ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
Benny.
»Sind Sie Schriftsteller?«, wollte McCoy wissen.
»Eher ein Amateur«, sagte Benny. »Ich habe gerade erst angefangen.«
»Was schreiben Sie so?«
»Hauptsächlich Science-Fiction«, erwiderte der Mann. »Sie wissen schon, Sachen, die man in Magazinen wie
Amazing Stories
und
Wonder Stories
findet. H. G. Wells, Jules Verne, John W. Campbell.«
»Ich habe noch nichts davon gelesen«, sagte McCoy. »Aber ich kenne mich ein wenig mit Science-Fiction aus.«
»Das dachte ich mir fast«, sagte Benny. »So wie Sie darüber geredet haben, dass die Welt nicht immer so sein wird wie jetzt.«
»Schreiben Sie darüber?«, fragte McCoy. »Über eine bessere Zukunft?«
»Manchmal«, meinte Benny. »Wie ich schon sagte, ich habe gerade erst angefangen, aber ich denke sehr viel darüber nach.«
»Ich bin äußerst neugierig«, sagte McCoy. »Wie wird die Zukunft der Erde Ihrer Meinung nach aussehen?«
»Entweder wird überall Gleichberechtigung herrschen, oder die Menschheit wird sich selbst zugrunde richten«, antwortete Benny, ohne zu überlegen.
»Das sehe ich ähnlich«, stimmte McCoy zu. »Und wenn die Menschheit tatsächlich Gleichberechtigung erreicht und überlebt, was passiert dann?«
Im Verlauf der nächsten Stunden erzählte Benny ihm von seinen Vorstellungen. McCoy machte ihnen schließlich doch noch ein Abendessen, und auch danach sprachen sie noch bis spät in die Nacht hinein weiter. McCoy fand die Zukunftsvisionen dieses Manns sogar noch zutreffender als Edith’. Immer wieder hatte er das Gefühl, etwas kommentieren zu müssen, und ein oder zwei Mal wären ihm beinahe Details aus seinem Leben im dreiundzwanzigsten Jahrhundert entschlüpft, allerdings konnte er sich gerade noch zurückhalten.
Als sich die beiden Männer schließlich schlafen legten, war es bereits weit nach Mitternacht. McCoy überließ Benny sein Bett und übernachtete auf dem Sofa im Wohnzimmer. Er wünschte seinem Gast eine gute Nacht und bot ihm an, so lange zu bleiben, wie er wollte. Als McCoy am nächsten Morgen aufwachte, war Benny bereits verschwunden.
DREIUNDDREISSIG
2280
Spock entdeckte die Zahlen als Erster. Die gemessenen Werte waren unendlich klein, daher würde die Scanausrüstung äußerst genau eingestellt werden müssen. Doch nach all den Jahren der Forschung schienen diese Ergebnisse den ersten auswertbaren Beweis für den Grund der Abweichungen in den M’Benga-Zahlen zu liefern.
»Doktor McCoy«, sagte Spock, »ich glaube, wir haben womöglich eine Antwort gefunden.« Die beiden Männer saßen an nebeneinanderstehenden Konsolen in Frachtraum zwei der
Enterprise
. Nach den ersten drei Jahren ihrer Reise zur Wassermannformation hatten Spock und McCoy den Captain darum gebeten, den Frachtraum für ihre Zwecke nutzen und umbauen zu dürfen. Da die Anstiege der M’Benga-Zahlen offenbar mit Zeitreisen zusammenhingen, hatten die beiden Wissenschaftler ein Experiment zur Ermittlung des Verhältnisses von Energie, Materie und Zeit während nicht standardisierter temporaler Bewegung, also unsteter Bewegung auf einer Zeitachse, entwickelt. Um diese Bewegung innerhalb einer kontrollierten und leicht zugänglichen Umgebung beobachten zu können, hatten sie einen warpbetriebenen Teilchenbeschleuniger sowie eine komplexe Matrix aus Sensorgeräten gebaut. Nachdem sie sicherstellen konnten, dass weder die Ausrüstung noch die Testläufe selbst eine Gefahr für das Schiff darstellten, hatte der Captain ihnen freie Hand gegeben.
Nun, da sich die
Enterprise
auf dem Rückweg zur Erde befand und ihre siebeneinhalbjährige Forschungsmission fast beendet hatte, saßen Spock und McCoy in der kleinen abgeschirmten Kammer am einen Ende des backbord gelegenen Schotts von Frachtraum zwei. Im Hauptbereich des großen Raums nahm der spiralförmige Beschleuniger fast den gesamten Platz ein. Am anderen Ende der Apparatur war eine Zielkammer installiert worden, die von unzähligen Sensoren umgeben war.
Spock und McCoy hatten soeben den dreizehnten Versuchsdurchlauf beendet. Die ersten paar Durchläufe hatten ergeben, dass sie noch einige Einstellungen anpassen mussten, doch auch bei den folgenden Versuchen waren lediglich ungenaue Ergebnisse herausgekommen. Aber dieses Mal entdeckte Spock einige Werte, die ihnen die Informationen liefern mochten, nach denen sie suchten, wenn auch auf andere Weise als erwartet.
»Was haben Sie?«, fragte McCoy und lehnte sich herüber, um die Anzeigen auf Spocks Station zu betrachten.
»Die
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