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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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nickte Barrows Scott und Uhura zu. Sie verließ den Raum und stapfte, ohne sich noch einmal nach Christine umzusehen, in den Korridor hinaus. Dann machte sie sich zu ihrem Quartier auf. Ihre Sorge um Leonard hatte zwar nachgelassen, aber sie war durch eine ganz neue Unsicherheit ersetzt worden.
    McCoy beobachtete, wie Tonia davonging. Er war gerührt, dass sie vorbeigekommen war, um nach ihm zu sehen. Die ehrliche Sorge, die sie für ihn zeigte, behagte ihm nicht ganz, doch wenn man bedachte, wie lange sie sich nun schon näher kannten, konnte er sie zumindest nachvollziehen. Als die liebevolle und fürsorgliche Frau, die sie war, musste Tonia sich große Sorgen um ihn gemacht haben, nachdem sie zuerst von seinem Unfall mit dem Cordrazin und dann auch noch von seiner Flucht vom Schiff erfahren hatte.
    »Ach«, sagte Scotty, »die Kleine ist ein gutes Mädchen.«
    »Und sie hat eindeutig nur Augen für Sie, Doktor«, fügte Uhura hinzu.
    McCoy nickte langsam. »Ja, sie ist wirklich eine reizende junge Frau«, stimmte er zu, hielt seinen Tonfall jedoch unverbindlich. Über Tonia zu reden, war ihm ein wenig unangenehm, und er wollte unter allen Umständen vermeiden, dass ihre Beziehung Thema der Unterhaltung wurde.
    Er rollte sich wieder auf die Seite und lenkte das Gespräch zurück in die Richtung, die es eingeschlagen hatte, bevor Chapel in den Raum gekommen war. »Scotty, Sie sagten, dass wir auf dem Planeten nur für einen kurzen Moment verschwunden waren?« Sie hatten ihre Diskussion vorhin nicht nur deswegen unterbrochen, weil Tonia zu Besuch gekommen war, sondern auch weil Spock ihnen geraten hatte, mit niemandem, der nicht Mitglied des Außenteams war, über ihre Erfahrungen mit dem Hüter der Ewigkeit zu sprechen.
    »Ja«, meinte Scotty. »Im einen Moment verschwunden und im nächsten wieder da.«
    »Eigentlich waren Sie ein wenig länger fort, Doktor«, stellte Uhura klar. »Nachdem Sie durch das Portal gesprungen waren, wurde schnell deutlich, dass Sie die Vergangenheit und damit auch unsere Gegenwart verändert hatten. Doch es dauerte eine Weile, bis das bestätigt werden und der Captain sich für eine Vorgehensweise entscheiden konnte.«
    »Uhura hat recht«, sagte Scotty. »Sobald der Captain und Mister Spock durch das Portal gesprungen waren, kehrten sie wieder zurück, und Sie folgten unmittelbar darauf.«
    McCoy versuchte, all das, was er seit seiner Rückkehr aufs Schiff erfahren hatte, zu begreifen. Er bemühte sich, die Realität dessen zu verstehen, was ihm zugestoßen war, doch trotz seiner Erinnerungen an Edith Keeler und die Mission in der Einundzwanzigsten Straße fiel ihm das nicht leicht. Die Vorstellung, dass er in die Vergangenheit gereist war und die Geschichte der Erde verändert hatte, wodurch die
Enterprise
niemals existierte, schien praktisch unfassbar. Und dennoch hatten die Mitglieder des Außenteams genau das erlebt. Jim und Spock waren selbst in der Zeit zurückgereist, um ihn zu retten und den Schaden, den er angerichtet hatte, rückgängig zu machen.
    »Doktor, wie lang erschien Ihnen Ihr Aufenthalt in der Vergangenheit?«, wollte Uhura wissen.
    »Tage«, antwortete McCoy. Bilder des Hinterzimmers der Suppenküche, in dem er Zuflucht gefunden hatte, huschten durch seinen Geist: die kargen Wände, an denen schwarz-weiße und sepiafarbene Fotografien hingen; das einzelne Fenster, durch das man die Ziegelwand des benachbarten Gebäudes sehen konnte; die durchgelegene, muffige Pritsche, auf der er sich erholt hatte; der abgenutzte Schreibtisch und die Aktenschränke. Auf diese Bilder folgte ein weiteres. Es war verschwommen und undeutlich, eher wie eine halb vergessene Wahnvorstellung als eine Erinnerung an etwas Reales. Ein dunkler Tunnel vielleicht oder … nein, er konnte es nicht erkennen.
    »Sie waren tagelang in der Vergangenheit?«, fragte Scotty mit offensichtlichem Zweifel.
    »Ja«, beharrte McCoy. »Drei Tage, vielleicht vier. Ich bin mir wegen des Cordrazins nicht ganz sicher. Ich könnte sogar noch länger dort gewesen sein.«
    Auf Uhuras Gesicht erschien ein überraschter Ausdruck, und Scotty stieß etwas hervor, von dem McCoy vermutete, dass es sich um irgendeinen schottischen Ausruf handelte. »An wie viel davon können Sie sich erinnern?«, hakte der Ingenieur nach.
    »An einiges«, sagte McCoy. Er musste an die Mahlzeiten denken, die Keeler ihm ins Hinterzimmer brachte, und an die Kreise aus blassem Sonnenlicht, die die Ziegelwand außerhalb des Fensters jeden Tag

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