Sie beugte sich vor und berührte einige Tasten, prüfte den Kurs der
Rio Grande
. Dann, da sie nichts weiter zu tun hatte, lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und verschränkte die Hände im Schoß. Sie dachte darüber nach, sich einen
Raktajino
zu holen, ließ es dann aber bleiben und sah stattdessen einfach aus dem Fenster zu den Sternen. Das Runabout flog weiter in Richtung Ananke Alpha – dem Föderationsgefängnis, in dem Taran’atar schon bald die Anführerin der Gründer besuchen würde.
    Erschöpfung und endlos scheinende Pein hielten Odo umklammert und erinnerten ihn an die Momente, in denen er zu lange eine Form beibehalten hatte und unfähig gewesen war, in seinen natürlichen Zustand zurückzukehren. Wut stieg in ihm auf, nicht auf Indurane gerichtet, sondern auf die Gesamtheit der Großen Verbindung. Hatte sein Volk ihm dieses Wissen vorenthalten – Wissen, das doch ganz unzweifelhaft essenziell für sein Verständnis war – oder hatte es nun einen aus seiner Mitte zu ihm geschickt, ihn aus bislang unbekannten Gründen anzulügen? Beides war schon einmal geschehen, doch diesmal konnte Odo das, was er gerade erfahren hatte, nicht so einfach glauben.
    Du lügst
, bezichtigte er Indurane durch ihren direkten Kontakt zueinander. Er rechnete mit einer Verneinung, doch Induranes Reaktion bestand aus einer Frage:
    Bist du je

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