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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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der Alarm losging.
    Sofort konzentrierten sich die Erlöser auf den Alarm. Der Gebieter legte jedoch keine besondere Verärgerung über die Störung an den Tag. Es schien ihn eher zu verblüffen oder vielleicht sogar zu faszinieren, dass jemand so dumm sein konnte, die Erlöser direkt anzugreifen. »Wie es scheint, haben wir Besuch bekommen«, sagte er. »Man könnte diesen Wagemut beinahe bewundern.«
    »Höchster Gebieter«, sagte ein Erlöser, der tatsächlich einen leicht besorgten Eindruck machte. »Wir befinden uns nicht an Bord eines unserer Kriegsschiffe. Dieses Schiff ist in erster Linie für Kurzstreckenflüge in sicherem Territorium gedacht. Das könnte sich als Nachteil erweisen.«
    »Wollen Sie meine Schiffswahl infrage stellen?« Der Gebieter sprach bemerkenswert gelassen, obwohl eine unverkennbare Drohung in seiner Stimme lag.
    »Nein, Höchster Gebieter«, gab der Erlöser ohne Zögern zur Antwort.
    »Gut. Sehr gut.« Der Gebieter dachte einen Moment über die Angelegenheit nach und sagte schließlich: »Ich werde mich um diese Störung kümmern. Sie bleiben hier. Sorgen Sie dafür, dass unser Gast es bequem hat.«
    Riella hätte beinahe gelacht, als sie seine Worte hörte. Gleichzeitig hätte sie am liebsten geweint. Bequem? Während sie mit Händen und Füßen an einen Folterstuhl gefesselt war und wusste, dass sie in Kürze weitere Qualen erleiden würde? In was für eine kranke, traurige Welt war sie so unvermittelt hineingeraten? Sie hätte das Haus ihrer Mutter niemals verlassen dürfen. Sie hätte niemals fliehen dürfen, um dann in die Hände verschiedenster bizarrer Wesen zu fallen, die ihr mit allen Mitteln Antworten entringen wollten, ihr aber nicht glaubten, wenn sie sie gegeben hatte. Sie hatte völlig die Orientierung verloren und wusste nicht mehr, wem sie noch trauen konnte. Die deprimierende Wahrheit war, dass sie niemandem trauen konnte. Außer vielleicht … Xyon. Er war bereit gewesen, sein Leben für sie zu opfern.
    Aber jetzt war er tot.
    Der Gebieter glitt aus dem Raum und ließ die übrigen drei Erlöser mit Riella und Xyons Leiche allein. Die verbliebenen Erlöser wirkten ein wenig hilflos und unentschlossen, nachdem ihr Anführer verschwunden war.
    »Wir sollten ihn rausschaffen«, sagte einer von ihnen und zeigte auf Xyons reglose Gestalt.
    »Das hat der Höchste Gebieter nicht befohlen.«
    »Richtig. Aber er hat auch nicht befohlen, dass wir ihn hier liegen lassen sollen.«
    Das war ein klarer Widerspruch, der sie für die nächsten Minuten beschäftigte, bis schließlich der erste Erlöser sagte: »Da drüben gibt es einen kleinen Raum. Dort könnten wir ihn deponieren. Dann müssen wir uns nicht mit dem Geruch rumärgern, wenn seine Leiche anfängt zu stinken.«
    Die anderen stimmten diesem Plan sofort zu. Alle drei packten Xyon, um ihn aufzuheben und hinauszuschleppen.
    In diesem Augenblick wurde Xyon aktiv.
    Riella keuchte verblüfft auf und war überzeugt, dass sie eingeschlafen war und wieder träumte. Nur dass sie diesmal nicht vom Ort der Stille träumte, sondern von einer ziemlich unwahrscheinlichen Rettung durch einen ebenso unwahrscheinlichen Retter.
    Xyons Augen waren geöffnet, und ein Feuer glühte in ihnen. Zu seiner Linken und Rechten befand sich je ein Erlöser, die sich seine Arme über die Schultern gelegt hatten. Und nun spannten sich seine Arme an und nahmen sie in den Schwitzkasten. Der dritte Erlöser stand genau vor ihm. Xyon stieß seine Füße vom Boden ab und rammte sie dem Erlöser gegen den Brustkorb. Der Tritt schleuderte ihn quer durch den Raum, bis er gegen die Wand krachte und sein Schädel mit einem vertrauten und befriedigenden Knacken aufprallte, bevor er zu Boden sank. Noch während dies geschah, hatte Xyon die Köpfe der zwei Erlöser an seiner Seite gepackt. Er beugte sich zurück und schlug ihre Schädel gegeneinander. Der Aufprall erzeugte ein scheußliches Geräusch. Einer der beiden ging sofort zu Boden, der andere schwankte nur und konnte sich noch auf den Beinen halten. Doch Xyon zögerte keinen Augenblick. Er ballte eine Faust und versetzte ihm mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, einen Hieb gegen das Kinn. Der Kopf des Erlösers flog herum, und der Rest seines Körpers folgte der Bewegung. Er drehte sich wie ein Kreisel auf der Stelle, bis auch er den Halt verlor und zu Boden stürzte.
    Xyon holte einmal tief Luft, um sich zu beruhigen, bevor er seine Aufmerksamkeit der völlig verblüfften Riella zuwandte. Dann

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