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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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wandten sich nun der Tür zu, die soeben von Doc McCoy geöffnet wurde. Trotz der frühen Stunde war er bereits angezogen. Die Sonne war gerade erst aufgegangen, als Jimmy schäumend vor Wut bei Gladdy zu Hause aufgetaucht war. Dwight hatte versucht, ihn zu beruhigen und ihm eine Tasse Kaffee aufzudrängen, doch Jimmy wollte keine Zeit verschwenden. Es konnte noch nicht viel später als acht Uhr sein.
    »Guten Morgen, Sheriff, Hilfssheriff«, sagte McCoy. »Ich kann nicht behaupten, dass ich überrascht bin, Sie zu sehen. Kommen Sie rein.« Der Doc trat einen Schritt zurück, und winkte sie ins Haus. Jimmy wollte sich vorbeidrängen, doch Gladdy legte ihm eine Hand auf die Schulter und stellte so sicher, dass er als Erster eintrat.
    Als Doc McCoy die Tür schloss, sah sich Gladdy im Wohnzimmer um. Er war bestimmt schon seit ein paar Jahren nicht mehr in diesem Haus gewesen. Das letzte Mal war er hergekommen, um sich nach seiner Bronchitis noch einmal abschließend untersuchen zu lassen. Seitdem hatte sich nicht viel verändert. Zur Linken sah er den Rücken eines alten braunen Sofas, das einem steinernen Kamin zugewandt war. Ein zerschlissener Sessel stand rechts vom Sofa und auf den Regalen lagen stapelweise Bücher. Außerdem stand im rechten Teil des Raums ein Esstisch, und Gladdy wusste, dass die Tür dahinter in einen Flur führte, von dem aus man in den Untersuchungsraum gelangte.
    »Doc, mein Junge hat …«, begann Jimmy, aber Gladdy schnitt ihm das Wort ab.
    »Hilfssheriff«, erinnerte er ihn, »ich sagte doch, dass ich mich um die Angelegenheit kümmern würde.« Er sah McCoy an, der nicht nur keineswegs überrascht, sondern auch äußerst gelassen wirkte. »Also, Doc«, sagte er und ging weiter ins Wohnzimmer hinein. »Sie haben uns erwartet, wie?« Gladdy lugte über die Rückenlehne des Sofas. Dort entdeckte er ein Laken und eine Decke sowie ein Kissen, das an einem Ende lag. Es wirkte, als hätte dort jemand geschlafen.
    »Ja, das habe ich«, bestätigte McCoy.
    Gladdy drehte sich um und blickte ihm direkt ins Gesicht. »Hatten Sie letzte Nacht einen Gast?«, fragte er und deutete auf das Sofa.
    »Eigentlich habe ich dort geschlafen«, sagte McCoy. »Mein Gast schlief in meinem Bett.«
    »In Ihrem Bett?«, stieß Jimmy ungläubig hervor. »Sind Sie etwa ein Niggerfreund, Doc?«
    »Sei still, Jimmy«, schnauzte Gladdy. »Ich sagte doch, dass ich das übernehme.«
    »Aber Dwight …«, protestierte Jimmy, doch Gladdy warf ihm einen Blick zu, der ihm absolut klarmachte, wie ernst er es meinte.
    »Nun gut, Doc, was können Sie uns über Ihren Gast erzählen?«, wollte Gladdy wissen.
    McCoy zuckte mit den Schultern. »Nicht viel«, sagte er. »Er schien ein netter Kerl zu sein.«
    Gladdy nickte. »Hören Sie, Doc, Sie meinten, Sie wären nicht überrascht, dass wir hier sind. Also wissen Sie offenbar, was wir von Ihnen wollen. Warum erzählen Sie mir nicht einfach, was ich wissen muss?«
    »Also gut«, stimmte McCoy zu. »Sollen wir uns setzen?«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich das Ganze gerne so schnell wie möglich hinter mich bringen, Doc«, meinte Gladdy.
    »Natürlich, Sheriff«, sagte McCoy. »Ich schätze, das Wichtigste, was Sie über meinen Gast wissen sollten, ist, dass er von vier Jungen verprügelt wurde, als ich ihn fand.«
    »Vier?«, hakte Gladdy nach. Davon hatte Jimmy ihm nichts erzählt. Er hatte nur gesagt, dass sein Sohn Bo einen Farbigen bei einem Einbruchsversuch in ihr Haus erwischt und diesen dann gemeinsam mit Billy Fuster von dem geplanten Einbruch abgehalten hatte. »Welche vier?«
    »Billy Fuster, Justin und Henry Palmer sowie Jordy King«, antwortete der Doc.
    »Moment«, sagte Gladdy. »Bo Bartell war nicht dabei?«
    »Zuerst nicht«, erklärte McCoy. »Als ich an den Ort des Geschehens kam, war Bo nirgends zu sehen.«
    Gladdy schaute zu Jimmy, der verwirrt wirkte. »Sie fuhren also zum Haus der Bartells und sahen, wie diese vier Jungs einen Farbigen schlugen«, fasste Gladdy zusammen.
    »Nein«, widersprach McCoy. »Ich war nicht einmal in der Nähe des Hofs der Bartells. Ich war auf der Church Street, auf dem Weg zu Lynn und Phil, um mit ihnen zu Abend zu essen. Bevor ich die Tindal’s Lane erreichte, sah ich Jack Fusters alten Schrotthaufen mitten auf der Straße stehen und ein Stück entfernt einen Laster. Vor dem Wagen ging Billy Fuster mit einem Wagenheber auf einen Mann los.«
    »Einen Mann?«, fragte Gladdy. »Einen farbigen Mann?«
    »Einen Mann«,

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