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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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zu können, ohne atmen zu können – und schließlich verlor er das Bewusstsein. Das Letzte, woran er dachte, war die Hoffnung, dass Zoran zuerst von den Folgen der Detonation getroffen worden war.
    »Cwan. Si Cwan.«
    Etwas rüttelte an seiner Schulter. Er hatte keine Ahnung, was es war, denn in seinem Kopf gab es keinen einzigen klaren Gedanken. Er spürte etwas Feuchtes an der Seite seines Gesichts und fragte sich, ob er geweint hatte. Dann wurde ihm klar, dass es noch nicht getrocknetes Blut aus einer großen Schürfwunde war. Zu dieser Erkenntnis kam er, als er sie berührte, was ein schwerer Fehler war, denn im nächsten Moment schoss ein stechender Schmerz durch seinen Schädel. Andererseits war ihm der Schmerz eine große Hilfe, da er auf diese Weise schneller das vollständige Bewusstsein wiedererlangte – obwohl er nun unter Kopfschmerzen litt, die so heftig waren, dass sie Neutronium hätten spalten können.
    Mit verschwommenem Blick nahm er etwas wahr, das er als Zak Kebron identifizierte. Es wäre nett gewesen, sagen zu können, dass Kebron ein besorgtes Gesicht machte, aber in Wirklichkeit blickte er genauso selbstgefällig auf die gegenwärtige Situation herab, wie er es meistens tat. »Cwan. Wie geht es Ihnen?«
    »Ich hätte nicht gedacht … dass Sie das interessieren würde.« Jedes Wort kostete ihn große Anstrengung, obwohl die Anstrengung mit jedem Wort abnahm.
    »Tut es auch nicht«, erwiderte Kebron. »Aber Ihr Quartier ist viel schöner als meins. Der Captain hat es mir versprochen, wenn Sie sterben.«
    »Ach so.«
    Dann wurde Cwan klar, dass Kebrons Anwesenheit auf einen weiteren Sachverhalt hindeutete. Langsam setzte er sich auf, während sich das vage Gefühl des Verlusts in ihm ausbreitete. »Wenn Sie hier sind … dann heißt das … dass Soleta …«
    »… da drüben ist.« Kebron zeigte in eine Richtung. Si Cwan drehte benommen den Kopf und sah, wie Soleta in einiger Entfernung die Trümmer durchstöberte, als würde sie dort nach etwas Bestimmtem suchen.
    Si Cwan wandte sich wieder Kebron zu. »Ich … ich habe einen Zusammenstoß … dreier Kampfjäger gesehen.«
    »Ja«, sagte Kebron, »und einer davon war meiner.«
    Nur langsam gewann Si Cwan sein Konzentrationsvermögen zurück, und erst jetzt fiel ihm auf, dass Kebrons Uniform in der Tat ziemlich zerfetzt wirkte. Um genau zu sein, schien sogar die unverwüstliche Haut des Brikar einige Blessuren davongetragen zu haben.
    »Also haben Sie die Kollision überlebt.«
    »Nein, Cwan. Ich bin gestorben. Aber die Sternenflotte hat mir befohlen, trotzdem meinen Dienst zu verrichten.«
    Diese bissige Bemerkung räumte endgültig jeden Verdacht Si Cwans aus, er könnte sich das alles vielleicht nur einbilden. »Aber ich habe gesehen, wie Ihr Schiff in Flammen aufging.«
    »Es ist etwas mehr als das nötig, um mir den Garaus zu machen.«
    Aber Kebron war verletzt. Das war unübersehbar. Und er sprach langsamer als sonst. Obwohl er sich bemühte, seine übliche Gelassenheit zu wahren, konnte er nicht verhehlen, wie viel Anstrengung es ihn kostete. Außerdem wurden die körperlichen Folgen des Aufschlags immer offensichtlicher. Je länger Si Cwan ihn betrachtete, desto deutlicher traten die Risse in seiner dicken Haut hervor. Und aus den größeren Wunden, die Cwan zuerst aufgefallen waren, quoll eine zähe schwarze Flüssigkeit, von der Cwan nur vermuten konnte, dass es sich um Blut handelte.
    Kebron entging nicht, worauf Cwan starrte. »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen.«
    »Keine Sorgen? Sie bluten.«
    »Nein, ich blute nicht.«
    »Aber …«
    »Ich blute nicht.«
    »Kebron«, sagte Si Cwan mit einer Spur von Ungeduld, »Sie müssen vor mir nicht den Unerschütterlichen spielen. Sie sind verletzt.«
    »Nein. Sie haben keine Ahnung. Stehen Sie endlich auf.«
    Si Cwan tat es, aber ganz langsam, damit die Welt sich nicht zu heftig um ihn drehte und er nicht das Gleichgewicht verlor. Währenddessen nahm er sich vor, in Zukunft nie wieder Besorgnis um Kebrons Wohlergehen zu äußern. »Zoran«, sagte er mit plötzlicher Eindringlichkeit. »Zoran …«
    »Was ist mit ihm?« Kebron wusste natürlich, wer Zoran war, da er bei Si Cwan gewesen war, als Zoran ihn in einen Hinterhalt gelockt hatte, der sie beide beinahe das Leben gekostet hätte.
    »Zoran ist hier … war hier … ist hier.« Sein Kopf fuhr auf der Suche nach seinem Erzfeind so heftig herum, dass er fast wieder haltlos zu Boden gestürzt wäre. Kebron hielt ihn mit einer

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