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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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Propheten. Kira war fromm, ohne über die zu urteilen, die ihren Glauben nicht teilten. Sie besuchte regelmäßig bajoranische Schreinmessen und betete privat sogar noch öfter zu ihren Göttern.
    Doch sie überraschte ihn mit einer anderen Antwort. »Für eine Weile war es Bareil.«. Ihre Beziehung zu dem bajoranischen Vedek hatte vor Jahren geendet, als er gestorben war. »Und dann Shakaar«, zählte sie den bajoranischen Premierminister auf, mit dem sie danach eine Romanze gehabt hatte.
    Odo war verblüfft und spürte eine Art Anspannung in sich aufsteigen. Er fürchtete und genoss es gleichermaßen, mit Kira über die Liebe zu sprechen. Zwar fielen ihm derartige Themen immer schwer, doch er wusste, dass es mit Kira anders sein konnte – weil
er
bei ihr anders war. Dennoch: Sie saßen nicht hier, um über Herzensangelegenheiten zu sprechen. Sie mussten klären, was zwischen ihnen stand und ihre Freundschaft blockierte. Er musste ihr erklären, warum er die Dinge getan hatte, die schließlich zu ihrem Zerwürfnis geführt hatten. Und das konnte er nicht, wenn er von Romantik und den tiefen Gefühlen sprach, die er für Kira hegte.
    »Ich dachte, es wäre dein Glaube an die Propheten«, sagte er.
    »Du hast gefragt, ohne was ich nicht leben könnte«, erwiderte Kira.
    »Meinen Glauben an die Propheten kann mir niemand nehmen.«
    »Was, wenn du erfahren würdest, dass die Propheten keine Götter sind?«, fragte er. »Dass sie schlicht fremde Wesen sind, die sich für das bajoranische Volk interessieren.«
    Wann immer er es beobachtete, beeindruckte ihn, wie sicher Kira in ihrem Gottglauben war. Wie überzeugt sie davon war, dass die Propheten stets über Bajor und sein Volk wachen würden. Sie hatte das erste Vierteljahrhundert ihres Lebens unter militärischer Besatzung verbracht. Man hatte ihr ihre Kindheit geraubt, Familie und Freunde gefoltert, misshandelt und getötet, und inzwischen war sie Soldatin in einem gewaltigen, zerstörerischen Krieg gegen das Dominion. Und trotz allem hatte ihr Vertrauen in die Propheten nicht nur Bestand, es wuchs sogar. Kira hatte recht, wenn sie sagte, niemand könne es ihr nehmen – aber das unterstrich auch, was Odo meinte: Ihr Glaube definierte mit, wer sie war, machte ihr Leben vollständig.
    Odo teilte Kiras Überzeugung, nicht dass die Wesen innerhalb des bajoranischen Wurmlochs Götter waren, aber er wusste, welchen Einfluss sie auf ihr Leben hatten, und auf das anderer Bajoraner. Zum ersten Mal fragte er sich, warum die Große Verbindung keine solchen Überzeugungen hatte. Was würden sie ihr bedeuten, wenn sie welche hätte?

Kapitel 5
    »Und die Große Verbindung entsandte die Hundert«, sagte Odo, »um den Urahn zurückzulocken.«
    Laas starrte ihn an, das Gesicht eine Maske der Verwirrung oder des Unglaubens, Odo konnte es nicht genau bestimmen. »Der Urahn«, wiederholte Laas, als wolle er Odo etwas über ihn erzählen. Dann aber sah er zu Boden und schwieg. Die durchdringende Stille dieser Welt hüllte die beiden ein, und der Abend senkte sich vom Himmel wie eine weiche Decke.
    Odo hatte Laas seine Begegnung mit Indurane beschrieben, all das Wissen, das der alte Gründer mit ihm geteilt hatte. Nachdem die Wechselbalgströmung Indurane von der Insel getragen hatte, war Odo ebenfalls in die Große Verbindung gegangen. Er hatte nach Laas gesucht und sich schließlich mit ihm verbunden. Dann hatte Odo begonnen, seine neuen Erkenntnisse weiterzugeben. Doch nach kurzer Zeit hatte Laas ihren Kontakt unterbrochen und war hierhergekommen. Nach zwei Jahrhunderten verbaler Kommunikation fiel es ihm offenbar noch immer leichter, Informationen auf diese Weise aufzunehmen. Odo konnte das gut nachvollziehen. Die Vereinigung mit einem anderen Wechselbalg konnte ein überwältigendes Erlebnis sein – körperlich, geistig und emotional. Sie erschwerte es, neues Wissen zu verarbeiten.
    Odo wartete geduldig, während Laas das Gehörte überdachte. Als er schließlich aufblickte, hatte sich Abscheu auf seine Züge geschlichen. »Dieser Glaube an eine Erste Ursache ist ein entsetzlich … monoformes Konzept«, sagte er, und sein Tonfall verdeutlichte die Verachtung, die er für Nichtwechselbälger empfand. Doch ungeachtet seiner Vorurteile musste Odo Laas zum Teil zustimmen.
    »Das ist auch meine Erfahrung«, erwiderte er und entsann sich seines Gesprächs mit Kira in Dax’ Quartier. Während dieses Gesprächs hatte er sich einen Moment lang gefragt, wie ein Gründergott wohl sein und

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