Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
Vom Netzwerk:
Weise die Feldstruktur der Schilde neutralisieren und sie mit ihren Schiffen durchdringen konnten. Trotzdem kam es ihm eher unwahrscheinlich vor. Für Xyon passten die verschiedenen Ereignisse einfach nicht zusammen.
    Aber letztlich spielte es gar keine Rolle. Für ihn kam es nur darauf an, von hier zu verschwinden und sich auf die Suche nach Riella zu machen. Der zweite Punkt dürfte sich als nicht allzu schwierig erweisen. Schließlich wusste er ziemlich genau, wo sie schließlich wieder auftauchen würde. Im Gegensatz zum Gebieter, der sich weigerte, die Antworten, die er bekommen hatte, zu glauben, war Xyon fest davon überzeugt, dass sich der mysteriöse Ort der Stille genau dort befand, wo Riella ihn vermutete. Zumindest war es der Ort, an den Riella sie führen würde, auch wenn die Lokalität keinen besonders vielversprechenden Eindruck machte, zumal es dort nicht einmal einen Planeten gab. Obwohl Xyon wie ein Bekloppter durch die Gegend geflogen war, seit er zum ersten Mal davon gehört hatte, wusste er immer noch nicht, was dieser ominöse Ort der Stille eigentlich darstellen sollte. Er hatte nicht mehr als ein paar beiläufige Bemerkungen aufgeschnappt, die die Hunde und Riella von sich gegeben hatten, doch insgesamt war es herzlich wenig.
    Er hörte, wie in der Ferne Erlöser durcheinander riefen, wie Reparaturtrupps angefordert wurden. Wenn die Außenhülle ihres Schiffs durchlöchert war, hatten sie im Augenblick ganz offensichtlich größere Sorgen als die Verfolgung eines entflohenen Gefangenen. So gelangte Xyon ohne Zwischenfall zum Hangar. Doch hier erwartete ihn ein neues Problem, nämlich zwei schwer bewaffnete Erlöser, die links und rechts des Eingangs Wache hielten.
    Ihrem Verhalten konnte er entnehmen, dass sie nicht auf ihn gewartet hatten. Sie befolgten lediglich ihre Befehle und schoben hier ihren Wachdienst. Sie hatten im Grunde gar nicht mit Eindringlingen gerechnet, denn als Xyon eintrat, reagierten sie eindeutig überrascht. Es war immer gefährlich, unüberlegt auf einen Angriff zu reagieren, auf den man nicht vorbereitet war, doch unglücklicherweise taten die beiden Wachmänner genau das. Sie hoben ihre Waffen und zielten auf Xyon. Dieser zögerte nur einen winzigen Augenblick, bis er sich sicher war, dass sie ihn ins Visier genommen hatten, dann ließ er sich einfach rückwärts zu Boden fallen und schloss die Augen. Trotzdem spürte er, wie sich die Energiestrahlen genau über ihm kreuzten. Als er die Augen wieder öffnete, blickte er sich um und stellte (zu seiner Überraschung) fest, dass sein Manöver funktioniert hatte. Die Wachen hatten sich ausschließlich auf Xyon konzentriert und den weiteren Umständen keine Beachtung geschenkt. Als er sich aus den Schussbahnen der Waffen entfernt hatte, war es gekommen, wie es kommen musste: Die Erlöser hatten sich auf höchst wirkungsvolle Weise gegenseitig ausgelöscht. Allerdings war von beiden noch genügend übrig, um später mit einiger Sicherheit identifiziert werden zu können.
    Xyon hielt sich jedoch nicht lange mit solchen Überlegungen auf, sondern rannte durch den Hangar zu seinem Schiff. »Lyla!«, rief er, und für einen kurzen Moment hatte er das erschreckende Gefühl, dass es den Erlösern vielleicht gelungen war, die Persönlichkeit des Schiffes auszulöschen oder – was noch viel schlimmer wäre – Lylas körperliche Überreste aus dem Schiff zu entfernen. Insbesondere die zweite Möglichkeit hätte für Xyon katastrophale Folgen. Doch zum Glück schienen seine Sorgen unbegründet zu sein. Offenbar hatten die Erlöser in der kurzen Zeit keine Gelegenheit erhalten, sich mit dem Schiff zu beschäftigen, denn im nächsten Moment öffnete sich das Schott.
»Hallo, Xyon!«
, war Lylas angenehme Stimme zu hören.
»Hast du mich vermisst?«
    »Ganz schrecklich«, sagte Xyon und kam sofort zur Sache. »Bring uns hier raus.«
    »Die Hangartore sind geschlossen.«
    Xyon verlor keine Zeit und aktivierte die Waffenkontrollen. Sobald sich die Mündung eines Plasmastrahlers aus der Unterseite des Schiffes geschoben hatte, drückte er einen Knopf und räumte das Hindernis ohne weitere Schwierigkeiten aus dem Weg. »Jetzt nicht mehr«, sagte er zufrieden.
    Ohne dass ein weiterer Wortwechsel nötig war, hob das Schiff ab und flog durch das zerschossene Hangartor in den Weltraum hinaus.
    »Geschafft!«, rief Xyon. »Lyla, Tarnvorrichtung aktivieren und Kurs setzen auf …«
    Doch er kam nicht mehr dazu, den Befehl zu vervollständigen.

Weitere Kostenlose Bücher