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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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erwiderte er sofort, doch dann dachte er:
Ist das wirklich so?
»Für eine Weile diente mir das Reisen durchs All als Zuflucht«, erklärte er. »Doch nun habe ich gute Freunde auf der
Enterprise
…«
    »Kirk und Spock?«, vermutete Natira.
    »Ja, sie im Besonderen«, bestätigte McCoy. »Aber auch andere. Und ich kann Medizin praktizieren, neue Spezies kennenlernen, fremde Kulturen und Welten entdecken … Ich genieße mein Leben.«
    »Das ist gut«, fand Natira. Sie lehnte sich ein wenig vor und legte die Hände auf die Matratze. »Aber ist es ein glückliches Leben?«
    Die Frage überraschte ihn. Wie konnte er sein Leben genießen und dabei nicht glücklich sein? Doch er stellte schnell fest, dass er keine einfache Antwort auf ihre Frage fand. »Nun …«, begann er, aber dann wusste er nicht, wie er fortfahren sollte.
    »Dann komm mit mir, McCoy«, sagte Natira. »Komm mit mir in eine neue Welt.«
    »Ihr geht in eine neue Welt?«, hakte er nach.
    »Es ist vorherbestimmt«, erläuterte sie. Während sie sprach, gestikulierte sie mit den Händen. »Sobald die Zeit gekommen ist, wird das Volk eine neue Welt erreichen, reichhaltig, grün, wunderschön anzusehen und von einer Güte, die die Herzen der Leute mit Freudentränen füllen wird.« Sie schien von der Vision, die sie beschrieb, selbst gerührt zu sein. »Du kannst diese Welt mit mir teilen«, versprach sie ihm. »An meiner Seite über sie herrschen.«
    Die Vorstellung erregte ihn fast so sehr wie Natiras Anblick. Sie war stark, selbstbewusst, intelligent und wunderschön. Doch selbst wenn er gewollt hätte, blieb ihm überhaupt genug Zeit, um mit ihr zu dieser neuen Welt zu reisen? »Wann werdet ihr diese Welt erreichen?«, fragte er.
    »Bald«, sagte Natira, obwohl sie diese Antwort nicht unbedingt glücklich zu stimmen schien. »Das Orakel sagt nur ‚bald‘.«
    Bald
, wiederholte McCoy in Gedanken. Ihm wurde klar, dass solche Worte für ihn eine ganz neue Bedeutung bekommen hatten. »Oh, wenn du nur wüsstest, wie sehr ich irgendeine Art von Zukunft bräuchte, Natira.«
    »War das Leben, das du bis jetzt geführt hast, denn so einsam?«, fragte sie ihn.
    »Ja«, gestand er. »So könnte man es nennen.«
    Natira sah ihn voller Traurigkeit und Mitgefühl an, jedoch nur für einen Moment. Dann verzogen sich ihre Lippen zu einem langsamen, fast schon verschlagenen Lächeln. »Nicht mehr, McCoy«, sagte sie. Sie erhob sich und kam auf ihn zu. »Du wirst nicht länger in Einsamkeit leben müssen«, versicherte sie, und er wollte ihr glauben.
    »Es gibt etwas, das ich dir sagen muss«, begann er.
    »Du musst nichts sagen.«
    »Doch, das muss ich«, beharrte er.
    »Dann raus damit«, verlangte sie. »Wenn es so dringend ist.« Er fand ihr Lächeln ansteckend, ihre Anmut betörend, und plötzlich wollte er nichts mehr, als diese Frau, die er kaum kannte, diese
außergewöhnliche
Frau, in die Arme zu nehmen.
    »Ich habe eine Krankheit, für die es kein Heilmittel gibt«, sagte er. Die Freude in Natiras Gesicht verschwand, als hätte sich eine dunkle Wolke über sie gelegt. »Ich habe nur noch ein Jahr zu leben.«
    Sofort schimmerten Tränen in ihren Augen, doch dann schien sie sie zurückzudrängen. »Bis ich dich sah«, sagte sie, »war mein Herz leer. Es hielt mich am Leben, aber mehr nicht.« Sie hielt inne und lächelte noch einmal kurz. »Nun … singt es. Ich wäre glücklich, wenn ich dieses Gefühl für einen Tag … eine Woche, einen Monat … ein
Jahr
haben könnte … was immer die Erschaffer für uns vorgesehen haben.«
    McCoy stand da und starrte Natira an. Das Wissen, dass sein Leben bald enden würde, lastete schwer auf ihm, doch die Liebe, die diese Frau ihm entgegenbrachte und mit ihm teilen wollte, erleichterte die Last. Hatte er je solche Liebe erfahren, fragte er sich, und wusste im gleichen Moment, dass er die Frage nicht beantworten musste.
    Er trat vor, und Natira tat es ihm nach. Er neigte den Kopf zur Seite, und sie passte sich seinen Bewegungen an, als sie sich immer näher kamen. Sanft trafen ihre Lippen aufeinander, und er spürte die Wärme ihres Körpers, den weichen, geschmeidigen Druck ihres Mundes auf seinem. Sie hatte nicht gesagt, dass sie ihn liebte, nicht direkt, aber er fühlte, wie sie es nun ohne Worte ausdrückte. Es fühlte sich richtig an,
sie
fühlte sich richtig an. Glückseligkeit durchströmte ihn, und er glaubte, dass er für immer bei ihr bleiben könnte …
    Dann erinnerte er sich wieder daran, wie wenig Zeit ihm

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