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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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schiefgeht, möchte ich nicht mitten drin stecken.«
    Rier wusste nicht, wohin er zuerst schauen sollte
.
    Sie kamen von überall, aus allen Richtungen, und sie riefen seinen Namen und schrien vor Zorn. Die Hunde zogen sich zusammen, verwirrt und verängstigt
.
    Von allen Seiten griffen sie an. Sie hatten keine Augen, ihre Arme waren ausgerissen, zogen ihre Eingeweide hinter sich her, und Blut sprudelte aus hundert Wunden. Alle, die jemals von den Hunden angegriffen und gefoltert worden waren, all ihre Opfer, jeder, der durch ihre Krallen gelitten hatte – alle schrien sie an, brüllten vor Wut und beklagten ihr Schicksal. Sie strömten aus dem Mädchen, sie erhoben sich in den Himmel und stürzten sich auf die Hunde. Sie zerrten an ihrem Fell, sie schrien sie an, und in der Luft hing der schwere Gestank von Blut und Angst …
    Und die Hunde schrien …
    Xyon wusste nicht, wohin er zuerst schauen sollte
.
    Da war der Hund des Krieges, den er getötet hatte. Er stürmte direkt auf ihn zu, nur dass er jetzt ganz anders aussah. Seine Gestalt war verzerrt und nur noch ein Schatten seiner selbst, aber er war es. Und da war Foutz, den er mit bloßen Händen getötet hatte, und viele, viele andere. Er wollte alles erklären, dass er nur versucht hatte, anderen zu helfen oder sein eigenes Leben zu retten, dass er niemals Freude am Töten empfunden hatte, sondern dass es notwendig gewesen war. Sie sollten seine Seele in Frieden lassen, bitte, sie sollten nicht ihn bestrafen, sie sollten ihn verschonen und sich lieber an die anderen halten, die Leute von der Föderation oder das Mädchen. Hauptsache, sie ließen ihn in Frieden …
    Und Xyon schrie …
    Zoran und Si Cwan wussten nicht, wohin sie zuerst schauen sollten …
    All die Opfer des Thallonianischen Imperiums rasten auf sie zu, durchdrangen sie, und sie waren wie Eis auf ihren Knochen, sie erdrückten sie, ließen ihre Muskeln zerfließen und verwandelten ihre Seelen in kleine Rußflocken, die auf ewig am Ort der Stille bleiben würden, um sich zu den anderen gepeinigten Wesen zu gesellen, die bis in alle Ewigkeit lautlos schrien …
    Das Thallonianische Imperium, hatte so viele Lebewesen vernichtet, um seine Macht zu erhalten, es hatte durch Unterdrückung regiert … und nun erfolgte die qualvolle Bestrafung, die eine Ewigkeit dauern sollte …
    Und Zoran und Si Cwan schrien …
    Zak Kebron wusste genau, wohin er zuerst schauen sollte …
    Er sah, wie die Schatten auf ihn zukamen, die heulenden Seelen all derer, die er getötet hatte. Denen er die Köpfe zerquetscht hatte, denen er mit eigenen Händen die Eingeweide herausgerissen hatte …
    Er blickte durch sie hindurch. Er ignorierte sie
.
    Sie schrien ihn an. Sie heulten ihn an. Ihre Schreie drangen bis ins tiefste Zentrum seiner Existenz
.
    Er stieß sie mit einem verärgerten Knurren beiseite und setzte sich in Bewegung. Obwohl er nicht wusste, wie lange sein Verstand dem Ansturm des Wahnsinns widerstehen würde, ging er zu Kallinda und war fest entschlossen, sie in Stücke zu reißen
.
    Soleta wusste nicht, wohin sie zuerst schauen sollte.
    Auf die schreienden Hunde?
    Auf den schreienden Xyon?
    Auf die schreienden Thallonianer Si Cwan und Zoran?
    Auf den nicht schreienden, aber erbitterten Zak Kebron, der auf die schreiende Kallinda zuging?
    Sie spürte, wie etwas am Rand ihres Bewusstseins zerrte und einzudringen versuchte, aber ihre mentale Abschirmung konnte es mühelos abblocken. Davon abgesehen gab es nichts, das ihr besondere Probleme bereitet hätte.
    Sie blickte auf ihren Trikorder und studierte die Anzeigen. Hier gab es eine beträchtliche Quelle psionischer Energie, aber sie konnte die Herkunft nicht bestimmen. Manchmal schien sie aus Kallinda zu kommen, und dann sah es wieder so aus, als wäre sie überall. Zumindest war sie sich sicher, dass alle anderen etwas zu sehen schienen, das sie selbst nicht sah. Sie überlegte, ob es angebracht war, sich ausgeschlossen zu fühlen.
    Dann wurde ihr bewusst, dass Kebron möglicherweise im Begriff war, Kallinda Gewalt anzutun. Sie steckte den Trikorder ein und lief los, um sich zwischen die zitternde Kallinda und den massiven Kebron zu stellen. »Rühren Sie sie nicht an, Zak«, warnte sie ihn.
    »Sie ist dafür verantwortlich«, sagte Kebron mit schleppender Stimme, als würde es ihm nicht leichtfallen, sich aufs Sprechen zu konzentrieren.
    »Vielleicht. Oder es ist der Planet. Wir wissen es nicht.«
    »Will nicht warten … bis wir es … herausgefunden

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