ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
Gestalt an, die aus den Nebeln der Erinnerung und der Zeit trat. »Es tut mir leid. Es tut mir so leid.« Doch sein Vater sagte nichts. Er klagte ihn nur stumm mit seiner einsamen Existenz und seiner fehlenden Zuneigung an. Und dann
…
»Leonard«, sagte sein Vater und streckte seine Hand nach ihm aus. »Der Schmerz. Beende den Schmerz.« Aber McCoy hatte bereits alles für ihn getan, was in seiner Macht stand. Er konnte nichts mehr tun. »Ich kann den Schmerz nicht ertragen«, sagte sein Vater. »Hilf mir.«
McCoy spürte das brennende Metall auf seiner Handfläche, hielt es mit seinen Fingern umklammert. Das war die Lösung, das Ende des Schmerzes. Er stieß das Messer in das weiche Fleisch und die splitternden Knochen, fand das besiegte Herz und brach es für immer
.
»Auch das beendet den Schmerz«, flüsterte eine Stimme in McCoys Ohr. »Auch das ist eine Erlösung: ein Heilmittel.«
»Nein!«, schrie McCoy und wirbelte herum, um sich seinem längst fälligen Retter zu stellen. Doch er sah nur die Bosheit der Mörder, die ihn immer noch verfolgten. Er stolperte rückwärts, fiel auf
…
Auf schmutzigen Boden. Er hob seine Hände und sah, wie die dunkle Erde von ihnen abfiel und wieder auf dem Feld landete. Über ihm brannte die Sonne heiß vom Himmel. Ihr helles Strahlen wirkte gleichzeitig vielversprechend und bedrohlich
.
»Erntesaison«, sagte eine Frau, und McCoy schaute sich um. Zwischen den Reihen dunkelgrüner hüfthoher Pflanzen entdeckte er sie. Die Frau hatte ihm den Rücken zugewandt und trug einen breitkrempigen Strohhut auf dem Kopf. Ihre grün gemusterte Bluse verhüllte ihre schlanke, durchtrainierte Figur
.
McCoy stand auf. »Kann ich … kann ich Ihnen helfen?«, fragte er. Hier würden ihn die Mörder niemals finden
.
Die Frau drehte sich um, und der Blick ihrer bemerkenswert blauen Augen fiel auf ihn. »Das Orakel sagt, dass du helfen kannst«, sagte Natira. »Doch es bezweifelt stark, dass du es jemals tun wirst.«
»Ich … ich weiß nicht, wie«, gab er zu
.
»Man schwört nicht erst seine Liebe und verschwindet dann«, belehrte ihn Natira
.
»Nein«, stimmte er zu. »Es tut mir leid.« Er ging einen Schritt auf sie zu, doch seine Füße sanken in den nassen Boden ein. Er versuchte, sich zu befreien, aber es gelang ihm nicht. »Ich werde nicht fortgehen«, sagte er. »Ich kann mich nicht einmal bewegen.«
Sie kam zu ihm und blieb direkt vor ihm stehen. »Du musst nicht fortgehen, um mich im Stich zu lassen«, sagte Lynn zu ihm
.
»Was?«, fragte McCoy. »Was meinst du damit?«
»Man kann Liebe ohne Worte schwören«, erklärte Lynn, »und jemanden verlassen, ohne fortzugehen.«
»Es tut mir leid«, sagte er wieder. Dieses Mal sprach er lauter, wollte verzweifelt gehört werden, wollte verzweifelt entkommen. Er spürte, wie seine Füße immer tiefer in der Erde versanken, die ihn dort gefangen hielt, wo er schon immer gewesen war
.
Wo er schon
immer
gewesen war. »Es tut mir leid, Mom!«, schrie er und
…
McCoy schreckte in der leeren Dunkelheit seines Quartiers hoch, öffnete die Augen, konnte aber nichts sehen. Die
Enterprise
summte um ihn herum, während sein Geist noch vom Schlaf benebelt war. In seinen Träumen hatte er an seine Mutter gedacht, doch jetzt wollte er nicht mehr an sie denken. Er rollte sich in seinem Bett auf die Seite und ließ sich wieder auf die Matratze fallen, als ob er damit den Träumen, die er nicht haben wollte, ein Ende setzen könnte.
Er schloss die Augen und wartete darauf, dass ihn der Schlaf erneut überkam.
VIERUNDDREISSIG
1937
Sheriff Dwight Gladdy ging den Steinweg entlang und zog seinen Gürtel unter seinem stets dicker werdenden Bauch zurecht. Jimmy Bartell folgte ihm wutschnaubend, und Gladdy hoffte, dass es ihm gelingen würde, diese Situation zu entschärfen. Als er das Haus erreichte, klopfte er an die Vordertür.
Während sie warteten, blickte Gladdy über die Schulter zu Jimmy. Der drahtige Hilfssheriff wirkte unruhig und verlagerte sein Gewicht nervös von einem Bein auf das andere. »Überlass mir das Reden«, sagte Gladdy und legte zur Betonung einen Finger auf seine Brust.
»Du sorgst besser dafür, dass er uns eine Erklärung liefert, Dwight«, sagte Jimmy. »Sonst schwöre ich, dass ich …«
»Du wirst jetzt erst mal gar nichts machen«, beharrte Gladdy. »Lass mich die Sache einfach regeln.«
»Aber Dwight …« Jimmy hielt inne, als sie hörten, wie sich ein Schlüssel im Türschloss drehte. Die beiden Männer
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