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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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ihm nach und wandte sich dann an die beiden Frauen: »Lasst uns allein.«
    Als Jonsa und Lai ihre Tabletts auf einem nahen Tisch abstellten, sagte McCoy: »Ich bin neugierig. Wie hat das Orakel den alten Mann bestraft?« Die Frage gefiel ihr nicht, da sie mit McCoy lieber über sehr viel persönlichere Dinge reden wollte. Außerdem verbot das Orakel, solche Fragen zu beantworten, wenn sie von einer Person gestellt wurden, die noch nicht zu ihrem Volk gehörte.
    Noch nicht
, dachte sie. Wagte sie zu hoffen, dass McCoy bald zum Volk von Yonada zählen würde? »Ich … kann es Ihnen momentan nicht sagen«, erklärte sie und ging langsam an ihm vorbei weiter in den Raum hinein. Hinter sich hörte sie, wie Jonsa und Lai sich zurückzogen.
    »Auf irgendeine Weise weiß das Orakel, was Sie sagen, oder?«, fragte McCoy.
    Sie drehte sich zu ihm um. »Was wir sagen, was wir denken«, erwiderte sie. Sicher würde das Orakel keinen Anstoß daran nehmen, wenn sie dem Mann, mit dem sie den Rest ihrer Tage verbringen wollte, die Einzelheiten des Lebens auf Yonada mitteilte. »Das Orakel kennt die Gedanken und die Herzen jedes einzelnen Bewohners.«
    McCoy lauschte ihren Worten, ließ dann aber plötzlich wie schon zuvor den Kopf sinken und rieb sich den Nasenrücken. Er fühlte sich ganz offensichtlich nicht wohl. Der Anblick schmerzte Natira. Sie setzte sich neben ihn aufs Bett, zog die Schleppe an der Seite ihres Kleids hoch und drapierte sie auf der Matratze. »Mir war nicht bewusst, dass Sie so schwer verletzt wurden«, sagte sie.
    »Ist schon in Ordnung«, meinte McCoy. Er nahm die Hand vom Gesicht und sah sie an. »Ich schätze, wir mussten die Macht des Orakels erfahren.« Es freute sie, dass er Verständnis für das hatte, was geschehen war.
    »McCoy, es gibt etwas, das ich Ihnen sagen muss«, begann sie. »Seit dem Moment, da ich …« Plötzlich versagte ihre Stimme. Die Möglichkeit, dass McCoy ihre Gefühle nicht erwidern könnte, kam ihr in den Sinn. Sie glaubte fest, dass er der richtige Mann für sie war, aber … was, wenn er nicht glaubte, dass sie die richtige Frau für ihn war? Die Aussicht beschämte sie, und sie sah zu Boden. »Es ist nicht die Art meines Volkes …«, brachte sie unsicher hervor. Doch dann wusste sie plötzlich, was sie als Nächstes sagen würde. Sie schaute McCoy direkt in die Augen. »… seine Gefühle zu verbergen.«
    McCoy schien über ihre Worte nachzudenken. »Ehrlichkeit ist für gewöhnlich klug«, stimmte er zu.
    »Wartet irgendwo eine Frau auf Sie?«, fragte sie.
    Die Frage schien McCoy zu überraschen, doch sie konnte nicht sagen, ob es an ihrem Inhalt oder an der Direktheit lag, mit der sie sie gestellt hatte. Plötzlich zuckten seine Mundwinkel jedoch nach oben, und er schüttelte den Kopf. »Nein, es gibt keine.«
    »Findet McCoy … mich attraktiv?«, wollte Natira wissen.
    Dieses Mal zögerte er nicht mit der Antwort. »Oh ja«, sagte er grinsend. »Ja, das tue ich.«
    Natiras Knie wurden weich. Also begehrte er sie so, wie sie ihn begehrte. Ihre Gefühle und Gedanken überwältigten sie. »Ich … hoffe, ihr Männer aus dem All, von … anderen Welten schätzt die Wahrheit ebenso sehr wie wir.«
    »So ist es«, versicherte er mit einem schiefen Lächeln. Sie erwiderte es und legte ihre Hand auf seine.
    »Ich möchte, dass Sie hierbleiben«, verkündete sie, unfähig, das Ausmaß ihrer Sehnsucht zurückzuhalten. »Auf Yonada. Als mein Gefährte.«
    McCoy spürte, wie das Lächeln aus seinem Gesicht wich und seine Augenbrauen seine Stirn hinaufkletterten. Er konnte kaum glauben, was er da gerade gehört hatte. Hatte Natira, eine Frau, die er erst seit ein paar Stunden kannte, ihm gerade tatsächlich einen Heiratsantrag gemacht? Ihm war aufgefallen, dass sie von ihm fasziniert war – er hätte blind sein müssen, um es nicht zu bemerken –, und auch Jim und Spock hatten es mitbekommen. McCoy verstand auch, dass sie in einer Kultur lebte, die sich stark von seiner unterschied. Aber dennoch …
    Er zog seine Hand unter Natiras warmen Fingern weg und erhob sich von dem Bett, auf dem sie saßen. Er wandte sich von ihr ab und dachte an Nancy. Als er ihr damals begegnet war, hatte er Beziehungen schon längst abgeschworen – ein Ergebnis seiner katastrophalen Ehe mit Jocelyn.
    Und doch hatte sich Nancy fast sofort in ihn verliebt und sich eifrig um ihn bemüht. Aufgrund seines Dienstes auf einem Raumschiff und ihrer Reisen im Namen der Forschung hatten sie sich auf eine

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