Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
Vom Netzwerk:
was das Konzept eigener Gottheiten seinem Volk bedeuten würde. Damals hatte der Gedanke etwas Fantastisches, sogar Frivoles gehabt, definierte sich die Große Verbindung bei vielen ihrer Untertanen im Dominion – insbesondere den Vorta und Jem’Hadar – doch selbst als eine Gruppe von Göttern.
    Dennoch schien Induranes Überzeugung mehr als eine Frage des Glaubens zu sein, wie Odo nun auch Laas erklärte: »Indurane teilte sogar Erinnerungen an den Urahn mit mir, obwohl diese alt und ungenau waren. Jedenfalls erschienen sie mir eher wie Überzeugungen und Tatsachen denn wie bloßer Glaube.«
    »Wirkt Glaube denn nicht immer so?«, gab Laas zurück. »Sind die sogenannten religiösen Erfahrungen der Monoformen nicht stets das Ergebnis elektrochemischer Prozesse in ihren Gehirnen?«
    Odo grunzte und sah hinaus über das wogende Meer der Großen Verbindung. »Wechselbälger haben keine monoformen Gehirne.«
    »Genau das meine ich«, entgegnete Laas. Er trat zu Odo und umging dabei die Asche des toten Gründers, die nach wie vor am Boden lag. »Ist der Glaube an einen Gott nicht meist eine Reaktion auf die Furcht vor dem Tod? Ein Mittel, mit dem ein Individuum die zeitliche Beschränkung seines Lebens zu verarbeiten sucht? Der alte Wechselbalg sagte dir, unser Volk könne sich nicht fortpflanzen. Selbst wenn wir nach monoformen Maßstäben langlebig sind, sind wir doch nicht unsterblich. Demnach sterben nicht nur einzelne Wechselbälger mit der Zeit, auch die Große Verbindung wird irgendwann vergehen.«
    Odo sah seinen Gründergefährten an, seinen Kameraden aus den Hundert, und mühte sich, die Logik in Laas’ Argumenten von der verächtlichen Einstellung zu trennen, mit der dieser über Humanoide sprach. »Du meinst also, der Urahn sei keine Tatsache, sondern nur ein Weg, mit der unausweichlichen Vergänglichkeit der Gründer umzugehen?«
    »Genau das meine ich, ja«, bestätigte Laas.
    »Daran habe ich meine Zweifel«, erklärte Odo. »Würde die Große Verbindung wirklich einhundert von uns ins Exil schicken, allein aufgrund eines Glaubens?« Der Gedanke entsetzte ihn.
    »Die Geschichte der Varalianer ist voller barbarischer Episoden«, sagte Laas und bezog sich auf die humanoide Zivilisation, bei der er zweihundert Jahre lang gelebt hatte. »Sie nutzten ihren Glauben an einen allmächtigen und allwissenden Schöpfer oft als Rechtfertigung für ihr grausames Verhalten, für Gräueltaten gegen ihr eigenes Volk. Das Gleiche gilt für viele monoforme Rassen.«
    »Aber die Varalianer und diese anderen Rassen sind keine Wechselbälger«, protestierte Odo.
    »Nein«, stimmte Laas ihm zu. »Und die Vorstellung, unser Volk könnte mit solch niederen Wesen verglichen werden, schmerzt mich. Doch du sagst, die Gründer hätten die Hundert aus einem absurden Glauben an einen Schöpfer heraus entsandt. Aus einem Glauben, der von der Furcht vor dem gemeinschaftlichen Tod motiviert war.«
    »Indurane beharrt darauf, dass es mehr als nur ein Glaube sei«, erwiderte Odo. »Ihm zufolge ist es eine Tatsache.«
    »Das sagen alle Gläubigen«, urteilte Laas.
    »Doch Indurane meint, die Große Verbindung sei erfolgreich gewesen«, enthüllte Odo die letzte Information, die der alte Gründer mit ihm geteilt hatte.
    »Was?«, fragte Laas sichtlich überrascht. Er trat einen Schritt näher, sodass er Odo fast schon berührte. Im ersten Moment glaubte dieser, Laas wolle sich mit ihm verbinden.
    »Die Große Verbindung denkt, durch die Entsendung der Hundert in alle Winkel der Galaxis habe sie ihr Ziel erreicht«, erläuterte Odo. »Sie glaubt, der Urahn sei zu ihr zurückgekehrt.« Er entsann sich der großen Anspannung und Unruhe, die er seit einiger Zeit in seinem Volk wahrnahm. Anfangs hatte er sie auf seine Rückkehr aus dem Alpha-Quadranten geschoben, dann auf Laas’ Heimkehr mit zwei weiteren der Hundert, letztlich sogar auf den Tod eines Gründers. Nun aber erkannte er, dass auch der Glaube an die Rückkehr des Urahns solch ein kollektives Empfinden provoziert haben mochte.
    »Warum denken sie das?«, wollte Laas wissen. »Angenommen, dem wäre so – wo steckt der Urahn?«
    Diese Frage stellte sich Odo schon, seit Indurane ihm davon erzählt hatte. »Ich weiß es nicht«, sagte er langsam und entsann sich all der Formen, die Indurane im Laufe ihres Gesprächs angenommen hatte. Und mit einem Mal offenbarten ihm sein investigatives Geschick und Talent, dass er die falschen Fragen gestellt hatte. Indurane hatte ihm erläutert,

Weitere Kostenlose Bücher