ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
Stimme des Captains.
»Die Zeit läuft euch davon!«
Zarabeth ließ seine Hand los, drehte sich um und ging davon. Spock wusste, dass er jetzt handeln musste, sonst würde er es niemals tun. Er trat auf die Eiswand zu, auf das unsichtbare Portal, auf die Zukunft und sein Leben an Bord der
Enterprise
– und fort von Zarabeth. McCoy kam mit ihm. Sie tauschen einen Blick und traten dann einen Schritt vor.
Spock hatte das Gefühl, durch eine Wand aus Sand zu gehen. Seine Sicht verschwamm, ähnlich wie beim Reisen mittels Transporter, dann blitzte es mehrmals auf, und er sah wieder klar. Er blickte an sich herab und stellte fest, dass der Pelz, den er getragen hatte, nicht mit ihm durch die Zeit gereist war.
Er schaute zu McCoy, bemerkte dann jedoch eine Bewegung zu seiner Rechten. Bevor Spock reagieren konnte, sprang der Hüter des Zeitportals zwischen ihn und den Arzt und warf sich in die Vergangenheit seiner Welt. Spock sah zu, wie er in einem Lichtblitz verschwand, und fühlte sich nach allem, was passiert war, plötzlich wie betäubt.
Captain Kirk trat neben ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Spock wandte den Blick nicht vom Portal ab – er konnte es einfach noch nicht. Er stellte sich vor, dass er jenseits davon Zarabeth sehen konnte, und wusste gleichzeitig, dass das unmöglich war. Er fühlte sich völlig ohnmächtig und kämpfte darum, die Fassung wiederzuerlangen.
Mit einem Seufzer sagte der Captain: »Er hatte seine Flucht geplant.« Offensichtlich bezog er sich auf den Hüter des Portals. »Ich bin froh, dass er es geschafft hat.« Dann aktivierte der Captain seinen Kommunikator und ging ein paar Schritte zur Seite. »Kirk an
Enterprise
«, sagte er.
Spock starrte auf das Portal und bemerkte dann, dass Doktor McCoy, der neben ihm stand, ihn genau beobachtete. Spock schüttelte den Kopf. Er war nicht bereit, diesen forschenden Blick länger zu dulden. »Es besteht keine Notwendigkeit mehr, mich im Auge zu behalten, Doktor«, sagte er und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, während er versuchte, sich am Hier und Jetzt festzuklammern. »Wie Sie sehen können, bin ich in jeglicher Hinsicht in die Gegenwart zurückgekehrt.«
»Aber es ist passiert, Spock«, beharrte McCoy. Er sprach ruhig und sanft genug, um klarzumachen, dass er nur über Zarabeth reden wollte und nicht über die Konflikte, die die beiden Männer während ihrer Zeit in der Vergangenheit gehabt hatten.
»Ja, es ist passiert«, stimmte Spock zu und hielt sich mit aller Kraft an die Fakten, da jegliche Emotionen nun sinnlos geworden waren. »Das war jedoch vor fünftausend Jahren … und sie ist mittlerweile längst tot … tot und begraben … vor langer Zeit.«
Hinter dem Arzt sprach der Captain in seinen Kommunikator. »Scotty, hören Sie mich?«
»Jetzt oder nie, Captain«
, antwortete der Chefingenieur.
»Beamen Sie uns an Bord«, sagte der Captain. »Und gehen Sie auf maximale Warpgeschwindigkeit, sobald wir oben sind. Kirk Ende.«
Spock ging an Dr. McCoy vorbei zum Captain und stellte sich zum Beamen auf. Sekunden später stand er mit seinen Kollegen im Transporterraum der
Enterprise
. An der Transporterkonsole betätigte Lieutenant Bates das Interkom.
»Bates an Brücke«, sagte er. »Mister Scott, sie sind alle an Bord.«
»Verstanden«
, bestätigte Scott.
»Brücke Ende.«
Als Spock mit Captain Kirk und Dr. McCoy von der Plattform stieg, bemerkte er die Vibration des Schiffsantriebs, während die
Enterprise
auf Warp ging. »Danke, Mister Bates«, sagte der Captain und wandte sich dann Spock und McCoy zu. »Seid ihr beide in Ordnung?«, wollte er wissen.
Spock neigte zur Antwort den Kopf, der Arzt sagte: »Ja, Jim, es geht uns gut.« Er streckte die Finger und fügte hinzu: »Vielleicht ein paar Erfrierungen ersten Grades, aber ansonsten ist alles bestens.«
»Gut«, meinte der Captain. Er ging Richtung Tür, und McCoy folgte ihm. »Also, wie war es dort so? Auf den Scheiben sah es nach einer arktischen Einöde aus.«
»Captain«, sagte Spock, als sich die Türen des Transporterraums öffneten. »Mit Ihrer Erlaubnis würde ich mich gerne in mein Quartier zurückziehen. Ich bin … erschöpft.«
Der Captain machte einen Schritt in den Raum zurück. »Selbstverständlich.« Er musterte Spock für einen Moment und fragte dann: »Sind Sie sicher, dass es Ihnen gut geht?«
»Ich benötige lediglich etwas Ruhe«, versicherte Spock, da er keine Behauptungen äußern wollte, bei denen er sich nicht völlig
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