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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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Xants, wenn Sie den blinden Hass überwinden könnten, der Ihre Seele verfinstert.«
    »Vielleicht liegt … mein Hass … darin begründet, dass Sie mich ständig mit Ihren Zauberworten durch die Gegend schleudern.«
    »Es hat nichts mit Zauber zu tun. Ich benutze lediglich elementare Wahrheiten über das Universum. Wahrheiten, die wir Erlöser instinktiv verstehen, und denen Sie sich genauso instinktiv verweigern. Sie sind in sich schlüssig und genauso wirklich und zuverlässig wie die sogenannten ‚Naturgesetze‘ der Physik. Sie täten gut daran, das nie zu vergessen.«
    Und du tätest gut daran, niemals zuzulassen, dass sich meine Hände um deine Kehle schließen können
, dachte Xyon, der jedoch klug genug war, diesen Gedanken nicht auszusprechen.
    »Nun wieder zu dir, Kind«, sagte der Gebieter zu Riella. »Wir wollen es noch einmal versuchen. Ich werde dich jetzt fragen …«
    »Ich habe es Ihnen bereits gesagt!«, fiel sie ihm ins Wort. »Ich kann doch keine Antworten erfinden! Ich wüsste gar nicht, was für Antworten ich erfinden sollte! Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben eine Sternkarte gesehen, als Xyon mir eine zeigte. Wenn ich versuchen würde, mir irgendwelche Antworten auszudenken, würden Sie mich sofort durchschauen. Welchen Sinn hätte es für mich, Sie anzulügen?«
    »Das würde mich auch interessieren.«
    »Keinen!«
    Der Gebieter seufzte enttäuscht. »Ja. Irgendwie habe ich mir gedacht, dass du so etwas sagen würdest.«
    Das war der Moment, als die ersten Stromstöße durch Riellas Fesseln gejagt wurden.
    Sie schrie, bäumte sich auf, und ihre Augen schienen aus den Höhlen springen zu wollen. Die Energie drohte, sie aus dem Stuhl zu katapultieren. Sie warf den Kopf nach links und rechts und hatte den Mund so weit aufgerissen, dass es aussah, als würde sich der Unterkiefer gleich vom Kopf lösen.
    »Hören Sie auf! Sie sagt die Wahrheit!«, rief Xyon. Er trat einen Schritt auf den Gebieter zu, obwohl er wusste, dass dieses Wesen ihn buchstäblich mit einem Wort aufhalten konnte. Doch der Gebieter musste nicht einmal den Mund öffnen, da von allen Seiten Erlöser auf ihn zustürmten und ihn zu Boden warfen. Auch wenn sie nicht besonders groß gewachsen waren, besaßen sie mehr Kraft, als Xyon für möglich gehalten hätte. Er wehrte sich gegen ihre Übermacht, verfluchte sie und ihre Vorfahren. Und währenddessen schrie Riella unablässig weiter.
    Als hätte er es sich noch einmal überlegt, drückte der Gebieter auf eine kleine Kontrollfläche neben dem Stuhl. Die Wirkung der Energien auf Riella ließ sofort nach, und sie sackte in sich zusammen. Ihre Augen waren immer noch weit aufgerissen. Sie schien fasziniert auf etwas zu starren, das nur sie sehen konnte.
    »Sind Sie zu einer neuen Entscheidung gelangt?«, erkundigte sich der Gebieter.
    Als sie nicht sofort antwortete, nutzte Xyon die Gelegenheit. »Wie soll sie zu einer neuen Entscheidung gelangt sein, wenn sie überhaupt keinen Einfluss auf die Sache hat?«, fragte er. »Dieser Stern, Nummer 7734, das ist der Ort, nach dem Sie suchen! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. All das hier ist völlig überflüssig! Sie haben keinen Grund, ihr wehzutun!«
    »Das sagen Sie. Und das sagt sie. Doch was Sie oder dieses Mädchen sagen, besitzt keine besondere Bedeutung. Von Bedeutung ist nur, was ich sage.«
    »Und was sagen Sie, Höchster Gebieter?«, fragte einer der Erlöser.
    Der Gebieter rieb eine Weile nachdenklich sein Kinn, dann sagte er genau das, was Xyon erwartet hatte: »Verpasst ihr noch eine Ladung!«
    Mehr Energie, mehr Geschrei, mehr Proteste, dass sie bereits alles gesagt hatte, was sie wusste. Trotzdem ließ sich der Gebieter nicht beirren. Und so ging es weiter. Wenn Riella unter der zunehmenden Belastung das Bewusstsein verlor (was des Öfteren geschah), wartete der Gebieter höflich ab, bis sie sich wieder erholt hatte, um die Tortur von Neuem beginnen zu lassen.
    »Haben Sie dafür kein Wort?«, fragte Xyon unvermittelt, als Riella wieder einmal in Ohnmacht gefallen war.
    Der Gebieter sah ihn neugierig an. »Ein ‚Wort‘?«
    »Ja! Wenn Sie ein Wort haben, das Schmerzen verursachen kann, müssten Sie doch auch ein Wort haben, das … das Leute dazu zwingen kann, die Wahrheit zu sagen! Ohne all diese barbarischen Foltermethoden.«
    »Das haben wir in der Tat«, sagte der Gebieter nachdenklich. »Möchten Sie, dass ich es benutze?«
    »Natürlich! Wenn sich die Tortur damit abkürzen lässt, auf jeden Fall!«
    »Na gut.

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