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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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größten Geheimnis der Galaxis. Ich weiß nur, dass ich diese komischen Sachen im Kopf habe. Niemand hat mir gesagt, dass es angeblich ein großes Geheimnis ist. Und selbst wenn man es mir gesagt hätte, wäre ich einfach nur ein Mädchen, das von grausamen Träumen gequält wird. Ich habe keine Verpflichtung unterschrieben, jeder Folter standzuhalten und mich in einen Haufen … was war das?«
    »Protoplasma«, half der Gebieter ihr zuvorkommend aus.
    »Ja, richtig. Vielen Dank. Mich in einen Haufen Protoplasma verwandeln zu lassen. Das entspricht ehrlich gesagt nicht meiner Vorstellung von Spaß.«
    »Hier geht es nicht um Spaß, sondern eine heilige Verantwortung!«, rief der Gebieter.
    »Das ist mir egal! Das interessiert mich überhaupt nicht!« Verzweifelt zerrte sie an den Hand- und Fußschellen, die sie an den Stuhl fesselten. »Ich will diese Verantwortung nicht, sei sie nun heilig oder sonst was! Ich habe nie darum gebeten, in ein generationenaltes Geheimnis eingeweiht zu werden. Ich habe nur darum gebeten – darum gebetet –, dass diese Träume aufhören. Aber sie haben nicht aufgehört! Ich bin niemandem etwas schuldig, und ich habe niemals irgendwem versprochen, über den Ort der Stille Schweigen zu bewahren. Ich habe nur versucht, diesen Ort zu erreichen, weil ich gehofft habe, dass die Angelegenheit damit erledigt ist – was immer das für eine Angelegenheit sein mag – und dass ich dann für den Rest meines Lebens in Ruhe gelassen werde.«
    Einer der Erlöser niederen Ranges zeigte dem Gebieter einen Datenblock. Der Gebieter nickte langsam und wandte sich dann wieder Riella zu. »Unsere Sternkarten besagen, dass es an dieser Stelle nichts gibt. Es ist ein Stern, nichts weiter. Keine Planeten. Nicht einmal Asteroiden. Da ist nur leerer Raum.«
    »Genau dasselbe, was sich zwischen Ihren Ohren befindet. Also müssten Sie sich dort wie zu Hause fühlen.«
    Xyon zuckte zusammen, als sie das sagte. Er hegte den schleichenden Verdacht, dass der Gebieter nicht sehr freundlich auf diese Einschätzung seiner geistigen Fähigkeiten reagieren würde.
    Doch der Gebieter lachte leise. Aber es war kein angenehmes Geräusch.
    »Du wolltest uns in die Irre führen«, sagte er. »Du wolltest Zeit gewinnen, indem du uns zu einem Stern lockst, wo nichts ist, während das Geheimnis der wahren Koordinaten des Ortes der Stille sicher in deinem Kopf verwahrt ist.«
    »Nein, so gerissen bin ich nicht.«
    »Es sieht ganz danach aus. Denn du hast offensichtlich nicht daran gedacht, dass wir die Koordinaten überprüfen würden, bevor wir uns auf den Weg machen.« Er trat ganz nahe an sie heran, und Xyon wurde eiskalt. Er erinnerte sich daran, was der Gebieter ihm mit einem Wort angetan hatte. Er wollte nicht einmal darüber nachdenken, was mit Riella geschah, wenn der Gebieter ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte. »Wo ist der Ort der Stille?«
    »Sie sagt die Wahrheit!«, rief Xyon. Er hatte beschlossen, dass es keinen Sinn hatte, länger zu schweigen. Wenn sie, die Hüterin des »geheimen Wissens«, problemlos bereit war, dieses Wissen auszuplaudern, war es für ihn völlig sinnlos geworden, standhaft zu bleiben. »Zu diesem Stern waren wir unterwegs. Weil sie mir gesagt hat, dass wir dorthin fliegen sollten.«
    »Dann hat sie auch Sie angelogen.«
    »Vielleicht hat sie aber auch die Wahrheit gesagt, und Sie weigern sich lediglich, es zu glauben, weil Sie scheinheilige Idioten sind!«
    Der Gebieter sprach ein anderes Wort. Diesmal fühlte es sich wie ein Hammerschlag an, der Xyon mit solcher Wucht gegen die Wand schleuderte, dass er tatsächlich ein Stück durch die Luft flog. Er keuchte vor Schmerzen auf, während seine Augen von einer grellweißen Explosion geblendet wurden. Er konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Aber in seinem ganzen Leben hatte er nie größere Dankbarkeit für das Vorhandensein einer Wand empfunden. Wie zuvor verschwand das Wort – oder waren es mehrere Worte? – aus seinem Gedächtnis, bevor er sich auch nur an den geringsten Hinweis erinnern konnte. Er fragte sich, ob es vielleicht eine Art geistiger Selbstverteidigung war – dass ihm unverzüglich der Schädel platzen würde, wenn er sich tatsächlich an diese Worte erinnern könnte.
    »Sie sind nicht zu Boden gegangen«, sagte der Gebieter mit einer Spur von Anerkennung, vielleicht sogar leichter Bewunderung. »Beeindruckend. Fast jeden anderen hätte es von den Beinen gerissen. Sie wären ein bemerkenswerter Diener

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