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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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meisten gingen zu zweit oder in Gruppen an ihm vorbei, und niemand schien ihn zu bemerken.
    McCoy wartete zehn Minuten, bis keine Leute mehr eintrafen, die Glocken aufhörten zu läuten, und sich die Türen der Kirche schlossen. Dann ging er über den Platz. Die grüne Fläche stellte einen angenehmen Kontrast zu den braunen Erdwegen dar, die sie auf allen vier Seiten umgaben. Fußwege führten zwischen belaubten Bäumen und bunten Blumen hindurch, und hier und da fanden sich Bänke an den Seiten. Am anderen Ende des kleinen Parks stand ein Pavillon, der wie ein Denkmal an das Kleinstadtleben wirkte.
    McCoy schlenderte über einen Kiesweg und sah sich den Hauptteil von Hayden an. Ein paar Leute waren unterwegs, und er schien die Aufmerksamkeit einiger Passanten zu erregen, auch wenn sie nichts weiter taten, als in seine Richtung zu schauen. Eine Reihe einstöckiger Gebäude säumte die Straßen – die Mill Road im Norden und die Carolina Street im Süden – auf beiden Seiten des Parks. Die meisten Häuser waren dicht an dicht gebaut. Gegenüber der Kirche stand ein offiziell wirkendes Gebäude. Erhöhte hölzerne Gehwege führten an den langen Fassaden entlang und trennten die Reihenhäuser von den Straßen.
    McCoy las im Vorbeigehen Schilder. Einige waren riesig und bedeckten die komplette Ladenfront, andere waren kleiner und hingen im rechten Winkel vor den jeweiligen Gebäuden. A NDERSONS S AATGUT UND F UTTERMITTEL , J ACKSONS L EBENSMITTEL , H AYDEN P OSTSTELLE , B ÜRO DES S HERIFFS , P ALMETTO G ENOSSENSCHAFTSBANK UND T REUHANDGESELLSCHAFT , W ESTERN U NION T ELEGRAFENAMT , S CHNEIDERIN UND H UTMACHERIN , S CHMIED , R OBINSONS G EMISCHTWARENLADEN . Nichts schien geöffnet zu haben. Am Ende des Parks lag die Hauptstraße mit einem großen, mit Säulen versehenen Gebäude auf dem R ATHAUS stand. Links davon, an der Kreuzung der Hauptstraße mit der Mill Road, gab es eine Tankstelle mit dem Namen C OLTONS S HELL . Zu seiner Rechten, wo die Hauptstraße die Carolina Street kreuzte, entdeckte McCoy ein Schild, das einen der Orte bezeichnete, nach denen er gesucht hatte.
    Ein niedriger Lattenzaun umgab das Haus, und zwei Türen führten ins Innere, eine auf jeder Seite der Fassade. McCoy überquerte die Kreuzung und ging dann über einen Steinweg auf eine der Türen zu. Dabei kam er an einem einfachen sorgfältig geschnitzten Schild vorbei, das auf einem Pfahl im Vorgarten stand. Unsicher, ob er überhaupt jemanden antreffen würde – der Großteil der Stadtbevölkerung schien dem Gottesdienst beizuwohnen –, streckte er eine Hand aus, um anzuklopfen. Doch dann hörte er von innen Klaviergeklimper. Er wartete ein paar Minuten, bis die Musik aufhörte, und klopfte dann an die Tür.
    McCoy vernahm Schritte, bevor er die Bewegung hinter dem hauchdünnen Vorhang sah, der das Fenster in der oberen Hälfte der Tür verdeckte. Der Knauf drehte sich, die Tür wurde geöffnet, und Dr. Lyles stand vor ihm. Er trug ein kurzärmeliges Hemd und weder Jackett noch Krawatte. Auf diese Weise wirkte er wesentlich weniger förmlich und sehr viel entspannter als vor anderthalb Wochen bei der Behandlung von McCoys Bein. »Mister McCoy«, sagte er und schob sich die schwarzgerahmte Brille die Nase hoch. »Ich habe mich schon gefragt, ob ich Sie wiedersehen würde. Ich hörte, dass Sie immer noch bei den Dickinsons wohnen.«
    »So ist es«, bestätigte McCoy. »Ich helfe ihnen momentan auf dem Hof, und sie erlaubten mir im Gegenzug, eine Weile zu bleiben.«
    »Das ist sehr freundlich von ihnen«, bemerkte Lyles. »Aber kommen Sie doch herein.« Er trottete den Flur entlang und verschwand durch die erste Tür, an der er vorbeikam. McCoy folgte ihm und schloss die Eingangstür hinter sich.
    Im Inneren des Hauses fielen ihm sofort Gerüche auf, die ihm nicht ganz unbekannt waren: Antiseptika, Leinen und Stahl. Er folgte Lyles durch die Tür und fand sich in einem Untersuchungszimmer wieder. Schränke und Regale bedeckten die Wände. Sie waren voller Gegenstände, von denen McCoy manche erkannte, andere wiederum noch nie gesehen hatte. In der Mitte des Raums stand ein großer Untersuchungstisch, und darauf lagen dicke, gebogene grüne Kissen. Eine Lage Papier bedeckte den kompletten Tisch.
    »Ziehen Sie Ihre Hose aus und setzen Sie sich auf den Tisch«, wies Lyles ihn an, während er die Tür schloss.
    »Verzeihung?«, brachte McCoy hervor. Er war hergekommen, um mit dem Arzt zu reden, nicht um auf irgendeine Weise medizinisch behandelt

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