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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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zurück nach Hause. Eigentlich hatte sie Pepper’s Crossing nie verlassen wollen, denn dort lag ihr geliebter Mann auf dem kleinen Friedhof außerhalb der Stadt begraben. Also hatten sie sie in den Wagen gepackt und zurückgebracht.
    Seitdem benutzten sie das Gästezimmer hauptsächlich als Abstellkammer. Sie hatten jedoch die Matratze behalten, und hin und wieder schlief auch ein Gast darauf. Ab und zu kam Phils Bruder aus Chattanooga vorbei, und auch Tante Lee und Onkel Scott waren schon zweimal aus Nashville zu Besuch gekommen. Natürlich hofften Phil und Lynn, das Gästezimmer eines Tages in ein Kinderzimmer verwandeln zu können, doch bisher war es nicht dazu gekommen. Momentan sah es auch nicht so aus, als würde das jemals geschehen.
    »Es mag nichts kosten, ihn dort schlafen zu lassen«, gab Phil zu. »Aber er isst unser Essen.« Er machte sich nicht die Mühe, ihr seine Vermutung mitzuteilen, dass Len sie sehr wohl Geld kosten würde.
    »Also wirklich, Phil«, schimpfte Lynn, die nun ebenfalls das Bett verließ. »Leonard hat uns mit dem Gemüsebeet geholfen, die Tiere gefüttert, Wasser geholt …«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Phil. Er nahm seine gewöhnliche Kleidung und seine guten Sonntagssachen aus dem Schrank und warf sie aufs Bett. Als er das Unterhemd und die Hose auszog, ging Lynn um das Bett zur Waschschüssel. Sie huschte in ihrem weißen Nachthemd an ihm vorbei und kniff ihm neckisch in den nackten Hintern.
    »Hey, wir gehen heute in die Kirche«, tadelte Phil sie scherzhaft. »Fang jetzt ja nicht an zu sündigen.«
    »Schatz«, sagte Lynn auf diese schelmische Weise, die er so liebte, »es wäre eine Sünde,
nicht
in diese Pobacken zu kneifen.«
    Phil lachte, wie er es in Gegenwart seiner Frau, mit der er bereits seit neun Jahren verheiratet war, oft tat. Er zog eine Arbeitshose und ein rotes, kurzärmeliges Hemd an, denn sie würden erst in ein paar Stunden zur Kirche gehen. Dann nahm er noch etwas aus einer mit Schnitzereien verzierten Holzkiste auf der Kommode und stopfte es in seine Tasche. Er fragte Lynn, ob er auf sie warten solle, und sie sagte, das sei nicht nötig.
    In der Küche stand Len am hinteren Fenster und starrte auf die Scheune und die dahinter gelegenen Felder hinaus. Er drehte sich um, als Phil den Raum betrat. »Guten Morgen«, sagte er freundlich. In den Händen hielt er einen weißen Keramikbecher.
    »Morgen, Len«, erwiderte Phil.
    »Ich dachte, ich mache euch Frühstück«, sagte Len. »Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich dein Puzzle zur Seite geräumt habe.« Phil sah, dass Len die Sperrholzplatte mit dem Puzzle, an dem er gearbeitet hatte, vom Tisch auf den Fußboden neben der Tür verfrachtet hatte.
    »Ob es mir etwas ausmacht, ein warmes Frühstück zubereitet zu bekommen, während ich neben meiner Frau aufwachen kann?«, fragte Phil. »Wohl kaum.«
    »Gut«, sagte Len, ging zum Tisch und stellte seinen Becher ab. Phil bemerkte, dass zwei Plätze mit Tellern und Besteck gedeckt worden waren. »Ich habe Kaffee gekocht, der Speck ist im Ofen, um ihn warm zu halten, und ich brauche nur wenige Minuten, um ein paar Eier zu braten. Kommt Lynn auch zum Frühstück?«
    »Ja«, antwortete Phil. »Sie sollte in ein oder zwei Minuten fertig sein.«
    »Dann werde ich mich mal ranhalten«, sagte Len und nahm zwei Becher aus einem der offenen Schränke. Damit ging er zum Herd neben dem hinteren Fenster und goss Kaffee ein. Phil nahm ihm die gefüllten Becher ab, dankte ihm und setzte sich an den Tisch. Er sah zu, wie Len einen kleinen Topf Butter und eine Schüssel mit Eiern aus dem Kühlschrank nahm. Er warf ein ordentliches Stück Butter in die Pfanne und erhitzte es auf dem Herd neben dem Kaffee. Sobald die Butter anfing, zu brutzeln, schlug er die Eier in die Pfanne.
    »Len«, sagte Phil. »Ich möchte mit dir über Doktor Lyles reden.«
    »Ja?«, murmelte Len, dessen Aufmerksamkeit eindeutig mehr den Eiern als Phil galt.
    »Lynn sagte mir, dass der Doc drei Dollar für das Nähen deines Beins berechnet hat.«
    »Ja«, bestätigte Len. »Mh-mh.« Er griff nach dem Pfannenwender, der über dem Herd hing.
    »Ich denke, du solltest ihn bezahlen«, sagte Phil. Er hatte die ganze Woche darüber nachgedacht, und obwohl er wusste, dass Doktor Lyles oft kein Geld für seine Dienste verlangte – die meisten Leute hatten einfach kein Geld übrig –, hatte er dennoch das Gefühl, den Arzt für seine Mühen entschädigen zu müssen.
    Len antwortete nicht, und Phil

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