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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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erhellten. »An das meiste, denke ich. Nur der Anfang, als ich dort eintraf, ist ein einziger verschwommener Fleck.«
    »Wie war es so?«, fragte Uhura, und ihre Stimme wurde vor unbewusster Ehrfurcht ein wenig leiser. »In der Vergangenheit zu sein? Auf der Erde von vor dreihundert Jahren?«
    »Es fühlte sich irgendwie surreal an«, meinte McCoy, doch dann überdachte er seine Antwort noch einmal. »Nein, nicht surreal. Es fühlte sich
irreal
an. Nicht wie ein seltsamer Traum, sondern wie eine realistische Halluzination oder eine Illusion. Alles klang und roch und schmeckte echt, aber ich konnte trotzdem nicht glauben, dass ich mich an diesem Ort und in dieser Zeit befand. Ich erwartete fast, dass jemand hinter einem Vorhang hervortreten und das Ganze als aufwendigen Nachbau enthüllen würde.«
    »Und Captain Kirk und Mister Spock?«, wollte Scotty wissen. »Haben Sie sie gesehen, während Sie in der Vergangenheit waren?«
    »Erst ganz am Ende, kurz vor unserer Rückkehr«, entgegnete McCoy. Er erinnerte sich, wie froh er gewesen war, als er die Eingangstür der Mission geöffnet und Jim und Spock gesehen hatte. »Doch sobald wir uns gefunden hatten, waren wir auch schon wieder bei Ihnen auf dem Planeten. Es kann nicht länger als eine Minute gedauert haben.« McCoy kam wieder in den Sinn, wie verwirrend dieser Moment gewesen war. Die Reise vom New York der 1930er Jahre zur Welt des Hüters und von dort zurück auf die
Enterprise
.
    »Da wir gerade vom Captain sprechen, ist Ihnen sein Gesichtsausdruck aufgefallen, als er durch das Portal kam?«, fragte Uhura. »Oder sein Verhalten im Transporterraum, nachdem wir wieder aufs Schiff gebeamt worden waren?«
    McCoy war tatsächlich etwas aufgefallen. Auf seinem Weg in die Krankenstation hatte Spock bestätigt, was der Arzt bereits wusste: Jim hatte ihn absichtlich davon abgehalten, Edith Keeler zu retten. Die Handlung des Captains hatte die Geschichte bewahrt, war ihm selbst aber offenbar sehr nah gegangen.
    »Ja, das ist mir aufgefallen«, bestätigte Scotty. »Er wirkte erschüttert. In dem kurzen Moment, als er und Mister Spock schon wieder da waren und der Doktor das Portal noch nicht durchquert hatte, dachte ich, die Mission sei fehlgeschlagen.«
    »Das ging mir genauso«, stimmte Uhura zu. »Ich war völlig überrascht, als Sie aus dem Portal traten Doktor, und sogar noch mehr, als die
Enterprise
mich über meinen Kommunikator kontaktierte.«
    »Irgendetwas muss in der Vergangenheit geschehen sein«, spekulierte Scotty.
    Bevor McCoy entscheiden konnte, ob er ihnen verraten sollte, was auf dieser jahrhundertealten nächtlichen Straße vorgefallen war, erklang eine Stimme. »Es
ist
etwas geschehen.« McCoy starrte in Richtung der Stimme und entdeckte Spock, der in der Tür stand. »Der Captain und ich konnten die Zeitlinie erfolgreich wiederherstellen.« Er traf diese Aussage mit solcher Autorität und Endgültigkeit, dass jeder weitere Kommentar und jede Frage im Keim erstickt wurden. McCoy fand die Verschwiegenheit des Ersten Offiziers bezüglich des Themas bemerkenswert.
    Spock wandte sich an Uhura. »Lieutenant, Doktor Sanchez ist nun bereit, Sie zu untersuchen.«
    »Ja, Mister Spock«, sagte Uhura. Sie sprang vom Biobett, ging an dem Vulkanier vorbei und verließ den Raum. Spock wandte sich ebenfalls der Tür zu, doch bevor er dem Lieutenant folgen konnte, stellte Scotty eine Frage.
    »Mister Spock, was
ist
in der Vergangenheit geschehen?«
    Spock antwortete nicht sofort, und McCoy vermutete, dass er im Geiste eine geeignete Erwiderung formulierte. Doch dann sagte er: »Sie finden mich auf der Brücke«, und verließ den Raum.
    McCoy sah zu Scotty und dann wieder dorthin, wo Spock gestanden hatte. Der Erste Offizier wirkte sogar noch stoischer als normalerweise. Die Tatsache, dass Jim McCoy bewusst davon abgehalten hatte, Keelers Leben zu retten, um die Zeitlinie zu bewahren, war schockierend, doch es war notwendig gewesen, um sie alle in Sicherheit zu bringen. Andernfalls hätte Jim niemals auf diese Weise gehandelt. Dennoch schien Spock den Captain aus irgendeinem Grund zu schützen.
    Haben sie so die Vergangenheit wiederhergestellt?
, fragte sich McCoy.
Indem sie Edith Keeler sterben ließen?
McCoy wollte das nicht glauben. Und doch konnte er den Gedanken nicht abschütteln.
    »Ich schätze, Mister Spock hat die Diskussion damit beendet«, meinte Scotty mit einem Schulterzucken.
    »Ja, vermutlich«, stimmte McCoy abwesend zu. Doch er fragte sich, ob es

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